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0942 - Die blutige Lucy

0942 - Die blutige Lucy

Titel: 0942 - Die blutige Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Kopf gegangen, ich hatte es allerdings zurückgedrängt, weil ich mich erst am nächsten Tag intensiver damit beschäftigen wollte.
    Nun waren die Gedanken wieder da, und ich war gespannt, wie diese Nacht noch endete.
    Ich zog mir das Hemd wieder an und holte die etwas dickere Lederjacke von der Garderobe. Dann löschte ich das Licht, verließ die Wohnung und fuhr nach unten.
    Suko verständigte ich nicht. Ich nahm mir vor, ihn erst am nächsten Tag einzuweihen.
    In der Halle wollte ich auf Bill warten. Vielleicht auch vor dem Haus, denn sehr kalt war es nicht.
    ***
    Irrtum? Täuschung? Hatten ihm die überreizten Nerven einen Streich gespielt?
    Sam Fisher wußte es nicht. Er hatte nur dieses Geräusch vernommen. Wenn es tatsächlich stimmte, mußte sich jemand vor seiner Wohnungstür im Flur aufhalten.
    Er bewegte sich nicht. Er wollte die absolute Ruhe haben, um lauschen zu können. Zudem konnte er sich nicht erklären, wer da etwas von ihm wollte.
    Lucy Tarlington etwa?
    Nein, das glaubte er nicht. Sie kannte ihn nicht. Außerdem hatte sie ihm nicht den Eindruck gemacht, als wollte sie so schnell das Fest verlassen - nur wegen einer Aufnahme.
    Einbrecher!
    Normale Typen, die sich in den Häusern des nachts umschauten und die Türen aufbrachen. So etwas kam in London oft genug vor.
    Oder war sie es doch?
    Zweifel stiegen in Sam hoch. Er ärgerte sich auch darüber, daß in der Tür kein Spion war. So konnte er nicht sehen, wer sich dahinter aufhielt. In den letzten Sekunden hatten sich die Geräusche nicht wiederholt. Er rechnete schon mit einer Täuschung oder einem überreizten Reagieren seiner Nerven, als: das Türschloß plötzlich aufschnappte. Es ging blitzschnell. Wer immer dies getan hatte, er mußte ein Fachmann sein, und plötzlich hatte Sam den Eindruck, in einer Gummimasse zu stecken, die es ihm unmöglich machte, sich normal zu bewegen. Er wollte sich nach vorn werfen, aber er kam nicht dazu. Er blieb wie vom Blitz getroffen stehen, obwohl er laufen wollte. Er schaute nur zu, wie die Tür aufschwangt, aber nicht gegen die Wand prallte, weil der zweite Mann sie stoppte, während der erste in den Flur hineinsprang und augenblicklich zuschlug.
    Damit hatte Sam nicht gerechnet. Der Treffer erwischte ihn am Kopf. Er war so wuchtig geführt worden, daß Sam das Gleichgewicht verlor und zurück in den Schlafraum katapultiert wurde, wo er auf dem Bett landete, was mehr einem Zufall glich.
    Aber sein Gesicht brannte. Blut war aus seiner Nase geschossen und lief über die Lippen. Er konnte nicht mehr richtig hören. Trotz der Schmerzen war sein Kopf in Watte gepackt. Er nahm alles nur sehr verschwommen wahr und wie im Unterbewußtsein, aber ein Traum war es leider nicht, denn harte Hände rissen ihn hoch und wuchteten ihn wieder zurück. Obwohl das Bett weich war, zuckten die Schmerzen durch seinen Kopf, als wollten sie ihn zersprengen.
    Sie waren ihm unbekannt, aber einer der Männer kniete plötzlich auf ihm, als wollte er mit seiner Kniescheibe den Brustkorb eindrücken. Der Mann hielt den Kopf gesenkt, um in Sams Gesicht schauen zu können. Während er sprach, nahm der Reporter einen widerlichen Knoblauchgeruch wahr, der über seine Nase hinwegstreifte.
    Der Mann über ihm war ein Ausländer, er sah südländisch aus. Sein Gesicht zeigte einen scharfen Schnitt. Die Haare wuchsen ihm lang in den Nacken. Er trug billige Kleidung, aber seine Waffe war von der besseren Art. Die Messerspitze drückte er leicht gegen Sams Kehle. Eine winzige Wunde tat sich auf, und eine Blutperle erschien, die von dem Blut, das aus der Nase geronnen war, aufgefangen wurde.
    Der zweite Mann stand neben dem Bett. Er hielt eine Waffe in der Hand, vor deren Mündung ein Schalldämpfer geschraubt worden war. Sekundenlang sprachen beide kein Wort. Sie sorgten allein durch ihre Anwesenheit dafür, daß der Angstpegel bei Fisher anstieg, denn jetzt spürte er auch den Druck der Klingenspitze.
    Er wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, bis der Kerl über ihm ihn ansprach. Er fand die Worte nur mühsam, Englisch war sicherlich nicht seine Muttersprache.
    »Wo sind die Fotos?«
    »Wie…?«
    »Fotos!«
    »Welche?«
    »Von ihr!«
    Natürlich wußte Sam Fisher Bescheid, aber er tat so, als wäre ihm alles unverständlich. Er wollte Zeit gewinnen. Wenn er jetzt mit der Sprache herausrückte, würden ihn die beiden vernichten. Eiskalt töten, dafür sah er sie an.
    »Verdammt, ich habe viele Fotos geschossen.«
    »Wissen wir. Aber die von

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