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0933 - Die Horror-Mühle

0933 - Die Horror-Mühle

Titel: 0933 - Die Horror-Mühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mal!«
    »Laß uns weitergehen.«
    »Ins Leere?«
    »Wir werden es packen!«
    Ich hatte bewußt Kraft hinter meine Worte gelegt, aber Harry war nicht so leicht zu überzeugen. Wir gingen weiter.
    Karussels, Buden, Stände, Kickerapparate, dann der Flohmarkt, den wir auch durchstreiften, an den Ständen entlangschlenderten, ohne auf die dort angebotenen Waren zu schauen, denn wir hielten ausschließlich nach männlichen Personen Ausschau.
    Nichts, gar nichts.
    Wenn sich dieser Buzea tatsächlich hier aufhielt, dann hielt er sich gut versteckt.
    Als wir den Flohmarkt durchquert hatten, schlug Harry vor, einen Schluck zu trinken. »Arbeit macht durstig«, sagte er.
    »Wo?«
    »Ich habe da Bierzelte gesehen, wo man auch im Freien sitzen kann. Das ist ja ein Wetter zum Sündigen.«
    »Einverstanden.«
    Wir suchten uns ein Zelt aus, vor dem die Stühle in einem nachgebauten Garten standen. Zumindest war das Gelände durch einen von Pflanzen überwucherten Zaun abgeteilt worden. Dahinter standen die langen Tische mit den ebenfalls langen Bänken, von denen längst nicht alle besetzt waren. Zwei Kellnerinnen im Dirndllook bedienten die Gäste. Wir hatten kaum in der Nähe des Durchgangs unsere Plätze eingenommen, als wir schon nach unseren Wünschen gefragt wurden.
    Harry bestellte zwei halbe Liter. »Auch etwas zu essen?«
    »Du-John?«
    »Nein, ich habe keinen Hunger.«
    »Zwei halbe also.« Die Frau verschwand. Wir saßen uns gegenüber und schauten uns an. Wohl war uns beiden nicht, denn so wie wir sahen Männer aus, die eigentlich mit ihrem Latein am Ende waren. Zumindest mir gelang es, die Augen zu schließen, und ich dachte wieder über die Warnung der Stimme nach.
    Verdammt noch mal, ich kannte sie! Diese Stimme war mir nicht fremd gewesen, aber, wer zum Henker, hatte zu mir aus einer anderen Welt gesprochen? Wer wußte über zwei fremde Kinder Bescheid und hatte Angst um sie bekommen?
    Ich hatte keine Ahnung, noch nicht.
    »Die beiden Halben, bitte.« Die Stimme der Kellnerin riß mich aus meinen Gedanken. Sie stellte die Glaskrüge vor uns hin und wollte gleich kassieren.
    Harry bezahlte und verzichtete auf das Wechselgeld. Er hob den Krug an, nickte und prostete mir zu. »Auf uns und darauf, daß wir trotzdem noch Erfolg haben.«
    »Und auf die Kinder, die Buzea hoffentlich nicht findet, obwohl ich kaum daran glaube!« sagte ich.
    Wir tranken. Das Bier erfrischte, auch wenn es nicht so ganz meinem Geschmack entsprach. Es war nicht so kräftig wie das Pils, das ich sonst in Deutschland gern trank.
    Harry rahmte seinen Krug mit beiden Händen ein. »So, jetzt müssen wir uns überlegen, wie es weitergehen soll.«
    »Suchen.«
    »Noch mal?«
    »Ja, noch mal. Wenn es nichts hilft, müssen wir uns an die örtlichen Kollegen wenden und uns bei ihnen erkundigen, ob die eine oder andere Vermißtenanzeige eingegangen ist.«
    »Daran glaube ich nicht, John.«
    »Warum nicht?«
    »Mensch, wir haben hier einen Rummel. Die Kinder haben freie Bahn, denn die Eltern erinnern sich an ihre eigene Kindheit, wo sie auch auf den Rummel durften.«
    »Sorry, das habe ich vergessen.«
    »Du kommst eben aus einem anderen Land. Hier ist alles noch gemütlicher und überschaubarer.«
    »Leider nicht überschaubar genug«, erwiderte ich, blickte über den Zaun hinweg und zu dem Weg hin, auf dem sich immer wieder die Menschen trafen, sich begrüßten, verabredeten und dann weitergingen.
    Eine Frau war allein.
    Sie fiel mir nicht nur deshalb auf, weil sie sich so seltsam bewegte, ich wurde auch mißtrauisch, weil sie beinahe bei jedem Besucher stehenblieb und etwas fragte, dabei aber stets ein Kopfschütteln erntete.
    Die Frau ging dann weiter. Sie kam mir verzweifelt vor. Ihr Gesicht war gezeichnet. Beinahe hilfesuchend hob sie die Schultern.
    Sie war sicherlich nicht so alt, wie sie aussah. Die Frau trug einen Mantel, den sie nur nachlässig zugeknöpft hatte. Darunter schimmerte der Stoff eines alten, geblümten Kittels.
    Die Frau blieb dicht am Zugang zum Biergarten stehen. Sie strich durch ihr Haar, dann hatte sie sich entschlossen und betrat mit unsicheren Schritten den Biergarten.
    Wir saßen am ersten Tisch, direkt vor ihr, und auch Harry war die Person jetzt aufgefallen. Er drehte sich auf der schmalen Holzbank zur Seite.
    Diese Bewegung nahm die unbekannte Frau zum Anlaß, ihn und auch mich anzusprechen.
    Unsicher stand sie neben Harry, der auf die Bank wies. »Wollen Sie sich nicht setzen?«
    »Eigentlich

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