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0936 - Belials Abrechnung

0936 - Belials Abrechnung

Titel: 0936 - Belials Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aufbäumen des Sommers, das war immer so gewesen. Trotzdem wollte ich daran nicht glauben.
    Mein tiefstes Empfinden sprach einfach dagegen.
    Blieb der Wohnraum.
    Und vor seiner Tür stoppte ich.
    Nicht weil ich etwas gesehen hatte, Was mir verdächtig vorgekommen Wäre, es lag einzig und allein an diesem Ungewöhnlichen Geruch, den ich nie Zuvor in dieser Wohnung wahrgenommen hatte und heute zum erstenmal roch. Es war ein fremder Geruch, der mir aber trotzdem bekannt vorkam.
    Alt? Modrig? Vielleicht etwas süßlich? Trotzdem von einer schon kühlen Distanz.
    Ich zerrte die Tür auf und betrat das Wohnzimmer, das ich mit kleinen Schritten durchwanderte.
    Hier stimmte noch alles. Jeder Gegenstand stand auf seinem Platz. Die leichten Möbel, Sitzgelegenheiten aus Rattan, die bunten Kissen, die dem Raum einen sehr weiblichen und auch freundlichen Ausdruck gaben.
    Es war nichts streng gehalten. Alles deutete darauf hin, daß hier eine Frau lebte, die sich in dieser Umgebung tatsächlich wohl fühlte.
    Was tun?
    Ich hatte nicht mal nach Glenda gerufen. So etwas konnte ich mir sparen. Jedenfalls war sie verschwunden, und nichts, aber auch gar nichts deutete auf eine Entführung hin. Sie schien ihre Wohnung völlig normal verlassen zu haben.
    Ich hätte wieder gehen und die Dinge auf sich beruhen lassen können, wenn es nicht den mich störenden, fremden und trotzdem irgendwie bekannten Geruch gegeben hätte.
    Er war da. Er ließ sich nicht wegdiskutieren, und er hatte sich gleichmäßig verteilt. Es gab keine Stelle im Zimmer, wo er stärker oder schwächer gewesen wäre. Ein Frau wie Glenda hatte ihn bestimmt nicht hinterlassen. Sie mußte Besuch gehabt haben.
    Meine Überlegungen erlebten immer wieder eine Störung. Ich konnte den Traum einfach nicht vergessen, dessen Bilder sich in die Erinnerung hineinschoben.
    Glenda nackt! Glenda gefoltert! Glenda tot! Und das gleiche war mit Jane Collins geschehen!
    Ein Wahrtraum? Eine Warnung vor der Zukunft, die ich trotz der Intensität nicht ernst genug genommen hatte?
    Ich konnte mir selbst keine konkrete Antwort darauf geben. Zuviel schwirrte mir durch den Kopf.
    Eines jedoch stand fest.
    Normal war das nicht.
    Jemand zog im Hintergrund die Fäden und ließ mich an der langen Leine laufen. Jemand, der sich einen satanischen Plan ausgedacht hatte, um mich endlich in die Knie zu zwingen. Er hatte mich dort getroffen, wo es mir besonders weh tat. Im menschlichen Bereich, wo wohl jeder empfindlich reagiert. Da bildete auch ich keine Ausnahme.
    Er, er - immer nur er!
    Aber wer? Wer hatte dieses verfluchte Netz gesponnen, in dem ich mich immer tiefer verstrickte?
    Mit einem Alptraum hatte alles begonnen. Aber jetzt stand ich außerhalb des Traums. Ich war hineingeworfen worden in die Wirklichkeit. Sie sah beinahe so düster aus wie die grausamen Szenen in der letzten Nacht…
    ***
    Jane Collins, die die Haustür aufschloß, hörte das Telefon, als sie den ersten Schritt in den Flur getan hatte.
    Irgendwo im Haus erklang auch eine Frauenstimme. »Gehst du mal dran, Jane?«
    »Mach, ich Sarah.« Jane stellte die drei Milchflaschen ab. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloß. Der der Haustür am nächsten liegende Apparat stand in der Küche. Er tutete dort, und Jane unterbrach das Geräusch, indem sie abhob.
    »Ja, bitte…«
    Zwei, drei Sekunden geschah nichts, und Jane erfaßte schon eine gewisse Ungeduld, als sie endlich die Stimme hörte, die sehr rauh klang und zugleich neutral. »Ich spreche mit Jane Collins?«
    »Wer sind Sie?«
    »Sind Sie Jane?«
    »Sagen Sie mir Ihren Namen, Mister, sonst lege ich auf.«
    »Wenn Sie das tun, ist er tot!«
    Jane war auf einiges gefaßt gewesen, aber dieser letzte Satz hatte sie doch geschockt. »Tot?« fragte sie und ärgerte sich darüber, daß sich ihre Stimme verändert hatte, so daß eine gewisse Angst darin mitklang. »Wer soll denn tot sein?«
    »Noch nicht, Jane.«
    »Wer, verdammt?! Reden Sie!«
    »Sinclair!« flüsterte die Stimme. »John Sinclair, wenn du verstehst, Jane Collins.«
    »Ja, ihn kenne ich.«
    »Du kannst ihn vielleicht retten, aber nur vielleicht. Du mußt nur tun, was ich will.«
    »Das läßt sich leicht sagen, aber daran glaube ich nicht so recht. Ich will wissen, was da läuft und…«
    »Komm her.«
    »Wohin?«
    »Zu ihm.«
    Jane lachte, obwohl es ihr schwerfiel. »Hören Sie, Mister, wer immer sie auch sein mögen. Ich habe keine Lust, Ihnen weiter zuzuhören. Haben Sie verstanden?«
    »Ja, habe ich, Jane Collins,

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