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094 - Das Monster aus dem Eis

094 - Das Monster aus dem Eis

Titel: 094 - Das Monster aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Sky
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Jacht lief schon bald darauf in den Hafen ein und legte bei den Booten der Wasserschutzpolizei und des Küstenschutzes an. Ein Offizier hörte ihren Bericht, ohne großes Interesse zu zeigen.
    „Sie wollen nichts unternehmen?“ unterbrach Alice den Ingenieur nach einiger Zeit.
    „Wer sagt das?“ fragte der Polizist.
    „Ich gehörte der Expedition an, die dieses Wesen im Eis gefunden hat“, erklärte die Ärztin heftig. „Ich weiß, wovon ich rede. Dieses Ungeheuer ist äußerst gefährlich. Sie müssen es finden und unschädlich machen.“
    Richard Gray beschrieb die Stelle, an der sie dem Schuppenwesen begegnet waren. Er bot an, die Suchboote dorthin zu führen, doch der Offizier lehnte ab. Auch Sven Dirdal drängte auf Eile, aber es vergingen noch etwa zehn Minuten, bis die ersten beiden Boote mit bewaffneten Polizisten an Bord ausliefen. Wenig später folgte noch ein weiteres der Küstenwache. Gray, Dirdal und Alice blickten ihnen mit gemischten Gefühlen nach.
    „Sie glauben nur das, was sie selbst gesehen haben“, sagte die Ärztin. „Was muß denn eigentlich noch alles passieren, bis man allgemein akzeptiert, daß es dieses Wesen wirklich gibt?“
    „Sie werden es finden und töten, und damit ist die Angelegenheit erledigt“, bemerkte Richard Gray. „Was machen wir mit dem angebrochenen Tag?“
    Das Boot schwankte. Alice Brey fuhr herum. Ihre Augen weiteten sich. Sie wollte schreien, aber ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    Drohvous Hände krallten sich um die Bordwand. Dann erschien sein Kopf mit den drohenden Augen und dem angriffslustig geöffneten Mund mit den Reißzähnen. Er schwang sich ins Boot.
    Triefend vor Nässe stand das Monster den beiden Männern und dem Mädchen gegenüber.
     

     
    Drohvou griff mit voller Kraft an. Für einige Sekunden zitterte er innerlich. Er hatte Angst. Das war ein Gefühl, das er niemals zuvor gekannt hatte. Nach dem Erlebnis mit Orlow Bow war alles anders geworden.
    Vermochten auch diese Menschen seinen geistigen Kräften zu widerstehen?
    Er mußte schnell siegen. Er war sich dessen bewußt, daß er in höchster Gefahr war, solange er so offen im Boot stand. Man konnte ihn von anderen Schiffen aus sehen, und wenn er von vielen Menschen entdeckt wurde, hatte er die Kontrolle über die Situation verloren.
    Die Ärztin brach zusammen. Sie sank auf den Boden und verhielt sich ruhig. Die beiden Männer leisteten Widerstand, hielten jedoch nicht länger als ein paar Sekunden durch. Dann wurden ihre Augen glasig, und ihre Körper erschlafften.
    Drohvou eilte an ihnen vorbei in die Kajüte, wo er von draußen nicht mehr gesehen werden konnte.
    „Kommt her“, befahl er.
    Gray, Dirdal und die Ärztin gehorchten. Sie bewegten sich wie Puppen und waren zum willenlosen Werkzeug des Drohtaers geworden.
    „Liegt das Boot immer hier?“ fragte das Monster.
    „Nein“, antwortete der Ingenieur bereitwillig.
    „Dann bringt es dorthin, wo sein Platz ist“, befahl Drohvou mit quietschender Stimme.
    Richard Gray ging hinaus. Er warf die Motoren an und lenkte die Jacht durch den Hafen zu ihrem Liegeplatz. Drohvou triumphierte. Alles war so gekommen, wie er es sich vorgestellt hatte. Er war richtig informiert worden. Dieses Land war reich und mächtig. Wenn es ihm gelang, es an sich zu bringen, konnte er seine weiteren Pläne verwirklichen. Die beiden Männer stellten für ihn kein Problem dar. Anders war es mit der Frau. Sie war zwar zunächst zusammengebrochen, aber er spürte ihren Widerstand. Sie hatte das, was auch der Jäger gehabt hatte, wenn auch nicht in so ausgeprägtem Maße. Wäre es so gewesen, dann hätte Drohvou sie sofort getötet. So aber fühlte er sich durch sie nicht bedroht, sondern herausgefordert, und er wollte wissen, woran es lag, daß es Menschen gab, die sich gegen ihn und seine Geisteskraft behaupten konnten. Er mußte wissen, wie er seine Feinde einzuschätzen hatte, und ob man diese Eigenschaft auch schon herausfinden konnte, bevor der geistige Angriff begann.
    Und noch etwas interessierte ihn an der Frau und an einem der beiden Männer. Er erkannte sie wieder, obwohl er sie noch nicht hatte sehen können, als sie im Zelt vor ihm gestanden hatten. Er war sich dessen ganz sicher, daß diese beiden Menschen zu der Gruppe gehörten, die ihn aus dem Eis geholt hatten.
    Auf der einen Seite verspürte er so etwas wie Dankbarkeit, weil er durch sie zu neuem Leben erweckt worden war. Auf der anderen Seite haßte er sie tödlich, weil sie Drohna, das

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