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0942 - Die blutige Lucy

0942 - Die blutige Lucy

Titel: 0942 - Die blutige Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kamera hatte sinken lassen, gefiel dieses Lächeln nicht. Es war eisig, es war kalt, wissend, zugleich auf eine besondere Art und Weise gefährlich.
    »Es ist okay, nicht?« fragte er.
    Lucy nickte ihm zu. »Ja, es ist okay«, erwiderte sie. »Ich habe nichts dagegen.« Die besondere Betonung hatte sie auf das erste Wort gelegt, was Sam nicht weiter aufregte. Unangenehmer war da schon das Kichern einer jungen Garderobiere, denn sie mußte zufällig mit auf dem Foto zu sehen sein, weil sie genau in dem Augenblick hinter Lucy hergegangen war, um die Toilettenräume zu betreten.
    Die Tarlington ging weiter. Lässig, schon arrogant. Sie hielt den Kopf hoch, und sie gönnte Sam Fisher keinen Blick mehr. Er kam sich vor wie ein Hund, der getreten worden war. Es war anders gewesen als sonst. Hier braute sich was zusammen. Nicht allein die Erinnerung an das seltsame Auflösen dieser Frau machte ihm zu schaffen, auch andere Dinge wollten ihm nicht in den Kopf.
    Ihr Gehabe, ihr Lächeln, das wissend war.
    Wußte sie etwas? Hatte sie gespürt, daß ihr jemand auf den Fersen war? Er konnte es nicht sagen.
    Nur eines wußte Sam Fisher genau: Auf diesem Ball hielt ihn nichts mehr. Er würde ihn so schnell wie möglich verlassen und in seine Wohnung fahren, um dort den Film zu entwickeln. Er wollte sehen, ob er mit seiner Vermutung recht behalten hatte.
    Niemals zuvor hatte er sich in einer schwach beleuchteten Tiefgarage gefürchtet. Das änderte sich, als er zu seinem Wagen lief, einem Opel Vectra, den er sehr günstig erworben hatte. Auf dem Weg dorthin überkam ihn das Gefühl, verfolgt zu werden von etwas Unsichtbarem, das ihn begleitete, wie ein eisiger Schauer.
    Als er den Schlüssel in das Schloß steckte, zitterte seine Hand. Zudem keuchte er.
    Er schaute sich um. Es war kein Verfolger zu sehen. Weit im Hintergrund fuhr jemand weg. Das Geräusch des Motors hallte durch den unterirdischen Komplex.
    Es ging alles glatt. Er schoß förmlich über die Auffahrt nach oben und hatte dabei das Gefühl, einer Hölle entwischt zu sein.
    ***
    Sams Wohnung war nicht groß. Aber sie reichte aus, um eine Dunkelkammer zu installieren. Die meisten Filme gab er zwar ins Fachgeschäft, die wurden dann computergesteuert entwickelt, aber einige wenige entwickelte er noch nach der alten Methode. Dazu gehörte der Film, auf dem die Ballaufnahmen zu sehen sein würden.
    Die Nervosität war nicht vergangen. Kaffee würde ihn nicht beruhigen, er hatte sich trotzdem eine Kanne voll gekocht und sich erst dann an die Arbeit gemacht.
    In dem Bad gab es zwar eine Wanne, doch die konnte er nicht mehr benutzen, denn darüber hatte er die Apparate installiert, die er zur Filmentwicklung benötigte. Auf einem breiten Brett standen all die Schalen, und waren die Anschlüsse befestigt, die er benötigte. Eine Leine hing ebenfalls quer durch den Raum, und zwei Rotlichtlampen klemmten an den Seiten des Bretts.
    Sam arbeitete zügig. Dabei spürte er einen nicht gelinden Druck im Magen. Ein Vorbote dessen, daß in dieser Nacht noch etwas passieren würde.
    Es war ihm klar, daß er mit diesen Fotos in ein Wespennest gestochen hatte. Sam wollte auch nicht allein weitermachen, sondern sich mit Bill Conolly in Verbindung setzen. Er hatte das Spiel einmal angereizt und würde es weiterführen.
    Während in der Dunkelkammer die Aufnahmen im Entwicklungsbad lagen, ging er rasch zurück in die kleine Küche, wo der Kaffee stand. Die Tür hatte er nicht geschlossen. So konnte er in den kleinen Flur schauen und genau auf die geschlossene Tür, hinter der sich der winzige Schlafraum befand. Das Wohnzimmer war größer, aber nur sehr spärlich eingerichtet.
    In diesem Hochhaus gab es zwar kleine Wohnungen, aber hohe Mieten.
    Fisher rauchte bereits die zweite Zigarette. Er hatte sie an der Glut der ersten angezündet. Seine Gedanken jagten sich, aber Klarheit bekam er nicht in seinen Kopf. Die würde ihm erst die Betrachtung der Fotos geben, das stand fest.
    Das Handy lag neben ihm. Er spielte des öfteren damit, aber er rief seinen Kollegen Conolly noch nicht an. Erst wenn die Fotos okay waren, würde er sich mit ihm in Verbindung setzen, vorausgesetzt, sein Verdacht bestätigte sich.
    Sam trug nur noch die dunkle Hose und das weiße Hemd. Das Jackett und die Krawatte hatte er auf das Bett geworfen. An der rechten Seite zeigte das Hemd einen dicken, nassen Fleck. Eine Chemikalie aus dem Bad.
    Sam drückte die Zigarette aus, denn die Zeit war abgelaufen. Er kratzte noch

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