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0936 - Belials Abrechnung

0936 - Belials Abrechnung

Titel: 0936 - Belials Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dieser Anrufer hat schon live mit mir gesprochen.« Sie unterbrach ihre Wanderung, hob die Schultern und schaute durch das Fenster hinein in den Vorgarten, dessen allmählich herbstliches Aussehen von Sonnenstrahlen gebadet wurde. »Aber sie war echt, nur klang sie so neutral oder wie bei einer Person, die es nicht gewohnt ist, immer zu reden.«
    »Bringt uns das weiter.«
    Jane drehte sich wieder um. Das herbstlich schöne Bild verschwand vor ihren Augen, aber sie hatte es sowieso nicht richtig wahrgenommen. »Nein, ich glaube nicht, daß es uns weiterbringt. Ich wollte dir nur meine Empfindungen darlegen.«
    »Das ist auch gut, Jane.«
    »Ich fahre zu John. Ich muß es wissen, Sarah. Du bleibst hier und hältst Stallwache. Wenn ich bei ihm bin, rufe ich dich an. Sollte sich der Unbekannte noch einmal melden, weißt du sicherlich, was du zu tun hast.«
    »Klar, ich werde ihn hinhalten.«
    »Sehr gut.« Jane verließ die Küche und holte den Staubmantel vom Haken. Die Handtasche, in der ihre Pistole steckte, nahm sie ebenfalls mit. Johns Wohnungsschlüssel hing an ihrem Bund. Zuletzt setzte sie die Sonnenbrille auf und öffnete die Haustür.
    Sarah begleitete sie nach draußen. Herrlich waren die warmen Strahlen der Sonne. Ein wunderschöner Samstag, denn der Sommer hatte noch einmal zurückgeschlagen.
    Sarahs Stirn war umwölkt. Sie schaute der Detektivin nach, wie sie zum Golf ging und einstieg.
    Zwar hatte Lady Sarah mit dem Anruf er nicht persönlich gesprochen, aber ihre Sorgen konnte sie nicht unterdrücken. Sie malten sich auf dem Gesicht ab.
    Bevor Jane Collins startete, winkte sie der Horror-Oma aus dem Wagen noch einmal zu.
    Sarah lächelte verklemmt, denn sie hoffte, daß es nicht das letzte Winken gewesen war, das sie von Jane Collins gesehen hatte…
    ***
    Janes Hände waren schon feucht als sie das Lenkrad umklammerten: die Sorgen wuchsen von Sekunde zu Sekunde. Durch den Kopf der Detektivin sägte die Stimme des Anrufers wie eine atmosphärische Störung. Sie bekam sie einfach nicht aus ihren Gedanken heraus. Immer wieder wurden die Worte wiederholt, und die Sorgen um ihren Freund, den Geisterjäger, wuchsen. Es war nichts passiert, zumindest hatte sie nichts gesehen oder erlebt, trotzdem spürte sie, wie sich die Furcht in ihr immer mehr verdichtete und zu einem regelrechten Klumpen wurde, der wie ein Stein in ihrem Magen lag. Schwer und unverdaulich.
    Diese Stimme hatte sich nicht so angehört, als wäre mit dem Anrufer zu spaßen gewesen. Sie war kalt gewesen, zugleich neutral, aber auch böse und hinterlistig.
    Wer war er gewesen?
    Jane zwinkerte mit den Augen, was allein an den Lichtverhältnissen lag, denn der Sonnenschein suchte sich seine Lücken durch das Blattwerk der Bäume und bemalte die Frontscheibe des Golfs mit mehr oder weniger hellen und dunklen Flecken. Als sie an der Botschaft der Vereinigten Staaten vorbeifuhr und einen Blick nach links warf, sah sie jenseits der parallel zueinander laufenden »Park Lane«-Fahrspuren das satte Grün der Bäume. Sie sah auch die zahlreichen Erholungssuchenden, die dieses Wetter ausnutzten, um ein paar sonnige Stunden im Hydepark zu verbringen. Das hätte sie auch gern getan. Ein letztes Picknick im Grünen. Lachs essen, Champagner trinken oder sich an Bier und Sandwiches erfreuen.
    Das klappte nicht. Sie mußte es sich abschminken und bog dann in die Mount Street ein.
    Es war eine der zahlreichen kleinen Straßen, wie es sie in Mayfair zuhauf gab, und sie wunderte sich plötzlich, daß sie in einen Stau geriet. Zumindest fuhr ihr Vordermann langsamer, und sie sah auch bald die Bremslichter aufglühen.
    Auch sie ging vom Gas. Wenig später mußte sie bremsen und anhalten. Es ging nicht mehr weiter, alle Fahrzeuge standen - in beiden Richtungen.
    Einige Fahrer hatten ihre Autos verlassen und waren dort stehengeblieben, wo sie mehr sehen konnten. Auch Jane hielt nichts mehr in ihrem Fahrzeug. Sie öffnete die rechte Fahrertür, verließ den Golf und blieb für einige Sekunden neben dem Fahrzeug stehen. Obwohl sie den Hals reckte, war nichts zu erkennen. Wenn sie etwas sehen wollte, mußte sie es wie die anderen Fahrer machen und in der Straßenmitte stehenbleiben.
    Vielleicht hatten die Menschen aufgrund des wunderschönen Wochenendwetters gute Laune gehabt, die aber war ihnen jetzt vergangen, und auch Jane ärgerte sich, als sie sah, weshalb sich dieser Stau gebildet hatte. Etwas lag quer auf der Fahrbahn, nahm die gesamte Breite ein sowie die

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