Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

094 - Die Schleimigen von Ghost Valley

Titel: 094 - Die Schleimigen von Ghost Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Gebäude
zugingen. Es war Nachmittag, die Hitze unerträglich. Die Luft stand zwischen
den flachen Gebäuden und Hallen. Kein Windhauch war zu verspüren. An der ersten
Tür des vor ihnen liegenden Gebäudes angekommen, machte Richard Masters gleich
die Probe aufs Exempel. Er drückte die Klinke herab.
    »Anklopfen ist hier wohl nicht nötig«, sagte er beiläufig. »Wenn
noch jemand am Leben wäre, hätte sich derjenige längst bemerkbar gemacht, und
auch unsere Ankunft mit den Autos wäre ihm nicht entgangen .« Das klang makaber. Ralf Ortner blickte ihn an. »Was ist los mit dir, Rich ?« , fragte er rau . »Du weißt –
oder ahnst doch etwas, stimmt's ?«
    »Stimmt nicht. Dieser Platz hier, auf dem wir parken und wo diese
Gebäude stehen, hat es allerdings in sich. Erinnerst du dich an die Geschichte,
die ich euch von unserem rund fünfzehn Jahre zurückliegenden Abenteuer erzählt
habe ?«
    »Natürlich. Sogar sehr genau. Du hast es schließlich lebhaft genug
geschildert .«
    »Dies ist der Platz, wo die Indianer erschossen wurden und dann in
ein Loch fielen. Dort drüben stand der Saloon ...« Richard Masters deutete in
die Richtung. Auf der anderen Seite des Zauns waren die baufälligen, verwitterten Hütten zu sehen. Die Holzwände waren von der
starken Sonneneinwirkung verbogen und verblasst . Von
dem eingebrochenen Dach und der nach vorn gesackten Frontseite des ehemaligen
Saloons war das Schild mit der Aufschrift noch zu erkennen.
    Die Buchstaben, die das Wort Saloon ergaben, ließen sich
jedoch nur noch schwer entziffern. Die Fenster links und rechts des Einganges
wirkten wie leere Augen in einem Totenschädel. Die Türklinke zu der Halle, vor
der sie standen, ließ sich herunterdrücken. Der Eingang war nicht verschlossen.
Ein quadratischer kleiner Raum lag vor ihnen. Er war so etwas wie eine
Schmutzschleuse, um nicht so viel Sand und Dreck in den eigentlichen
Arbeitsbereich eindringen zu lassen. Eine Plastiktür lag vor ihnen, die sich
ebenfalls öffnen ließ. Dahinter lag eine schlauchartige lange Halle. Es war ein
Labor mit vielen Arbeitstischen und Ablagen, die an den Wänden entlangliefen.
Regale, in denen zerbrochene Schalen standen, zogen sich als Meterware an den
Wänden zwischen den kleinen, mit Maschendraht versehenen Fenstern entlang.
Boden und Wände bestanden aus weißen Keramikfliesen. Kein einziger Platz im
Labor war besetzt, keine einzige Maschine lief. Was die drei jungen Leute zu
sehen bekamen, verwirrte sie. »Hier sieht es aus, als hätten die Vandalen darin
gehaust«, murmelte Ralf Ortner. Es gab kaum ein Möbelstück, kein Gerät, keinen
Glasbehälter, der nicht beschädigt war. Aus Kolben und Reagenzgläsern waren
Flüssigkeiten ausgelaufen, die als Lachen den weißen Boden bedeckten. Unterhalb
der Decke liefen Schläuche und Röhren, die in andere Abteilungen führten.
    »Hallo? !« ,
rief Masters laut und unvermittelt, so dass Francis Grown unwillkürlich zusammenfuhr. »Ist hier jemand ?« Hohl tönte seine Stimme durch die Halle, die sie
anschließend durchschritten. Bis zur nächsten Tür blieben sie hier und da
stehen, um zerdepperte Schalen und mit Gewalt zertrümmerte Regale in
Augenschein zu nehmen. Im angrenzenden Labor bot sich ihnen das gleiche Bild.
Während Richard Masters und Ralf Ortner noch darüber sprachen, wer hier seiner
Zerstörungswut wohl freien Lauf gelassen haben könnte, und darüber rätselten,
was sich hier abgespielt hatte, wurde Francis Growns Interesse plötzlich durch einen Büroraum in Beschlag genommen. Sie sah ihn
durch eine gläserne Trennwand. In einem kleinen quadratischen Zimmer stand ein
großer Schreibtisch mit den entsprechenden Utensilien. Dazu gehörte auch – ein
Telefon. Das zog sie beinahe magnetisch an.
    Eine Verbindung nach draußen. Vielleicht funktionierte sie noch,
und man konnte das nächste Sheriff's Office anrufen
und die Umstände schildern, die sie hier angetroffen hatten. Francis stieß die
Tür auf. Das kleine Büro war wie eine gläserne Zelle, die zwischen den beiden
großen Laborsälen lag. In der Wand gegenüber war zum zweiten Teil der Halle
eine Verbindungstür, die weit offenstand und den Blick der drallen Amerikanerin
in die andere Hälfte des Labors führte. Das sah nicht besser aus als jenes, das
hinter ihr lag. Auch hier war alles verwüstet. Eine Horde Wilder schien hier
eingefallen zu sein, alles zerstört und die wissenschaftlichen Mitarbeiter
entführt oder getötet zu haben. Sie griff nach dem Hörer und

Weitere Kostenlose Bücher