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0934 - Der Arm des Monsters

0934 - Der Arm des Monsters

Titel: 0934 - Der Arm des Monsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht, kaum zu erkennen. Er starrte genau auf das breite Fenster…
    ***
    Angela Maitland erwachte aus ihrer Starre. Sie stand wie auf dem Sprung, als wollte sie einfach weg, aber sie blieb trotzdem stehen und flüsterte: »Das ist er. Das ist der Mann, den ich gesehen habe.«
    »Bleiben Sie ruhig«, murmelte Jane. Sie überlegte, ob sie eine Waffe ziehen sollte. Es bestand kein Grund. Der Mann zwischen den Büschen bewegte sich nicht.
    Die beiden Frauen hielten sich im Zimmer auf, und ihnen kam jetzt zugute, daß kein grelles Deckenlicht eingeschaltet worden war. Und Jane Collins bewegt sich zudem noch tiefer in den Schatten hinein.
    »Was haben Sie vor, Jane?«
    »Nichts - zunächst.«
    »Der Mann ist da!« flüsterte Angela scharf. »Das sehen wir beide. Ich will ihn nicht mehr sehen. Ich kann seinen verdammten Anblick nicht eftragen. Es wird etwas passieren, das weiß ich.«
    »Und was wollen Sie tun?«
    »Das Rollo runterlassen. Es geht elektrisch. Ich brauche nur den Schalter zu betätigen.« Angela wollte schon gehen, aber Janes Bemerkung stoppte sie.
    »Lassen Sie das mal!«
    »Warum?«
    »Wir können noch schauen, was er vorhat. Er ist nicht zum Spaß hier erschienen, das steht fest.«
    »Der will uns töten!« Es war zu hören, daß Angela unter einer starken Angst litt. Die eigene Stimme klang ihr und Jane fremd, und die Detektivin konnte sie auch verstehen, aber auf keinen Fall durften sie die Nerven verlieren.
    »Vielleicht kann ich ihn fragen«, murmelte sie. »Es gibt doch sicherlich einen Ausgang in den Garten.«
    »Die Scheibe läßt sich seitlich bewegen.«
    »Das ist gut.«
    Angela kam mit Janes Handlungen nicht mehr zurecht. »Sie wollen wirklich da hinausgehen?«
    »Ja, ich möchte ihn mir aus der Nähe anschauen. Ich muß auch wissen, was er vorhat.«
    »Der wird Sie töten!« drang es zischend über Angelas Mund. »Zuerst Sie, dann mich. Warum hätte er sonst kommen sollen? Der steht da und lauert. Er wartet auf seine Chance. Verdammt, das ist kein Film. Dieser Killer ist so echt.«
    »Das ist nicht sicher, Angela. Ich glaube es einfach nicht. Wenn er uns hätte töten wollen, sähe das anders aus. Dann hätte er längst versucht, das Haus zu betreten. Dieser Mensch hat etwas anderes vor.«
    »Was denn?«
    »Es ist durchaus möglich, daß er auf sich aufmerksam machen will und sich nicht anders bemerkbar machen kann. Ich glaube, hier liegen die Dinge etwas anders.«
    »Da komme ich nicht mit, Jane, wirklieh nicht. Aber Sie haben ja auch keinen fremden Arm mit Augen.« Sie hob den linken Arm in die Höhe.
    »Das ist er doch. Er ist…« Angela verstummte und stöhnte leise auf.
    »Was haben Sie?«
    »Der Arm…« Sie ließ ihn wieder sinken und starrte ihn trotzdem an.
    »Mein Arm.«
    »Was ist mit ihm?« Jane blieb noch an ihrem Platz stehen, und sie hörte das Schluchzen ihrer Klientin. »Ich spüre ihn wieder. Das Kribbeln. Es geht mir durch und durch. Es ist wie eine Botschaft. Das Blut ist kalt und heiß zugleich. Es zieht bis in die Finger.«
    »Gibt es Veränderungen?«
    »Nein, das nicht. Aber so schlimm habe ich es lange nicht erlebt. Er will mir etwas sagen. Ja, ich habe das Gefühl, als wollte er mir etwas sagen. Er ist so schrecklich. Er wird schwer und brennt. Es ist noch stärker als im Krankenhaus.«
    Jane glaubte ihr. Angela hatte keinen Grund, ihr etwas vorzuspielen. Sie konnte zuschauen, wie die Frau den Arm schlenkerte, als wollte sie ihn wegschleudern. Sie fluchte dabei, sie schlug mit der Hand auf eine Sessellehne, als wollte sie den Arm abhacken. Er aber blieb, nur zuckte er wie unter Stromstößen.
    Das war nicht normal! Überhaupt war hier nichts mehr normal, und Jane lief zu ihrem Schützling. Sie drängte Angela zur Seite, damit sie sich setzen konnte, was sie auch tat.
    »Hier bleiben Sie jetzt und rühren sich nicht.«
    »Ja, gut, aber…«
    »Ich schaue mir ihren Arm an.« Sie faßte nach der Hand und zog ihn ins Licht.
    Zu sehen war nichts. Ein normaler Arm mit einer normalen Haut. Jane spürte zwischen ihren Fingern auch eine normale Hand. Es gab überhaupt nichts zu beanstanden.
    Dann strich sie über den Handteller hinweg, passierte auch das Gelenk und ließ die Finger nach oben gleiten, um vielleicht dort etwas erkennen zu können, wo sich die Augen abgezeichnet hatten.
    Verkrampft saß Angela im Sessel. Sie atmete nicht mehr normal, sondern stockend und flach. Dabei schaute sie an Jane vorbei auf die Scheibe, um die Gestalt im Garten unter Kontrolle zu

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