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0942 - Die blutige Lucy

0942 - Die blutige Lucy

Titel: 0942 - Die blutige Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heute.«
    »Ich war bei einer Einweihung heute morgen, als ein neues Altersheim der Bestimmung…«
    »Scheiße!« keuchte der Messermann. »Du redest Mist! Ich will die Fotos vom Abend!«
    »Vom Fest?«
    »Ja.«
    »Da habe ich keine gemacht!« Sekundenlang geschah nichts, dann aber schrie Sam Fisher auf, weil der andere blitzartig seine Hand mit dem Messer bewegte und einen langen, roten Streifen auf Sams linker Wange hinterlassen hatte. Einen Moment später befand sich das Messer wieder an Sams Kehle, und er hörte die wilde Drohung.
    »Ich schneide sie dir durch!«
    Sam glaubte ihm aufs Wort. Er wimmerte. Die linke Seite der Wange blutete. Er spürte die Schmerzen intensiv, aber er wußte auch, daß er reden mußte, egal, wie schwer es ihm fiel.
    »Es sind nur drei«, jammerte er.
    »Wo sind sie?«
    »Der Apparat liegt in der Dunkelkammer.«
    »Sag den Weg!«
    »Gegenüber.«
    Der Mann mit dem Messer drehte seinem Kumpan den Kopf zu. »Schau nach, ob er nicht gelogen hat.«
    Der andere nickte. Für Sam war es nach wie vor sehr kritisch. Er hatte trotz seiner Situation noch geblufft. Zwar stimmte es, daß die Kamera in der Dunkelkammer lag, aber den Film hatte er herausgenommen und die drei Aufnahmen entwickelt und getrocknet. Sie steckten jetzt in seiner Innentasche.
    Er hörte den zweiten Mann, als dieser die Tür zur Dunkelkammer aufriß. Danach war es für einen Moment still, dann polterte etwas, und wenig später kam der Kerl zurück.
    In der rechten Hand hielt er die Kamera so hoch, daß der Typ mit dem Messer sie auch sehen konnte.
    »Gut.«
    »Nehmt sie mit!« keuchte der Reporter. »Nehmt die verdammte Kamera endlich mit.«
    »Das tun wir auch.« Der Messermann grinste. »Du hast einen Fehler gemacht, einen großen.« Er sprach jetzt besser und war auch entsprechend gut zu verstehen. »Du hättest nicht so neugierig sein sollen, aber das wirst du nie mehr.« Er grinste und winkte seinem Kumpan zu. »Schau dich um. Wir nehmen noch was mit.«
    Der Mann verschwand.
    Sams Angst war wieder etwas gesunken. Der Pegel stand nicht mehr so hoch. Wenn sich der andere in der Wohnung nach Diebesgut umschauen sollte, würde noch Zeit vergehen, und die brauchte er, denn Bill war unterwegs. Er tat nichts, um den anderen zu reizen. Starr blieb er liegen. Die Messerspitze tupfte noch immer an derselben Stelle gegen seinen Hals. Sie würde ihn auch mit einem Schnitt durchtrennen können.
    Der andere tobte durch das Wohnzimmer. Er benahm sich nicht eben leise. Diese Kerle waren sich verdammt sicher. Sam wurde abgelenkt, weil sich die Augen des Messermannes bewegten. Die Blicke glitten über die Gestalt des liegenden Reporters hinweg, als wollten sie dort etwas Bestimmtes finden.
    Plötzlich war der Druck auf der Brust verschwunden, aber Sam kam nicht dazu, voll durchzuatmen, denn der andere wuchtete ihn auf den Bauch. Mit dem Gesicht zuerst berührte Sam das blutfeuchte Bettlaken, dann spürte er die freie Hand des anderen, die über seinen Körper glitt und sehr schnell die Geldbörse gefunden hatte.
    Er zerrte sie aus der hinteren Hosentasche, grunzte zufrieden und steckte sie ein, ohne sie zuvor zu öffnen. Auch der zweite Mann kehrte zurück. Er sagte etwas in einer Sprache, die Sam nicht verstand, und der Kerl mit dem Messer antwortete ihm.
    Einen Augenblick später wurde Sam wieder in die Höhe gezerrt. Ihn schwindelte dabei, die Schmerzen nahmen wieder zu, er wünschte sich jetzt, ohnmächtig zu werden, aber er hörte sehr deutlich die Stimme, die in sein Ohr flüsterte: »Tot, du bist tot…«
    Das Messer lag jetzt quer vor Sams Hals.
    »Du bist tot!«
    Und dann setzte der Eindringling sein Vorhaben in die Tat um, während der zweite Hundesohn unbeteiligt zuschaute.
    Auf dem Bett ließen sie Sam liegen. Die rote Lache unter seinem Hals vergrößerte sich zusehends.
    Der Mörder wischte die Klinge ab und steckte sie ein.
    »Hast du was gefunden?« fragte er den Kumpan.
    Der hob die Schultern. »Etwas Geld. Nur Münzen.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Behalte du die Kamera.«
    »Mach ich.«
    »Hast du auch nachgeschaut, ob der Film drin ist?«
    »Nein.«
    »Dann tu es.«
    Der Angesprochene hatte Schwierigkeiten, den Verschluß zu öffnen. Als er es schließlich geschafft hatte, weiteten sich die Augen des Killers. »Das darf nicht wahr sein!« keuchte er. »Der Film - verdammt, wo - wo ist der Film?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Du solltest ihn doch…«
    »Ich habe nur die Kamera geholt.« Der Sprecher ging zurück. Auf

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