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0938 - Die Blutgasse

0938 - Die Blutgasse

Titel: 0938 - Die Blutgasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höhe. Ich sah auch den Dunst, der sich in das Unterholz drückte und letzte Konturen verschwinden ließ.
    Nach ungefähr fünfzig Metern verlangsamte ich meine Schritte und blieb mitten auf dem Weg stehen.
    Nach dem schnellen Laufen beruhigte sich mein Atem nur langsam. Ich schaute zurück.
    Bill und Ed Moss standen noch immer an derselben Stelle. Sie sprachen miteinander, wobei Ed Moss die Hauptrolle übernommen hatte. Er deutete während seiner Worte auch in meine Richtung. Für mich ein Beweis, daß ich richtig lag.
    Was war hier? Was oder wer hatte ihn so erschreckt?
    Zunächst einmal sah ich nichts. Keine Bewegung. Man brauchte Nerven, um ruhig zu bleiben. Etwas entfernt sah ich die Laterne. Ihr Licht reichte leider nicht aus, um die Umgebung so zu erhellen, wie ich es gern gehabt hätte.
    Der Wind bewegte das Laub und ließ es flüstern. Über mir raschelte es, als sollte ich eine Botschaft bekommen, die allerdings in einer fremden Sprache übermittelt wurde, denn ich verstand nichts.
    Bill rief mir etwas zu: »John, er muß irgendwo in deiner Nähe sein.«
    »Wer denn?«
    Der Reporter bewegte seinen Arm. »Von einem Vampir hat er gesprochen. Ja, von einem Vampir!«
    Verdammt, das war ein Ding! Ich wunderte mich. Ein Vampir hier in London - mal wieder.
    »Hast du gehört?«
    »Ja!« rief ich zurück. »Kannst du dich denn darauf verlassen?«
    »Das denke ich.«
    »Okay, ich sehe nach.« Nach diesen Worten zog ich die Beretta hervor.
    Die feuchte Luft hatte auf dem Metall ihre Spuren hinterlassen, und ich rieb den Griff an meiner Kleidung trocken. In die andere Hand nahm ich meine kleine Leuchte, die erst am Morgen eine neue Batterie erhalten hatte. Der Strahl war gestochen scharf. Ich ließ ihn wandern, von rechts nach links, über den Weg hinweg, hinein in den Dunst und das Unterholz.
    Die Bewegung war da!
    Der Fremde jagte plötzlich einige Schritte von mir entfernt über den Weg hinweg, um auf die andere Seite zu gelangen.
    Ich drehte mich. Die Waffe machte die Bewegung mit. Ich forderte den Mann auf, stehenzubleiben, doch er kümmerte sich nicht darum, sondern sprang über die Begrenzung hinweg, wo er den Rasen erreichte und dort mit langen Schritten weiterlief.
    Er wollte kein Blut, nicht mein Blut, er wollte flüchten, und er war verflixt schnell.
    Ich jagte ihm hinterher, kämpfte auf dem rutschigen Boden mit dem Gleichgewicht, hielt mich aber auf den Beinen und verfolgte die schwankende Gestalt weiter, die durch die Finsternis hetzte.
    Ich mußte die Gestalt einholen.
    Noch war ich nicht sicher, ob ich einen Vampir vor mir hatte. Auf das Wort und die Einschätzung des Obdachlosen wollte ich mich nicht verlassen.
    Der Mann konnte auch unter Schock gestanden haben.
    Der Weg änderte sich nicht. Eine glatte Fläche. Blätter auf dem Rasen.
    Dunstfelder, die wir durchquerten. Weiter vorn sah ich einige Bäume stehen.
    Sie bildeten bereits die Grenze des Parks, die der Fremde vor mir erreichen würde.
    Mist auch.
    Ich spornte mich selbst an, gab Gas. An mir vorbei huschten Turngeräte.
    Dann gelangte ich zu einer Insel aus Unterholz, die ich ebenso umrundete wie der Mann vor mir.
    Etwas blendete mich. Grelles Licht! Es peitschte mir entgegen. Es hielt nicht nur mich, sondern auch den Verfolgten umfangen. Wie eine optische Fessel.
    Fernlicht! Überdeutlich machte es die Nacht zum Tage. Es sorgte dafür, daß wir beide wir auf dem Präsentierteller standen. Auch wenn es mir schwerfiel, ich starrte in das Licht hinein, schirmte meine Augen etwas ab und konnte den anderen deshalb gut erkennen.
    Ein Vampir?
    Ja, es war ein Vampir!
    Er war ebenfalls stehengeblieben, hatte sich umgedreht und den Kopf nach vorn gedrückt und gleichzeitig schräg gelegt. Dabei hielt er den Mund nicht geschlossen, so daß seine hellen Zähne blinkten, als wollten sie mich auf eine besondere Weise begrüßen.
    Jemand ließ einen Motor an. Dank der Scheinwerfer konnte ich abschätzen, wo das Fahrzeug stand. Es gefiel mir nur nicht, daß es in Bewegung gesetzt worden war, denn alles lief darauf hinaus, daß dem Blutsauger die Flucht ermöglicht werden sollte.
    Auch der hatte das Geräusch gehört. Noch immer im sich jetzt bewegenden Licht drehte er sich um, weil er dem Fahrzeug entgegenlaufen wollte.
    Einen Vampir flüchten lassen, das kam nicht in Frage.
    Ich hatte den rechten Arm erhoben. Zwar blendete mich das Licht, aber das mußte ich hinnehmen.
    Ich schoß zweimal.
    Trocken »bellte« die Beretta auf. Nach den Schüssen war ich

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