0942 - Der Margor-Schwall
versprachen sie mir und meiner Sippe unermeßliche Schätze, Aber dann führten sie uns die Kunstschät-ze vor, und da geschah mit uns eine Wandlung. Taak und Galinorg brauchten keine weiteren Versprechungen mehr zu machen, denn die Ausstrahlung der Psychode war Verheißung genug, jetzt erst weiß ich, daß es deine Botschaft war, die uns über die Psychode erreicht hat."
Das überraschte Margor noch mehr, aber er spürte, daß der Springer die Wahrheit sagte. Lukor konn-te ihn gar nicht belügen. Er war sein Paratender. Aber wie paßte es zusammen, daß Verräter, die ihm durch ihre Eigenmächtigkeiten in den Rücken fielen, ihre Handlanger zu Paratendern machten? Was war das wieder für eine Intrige? Er würde noch dahinterkommen. „Welche Befehle hast du von Taak und Galinorg bekommen, Lukor?" fragte Margor. „Ich sollte einfach mit dem Rest meiner Sippe auf ihre Rückkehr warten, während sie mit einem Teil meiner Leute ausgezogen sind, um die Höhlen der Prä-Zwotter zu erforschen", antwortete Lukor. „Sie fuhren in einem Shift und drei Geländewagen mit den Psychoden los, deren Diebstahl durch einen Terraner sie kurz davor verhindert hatten. Sie nahmen den Dieb gefangen und zwangen ihn, sie zu begleiten, ich blieb mit ihnen in Funkverbindung, und als mein Schiff angegriffen wurde, meldete ich das. Ich konnte nicht ahnen, daß du den Überfall befohlen hattest, Boyt."
Der Springer grollte ihm deswegen nicht. Er mußte ihm diesen vermeintlichen Irrtum verzeihen, denn er war ihm absolut hörig. Die Angelegenheit wurde immer verworrener und undurchschaubarer für Margor. Er drohte die Übersicht zu verlieren. Seine ganze Hypothese von einem geplanten Psychode-Diebstahl wurde durch die Aussage des Springer-Patriarchen über den Haufen geworfen. „War es nicht so, daß Taak und Galinorg mit den Psychoden erst in die Zwotterhöhlen flohen, nachdem ich dein Schiff unter Beschüß nahm?" erkundigte sich Margor. „Wollten die Verräter nicht die Psychode vor mir in Sicherheit bringen?"
„Taak und Galinorg sollen Verräter sein?" wunderte sich Lukor. „Ich kann das nicht glauben, weil sie dieses Unternehmen doch nur gestartet haben, um dir zu helfen. Für mich stellte es sich so dar, daß sie in deinem Auftrag handelten."
„Du wurdest getäuscht, Lukor!" behauptete Margor. Er suchte nach einem weiteren Ansatzpunkt und fand ihn. „Was weißt du über den Terraner, der angeblich die Psychode entwenden wollte? Könnte es nicht so gewesen sein, daß er mit dem Laren und dem Vincraner gemeinsame Sache machte?"
„Taak und der Terraner kannten einander von früher", antwortete Lukor. „Aber ihr Zusammentreffen sah nicht wie die Begegnung von Freunden aus. Der Terraner ist kein Paratender. Wir beobachteten, wie er mit einer Space-Jet landete und sie mit seiner Gefährtin und einer Schar Zwotter in zwei Shifts verließ. Taak und Galinorg waren bei ihrem Anblick überaus betroffen.
Er nannte auch ihre Namen. Ronald Tekener und Jennifer Thyron."
Margor verbarg seine Überraschung. Sie leben also, dachte er, ich habe es geahnt. Jetzt ist klar, warum wir bei ihren „Leichen" keine Zellak-tivatoren fanden. Aber für Margor war plötzlich auch einiges andere transparent.
Tekener und seine Frau hätten ihn nicht ohne fremde Hilfe derart täuschen können. Sie mußten mit Ho-trenor-Taak gemeinsame Sache gemacht haben. Das Bild begann sich langsam abzurunden. Lukor Gari-ja-Pjokkor hatte keine Ahnung von dieser Intrige. Taak hatte das sehr klug eingefädelt.
Margor fühlte die Nähe seines abtrünnigen Paratenders, und er verstand nicht, wieso er weiterhin den Eindruck hatte, daß die PSI-Affini-tät zu dem Laren von unveränderter Stärke war, obwohl er sich eindeutig gegen ihn stellte. Als damals Payne Hamiller auf der BASIS von ihm abgefallen war, da hatte er über viele Lichtjahre hinweg deutlich gespürt, daß dies eine Trennung für immer war. Taak hingegen war nicht viel mehr als hundert Kilometer von ihm entfernt, so daß er sich über den Grad der PSI-Affinität ein objektives Urteil machen konnte. Sie schien gleichbleibend stark. Wie konnte der Lare dann gegen ihn arbeiten?
Das zeigte ihm deutlich, daß er keinem Paratender mehr trauen durfte. Er konnte sich nur noch einzig und allein auf seine Psychode verlassen. „Geh, Lukor!" befahl Margor, als er sich der Anwesenheit des Springerpatriarchen wieder bewußt wurde.
Er nahm sich anschließend die Familienräte der Springersippe vor, aber ihre Aussagen
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