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094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

Titel: 094 - Die Schleimigen von Ghost Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    »Normalerweise ja. Aber für das Mädchen in jener Nacht muss es das nicht gewesen sein. Als wir am Morgen das
Schreien hörten und das Zimmer betraten, war jene Cecil Helman verschwunden und
hatte ihr Kind zurückgelassen .« Larry nickte. »Solche
Fälle ereignen sich immer wieder«, murmelte er. »Sie haben nach der Mutter
polizeilich suchen lassen, vermute ich ?«
    »Selbstverständlich, Mister Brent, Aber es war vergebens. Eine
Cecil Helman, auf die unsere Beschreibung gepasst hätte, wurde nirgends entdeckt. Das heißt, etwa fünfzehn Monate später fand man
in einem Waldstück im Dickicht die Leiche einer jungen Frau, deren Alter man
zwischen dreiundzwanzig und achtundzwanzig Jahre schätzte. Der Körper war schon
in Verwesung übergegangen. Die Kleidung, die die Tote trug, bestand nur noch
aus verfaulenden Fetzen. Aber ein Stück daraus konnte sichergestellt werden, an
dem man noch etwas von dem Muster des Stoffes erkennen konnte. Es handelte sich
um ein großgeblümtes Kleid, das die angebliche Cecil Helman an jenem Tag
getragen hatte, als sie das Zimmer mietete .« Larry
Brent hatte aufmerksam zugehört, und man merkte ihm sofort an: Auch diese
Geschichte interessierte ihn. »In Zimmer Nr. 124 scheint sich mehr als ein menschliches
Drama abgespielt zu haben .«
    »Es war ein Zufall, Mister Brent, dass nach der Bluttat im gleichen Zimmer wenig später ein Kind geboren wurde, das
seine Mutter im Stich ließ .«
    »Manchmal gibt es merkwürdige Zufälle«, sinnierte X-RAY-3. »Und
irgendwann im Leben gewinnen sie an Bedeutung. Was wissen Sie noch über das
Kind und seine Mutter ?«
    »Im Zimmer fanden wir neben dem Neugeborenen einen Zettel mit der
lapidaren Bemerkung: Ich möchte, dass man ihn
Berry nennt . Nachdem die herzlose Mutter verschwunden war, kümmerten wir
uns um den kleinen Berry in den ersten Stunden. Meine Mutter war schon
kränklich und kam mit der Arbeit, die wir, der Haushalt und das Hotel ihr
bereiteten, eben noch über die Runden. Sie spielte wohl mit dem Gedanken, das
Kind zu behalten und großzuziehen. Aber dann entschied sie doch anders. Der
kleine Berry Helman wurde von der Polizei in ein Waisenhaus gegeben. Was dann
weiter aus ihm geworden ist, entzieht sich unserer Kenntnis .«
    »Sie haben nie wieder etwas von Berry Helman gehört ?«
    »Nie wieder, bis zu jenem Tag vor ungefähr fünf oder sechs Wochen
... Da tauchte er hier auf. Ein großer, dunkelhaariger Mann. Er machte den
Eindruck eines Bankers, war gut gekleidet, drückte sich gewählt aus und bat
darum, das Zimmer Nr. 124 sehen zu dürfen. Wenn es nicht möglich sei, darin zu
übernachten, wollte er es doch wenigstens sehen ... Da das Zimmer nicht belegt
war, gab es für uns keinen Grund, dem Gast diesen Wunsch zu verweigern .«
    »Berry Helman wollte den Ort kennenlernen, an dem er geboren wurde.
Hat er darüber gesprochen ?«
    »Ja. Als er sich einschrieb, gab er sich zu erkennen. Er sagte, dass dies nicht sein erster Besuch im Marwick sei. Allerdings könne er sich an den ersten nicht mehr entsinnen, da er
schon zu lange zurückliege ... Er wusste von seiner
Geburt in diesem Haus. Irgendwann muss es ihm jemand
erzählt haben, und er war hierher gekommen , um es zu
sehen .«
    »Wie lange blieb Berry Helman ?« Larry
hatte inzwischen damit begonnen, sich das letzte Gästebuch anzusehen, das vom Rezeptionist auf Anforderung des Direktors in dessen Büro
gebracht worden war. Vor genau fünfeinhalb Wochen war Berry Helman drei Tage
lang Gast im Marwick gewesen, ehe er
weiterreiste. Seinen Beruf hatte er als Journalist angegeben, und auch seine
Heimatanschrift in Sacramento war vorhanden. Larry notierte sie sich.
    »Bis zum Besuch Berry Helmans in diesem Haus war mit dem
fraglichen Zimmer alles in Ordnung«, ließ X-RAY-3 sich vernehmen. »Helmans
Aufenthalt endet am 24. Juni dieses Jahres. Genau eine Woche später, am 1. Juli,
wird zum ersten Mal von seltsamen, unerklärlichen Geräuschen in Zimmer Nr. 124
gesprochen ...«
    Larry führte weitere Gedankengänge im Beisein des Direktors nicht
aus. Die äußerte er nur seinem Begleiter Shawn Stilling gegenüber. »Vielleicht
ist das die Ursache, hinter der wir her sind, Shawn ... Hat Berry Helman das
Geschehen ausgelöst ?«
    »Möglich. Wenn in dem Spukzimmer verschiedene Ursachen
zusammentrafen? Halten wir fest: Zwei Morde sind garantiert darin passiert.
Helmans Mutter wurde ebenfalls nach der Geburt ihres Kindes tot in einem
Waldstück aufgefunden. Wurde auch sie ermordet

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