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0934 - Der Arm des Monsters

0934 - Der Arm des Monsters

Titel: 0934 - Der Arm des Monsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tagen in Schottland aufhalten wird.«
    »Das mit dem Arm hat er Ihnen nicht geglaubt.«
    »Nein. Mal ehrlich, tun Sie es denn?«
    »Sagen wir so. Ich bemühe mich.«
    »Sie brauchen Beweise.«
    »Auch.«
    Angela schnaufte. »Keine Sorge, die kriegen wir. Ich bin fest davon überzeugt, daß er sich in der Nacht wieder meldet. Vielleicht auch am Abend, aber da sind Sie ja bei mir.«
    »Versprochen.«
    »Möchten Sie noch etwas essen?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Weder essen noch trinken. Der Salat mit den Putenstreifen hat mir gereicht.«
    »Dann zahle ich jetzt.«
    »Gern.«
    Der junge Kellner mit der schwarzen Weste und der langen weißen Schürze war schnell zur Stelle, als ihm Angela zuwinkte. Er kassierte ab, bedankte sich für das Trinkgeld und wünschte noch einen schönen Abend.
    Angela verzog die Lippen zu einem säuerlichen Lächeln, als sie ihre Jacke nahm und über die Schulter warf. »Ob wir den haben werden?« murmelte sie.
    »Abwarten.«
    Die Frau trat nach draußen. Es war nicht nur kühler, sondern auch dunkler geworden. In der Nähe gaben die Straßenlaternen ihr weiches Licht ab. Sie erinnerten an die Leuchtkörper aus viktorianischer Zeit, überhaupt war die gesamte Umgebung hier in einen nostalgischen Touch getaucht, so lag über den Straßen und den Fassaden der Häuser ein warmer Lichtschimmer, der auch in die Gärten hineinfloß.
    Den Wagen hatten sie stehenlassen. Bis zum Lokal waren es nur wenige Minuten Fußweg gewesen, und dieselbe Zeit brauchten sie auch für zurück, obwohl Angela langsamer gehen wollte, weil sie das Gefühl hatte, beobachtet zu werden.
    »Von wem?«
    »Nicht von den Augen auf meinem Arm«, sagte sie leise. »Da steckt etwas anderes dahinter.«
    »Und was?«
    »Keine Ahnung, wirklich. Ich weiß es nicht.«
    Sie gingen weiter. Das noch verhältnismäßig angenehme Wetter hatte auch andere Spaziergänger auf die Straße gelockt. In den kleinen Lokalen herrschte ein guter Betrieb, und die meisten Wohnhäuser waren nie ganz zu sehen, weil sie hinter Bäumen verschwanden oder hin und wieder in kleinen Parks standen.
    Angela führte Jane wieder in die schmale Stichstraße hinein, die an ihrem Grundstück endete. Sie war für Fußgänger begeh-und für Radfahrer befahrbar, für Autos jedoch gesperrt.
    Im normalen Licht des Tages war ihnen der Weg auch normal vorgekommen.
    Nun aber, in der Dunkelheit, hatte sich einiges geändert. Da kam sie ihnen wie ein Schlauch vor, sehr düster, auch eng, als wären die Mauern rechts und links zusammengewachsen. Der sich zurückziehende Tag zeigte nur mehr ein letztes Grau im Westen, ansonsten hatte die Dunkelheit den Kampf wieder einmal gewonnen. Der leichte Abendwind spielte mit den Blättern und ließ sie rascheln. Über den rechten Rand der Mauer hinweg drängten sich die Zweige, und wenn die Blätter in Bewegung gerieten, bildeten sie immer neue Figuren, die von Angela mit Skepsis betrachtet wurden. Sicherheitshalber hängte sie sich bei Janes Collins ein.
    »Fürchten Sie sich?«
    »Etwas schon.«
    »Keine Sorge. Ich habe die Angewohnheit, Gefahren riechen zu können.«
    »Hoffentlich.«
    Sie gingen weiter - bis Angela plötzlich stehenblieb und an Janes Arm zerrte, so daß auch sie nicht weiterkam.
    Auf dem linken Fuß drehte sich Jane um.
    »Was ist denn passiert?«
    Angelas Augen waren groß geworden. Sie saugte die Luft ein. Der Schrecken stand in ihrem Gesicht. »Da vorn«, flüsterte sie, »wo das Sperrgitter ist. Sieh doch…«
    Jane schaute hin. Sosehr sie sich auch anstrengte, sie konnte nichts erkennen. »Tut mir leid, aber…«
    »Da ist jemand.«
    »Wer?«
    »Eine Gestalt.«
    Jane wollte es genauer wissen. Sie zog ihren Arm aus Angelas Umklammerung und lief schnell auf das Ende der schmalen Stichstraße zu, ohne allerdings etwas sehen zu können. Zwar bewegte sich etwas in der Nähe, das aber waren nur die Blätter der Bäume, die der Wind in eine bestimmte Richtung schaukelte. Einen Menschen oder einen fremden Umriß hatte sie nicht gesehen.
    An dem Gitter blieb sie stehen und hob die Schultern, wobei sie noch die Arme ausbreitete. »Tut mir leid, Angela, aber ich habe nichts gesehen.«
    Die Schauspielerin gab keine Antwort. Die Furcht hatte sie noch immer nicht ganz überwunden, denn sie kam nur zögernd näher. »Es ist aber so gewesen, ich habe jemanden gesehen.«
    »Wen denn? Einen Mann, eine Frau?«
    Angela hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Die Gestalt war plötzlich weg.«
    »Dann bin ich wohl zu spät

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