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0938 - Die Blutgasse

0938 - Die Blutgasse

Titel: 0938 - Die Blutgasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kurzem noch gehört hatte.
    Diesmal lauter.
    Und er sah an der linken Seite den hellen Schein, der in die Blutgasse hineinstrich. Zuerst, als sich das Fahrzeug noch in der Kurve befand, über eine Hauswand glitt, und dann, als es geradeaus gelenkt wurde, stach die helle Lanze in die Straße hinein und erfaßte auch die drei Blutsauger mitten auf der Fahrbahn.
    Der Fahrer stoppte nicht. Er kam näher. Das Licht nahm noch an Stärke zu. Ed Moss, der den Kopf noch immer gedreht hielt, konnte es kaum fassen, der Mann auf seiner Maschine stoppte nicht. Ed winkte mit beiden Händen. Da er geblendet wurde, war nicht zu erkennen, ob der andere nun reagierte oder nicht.
    Er fuhr weiter.
    »Nein!« brüllte ihm Ed entgegen. »Hau ab, verschwinde wieder…«
    Das tat der Fahrer nicht.
    Er stoppte. Er stieg von der Maschine und bockte sie auf. Ein zweiter, der auf dem Rücksitz gesessen hatte, löste sich dort ebenfalls. Ed Moss hörte die Stimmen der beiden. Er war wieder zurückgegangen und hatte sich gegen die Wand gedrückt.
    »He, was sind das denn für Witzbolde?«
    »Keine Ahnung.«
    »Okay, schauen wir sie uns mal an…«
    »Nein«, flüsterte Ed Moss. »Nein…« Aber niemand kümmerte sich um ihn.
    ***
    Der Vampir hatte sich hinter der Tür verborgen und drosch seine Handkante gegen meinen Arm. Ich spürte den stechenden Schmerz, kriegte noch einen Tritt ins Kreuz und segelte dem Boden entgegen, wo ich relativ weich auf einer Decke landete, direkt neben einer glatzköpfigen, bleichen und blutleeren Gestalt, von der ich mich aber schnell wieder wegdrehte.
    Das war auch gut so, denn der Blutsauger stürzte wie ein Ungeheuer auf mich zu.
    Es war grauenvoll anzuschauen, wie er sich nach vorn warf, das Gesicht schrecklich verzogen, die Arme nach vorn gestreckt, um sie gegen meinen Körper zu stemmen.
    Meine Kugel erwischte ihn im Fallen.
    Es war Zufall, daß ich ihn genau in die Stirn traf. Dort wurde ein Loch gerissen; das Gesicht des Untoten zerlief zu einer widerlichen Fratze, dann rollte ich mich wieder weg, damit er mich nicht erwischte. Er prallte neben mir auf, und ich wußte, daß ich mich nicht mehr um ihn zu kümmern brauchte.
    Das Zimmer hatte sich in eine Hölle verwandelt.
    Wieder hörte ich einen Schuß.
    Diesmal hatte Bill gefeuert. Er stand rechts vor mir an der Wand, und seine Kugel riß abermals einen Blutsauger von den Beinen.
    Auch er würde kein Blut mehr saugen. Wieviele blieben noch?
    Einer.
    Er schleuderte mir eine Decke entgegen und kam dann auf mich zu. Ich feuerte reflexartig. Das Geschoß durchschlug die Decke und drang in den Körper der Bestie ein.
    Trotzdem fiel er noch gegen mich. Wie ein schwerer Klotz. Ich hatte das rechte Bein angehoben und trat ihn mitsamt seiner Decke fort. In sie noch immer eingewickelt, prallte er zu Boden. Unter der Decke zuckte er noch eine Weile weiter.
    Auch vor diesem Blutsauger hatten wir Ruhe.
    Ich atmete tief durch und hörte den Kommentar meines Freundes Bill Conolly. »Ich denke, daß es das gewesen ist, John, zumindest hier oben im Zimmer.« Seine Stimme klang gequält. Erleichterung war ihm dabei nicht anzuhören.
    Von draußen her hörten wir die typischen Geräusche, die entstehen, wenn jemand mit einem Motorrad fährt. Und der Fahrer schien auch in die Straße eingebogen zu sein.
    Da Bill näher am Fenster stand als ich, lief er hin und schaute schnell zurück und flüsterte: »Tot sind sie nicht, John. Sie wollen sich Ed Moss holen.«
    »Verdammt! Was macht der denn da?«
    »Ich weiß es auch nicht.« Bill hob die Schultern. »Da ist auch noch ein Motorradfahrer gekommen.« Bill wartete meine Antwort nicht ab, sondern lief an mir vorbei, um so rasch wie möglich das Haus zu verlassen und nach unten zu gelangen.
    Er wußte, daß ich nachkommen würde, und er polterte schon kurze Zeit später die Treppe hinab. Im Dunkeln würde er aufpassen müssen. Ich wollte noch einen Blick auf die Straße werfen, eilte ebenfalls zum Fenster, wo ich in die Tiefe schaute.
    Dort sah ich die Blutsauger im grellen Licht eines Scheinwerfers. Ich sah Ed Moss auf der gegenüberliegenden Seite. Er bewegte sich nicht. Das taten die drei Bestien mit ungelenken Bewegungen, aber auch die beiden Fahrer wollten genau wissen, was los war.
    Sie kümmerten sich nicht um Ed, sondern gingen auf die drei Vampire zu.
    Verdammt, das konnte sie in Teufels Küche bringen. Bis Bill die Straße erreichte, würde es noch dauern. Es gab nur eine Möglichkeit, sie aus der Gefahrenzone zu

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