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0932 - Das 14. Siegel

0932 - Das 14. Siegel

Titel: 0932 - Das 14. Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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geschafft hat, sonst säße Rhett nicht hier und könnte vor sich hin schnarchen.« Der Ringfinger schnellte hoch. »Drittens wissen wir aber auch, dass Krychnak Logan noch als Zwanzigjährigem erschienen ist. Er hat seine Familie getötet, um die Wut des Erbfolgers zu schüren, wie der Dämon das nannte. Dass er Logan nicht schon als Säugling getötet hat, kann also nicht daran liegen, dass Agamar ihn vorher getötet hätte.« Dylan klappte die Finger wieder ein und kratzte sich geräuschvoll am Kopf. »Was für ein Käse! Ich kapier das nicht. Das passt vorne und hinten nicht zusammen.«
    »Mir ist das Ganze auch etwas zu hoch«, gestand Uschi. »Krychnak will nach seiner Wiedergeburt also seinen früheren Plan weiterverfolgen. Aber was bedeutet das? Will er Rhett durch Aktanur ersetzen? Und dann einfach bestimmen, dass das jetzt der neue Erbfolger ist? Das ist doch absurd!«
    »Das ist es! Zu absurd für einen Dämon wie Krychnak!«
    »Und das heißt?«
    »Das heißt, wir kennen seinen wirklichen Plan immer noch nicht!«
    »Du meinst, er hat Kathryne etwas vorgelogen? Aber sie hatte die Informationen doch aus seinen Gedanken!«
    »Richtig. Deshalb glaube ich auch nicht, dass er gelogen hat. Ich vermute eher, dass er seine Pläne später noch geändert hat. Vielleicht hat er die Absurdität des ursprünglichen Plans eingesehen. Oder vielleicht verlief das Experiment mit Kathryne doch nicht so zufriedenstellend!«
    »Wenigstens wissen wir nun, wie aus Kathryne Anka wurde.« Uschi sah auf das verschwitzte Gesicht des Mädchens hinab. »Und wir wissen, wie sie die fürchterlichen Verletzungen überleben konnte.«
    Dylan tastete nach Ankas feuchter Stirn. Kalt. Kein Fieber. Wenigstens etwas! »Das dürfte zugleich der Grund sein, warum sie in den letzten zweitausend Jahren nicht gealtert ist: Krychnaks Neuwerdungsmagie regeneriert sie immer wieder.«
    Uschi nickte und griff nach Ankas Hand. »Wenn auch unter mörderischen Schmerzen!«
    ***
    Der muskelbepackte Säbelkrieger mit Merlins jungem Gesicht nickte der ehemaligen Katze mit Merlins altem Gesicht huldvoll zu, trat einen Schritt zurück und war plötzlich verschwunden.
    Ohne den alten Zauberer aus den Augen zu lassen, stand Zamorra vom Felsboden auf.
    »Es tut mir leid, dass ich mich nicht eher aus der Katzengestalt verwandeln konnte«, erklang Merlins Stimme. »Aber der Biss in Lucifuge Rofocales Bein hat mich sehr viel Kraft gekostet.« [3]
    »Aha«, sagte Zamorra. Etwas Vernünftigeres brachte er im Augenblick nicht heraus. Nach einigen Sekunden des Nachdenkens versuchte er es mit: »Ich dachte, du bist tot!« Genial! In einem Wettbewerb intelligenter Gesprächsführung hätte er sicher gute Chancen, einen Platz auf dem Treppchen zu ergattern.
    Merlins Gestalt senkte den Blick. »Also habe ich es tatsächlich nicht mehr geschafft! Das war zu befürchten.«
    Darauf wiederum fiel Zamorra erneut nichts ein. Merlin war also tot, stand aber trotzdem vor ihm und erging sich in seinen üblichen rätselhaften Aussagen. »Aha«, sagte er deshalb noch einmal. Besser als nichts.
    Der alte Magier kam auf den Meister des Übersinnlichen zu und umklammerte dessen rechten Oberarm. Sofort fühlte Zamorra, wie etwas auf ihn einströmte. Geistige Energie. Flüsternde Stimmen. Ein Sog der Sinne. Mentale Beeinflussung? Was auch immer!
    Zamorra entzog dem Zauberer den Arm und trat einen Schritt zurück. »Hey! Was soll das?« Er ging durch die Höhle, hob den Dhyarra auf, der ihm während des Kampfes mit dem Säbel-Merlin entglitten war, und steckte ihn ein. »Kommen noch andere zu dieser kleinen Party, die Ähnlichkeit mit Merlin haben und mir an die Wäsche wollen?«
    »Vertrau mir!«
    »Das fällt mir schwer! Du hast mich daran gehindert, mich gegen diesen Säbelschwinger zu wehren.«
    »Ich habe aber auch ihn daran gehindert, dir etwas anzutun. Und ich wäre viel eher eingeschritten, wenn ich mich schneller hätte zurückverwandeln können. Aber meine Kraft…«
    Der Meister des Übersinnlichen winkte ab. »Ja, ja. Geschenkt. Also, was soll ich nun hier?«
    »Ich möchte dir etwas zeigen. Dazu muss ich dich aber berühren. Und du musst deine geistige Abschirmung senken, wenn du begreifen willst.«
    »Den Mentalblock absenken?« Zamorra lachte auf. »Seit deinem… also Merlins Tod habe ich ohnehin öfter das Gefühl, dass der Block löchrig wird. Genauso, wie das Amulett angefangen hat zu spinnen.«
    »Davon weiß ich nichts. Ich bin nur ein kleiner Teil von Merlin. Und ich

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