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0942 - Die blutige Lucy

0942 - Die blutige Lucy

Titel: 0942 - Die blutige Lucy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinem fast kahlen Schädel, wo die Haare nur wie ein dunkler Schatten zu sehen waren, zeichneten sich die Schweißperlen ab. Auch in seinen Blick hatte sich die Angst gestohlen. »Dafür kann ich doch nichts. Ich kenne mich nicht aus.«
    Der Killer hatte gar nicht zugehört. Er starrte zu Boden. Dabei schüttelte er den Kopf, weil er sich über sich selbst ärgerte. Er hätte sich nicht auf diesen Idioten verlassen sollen.
    »Was machen wir denn jetzt?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Sollen wir die Bude durchsuchen?« fragte der Kahlkopf.
    »Nein, vielleicht später. Erst müssen wir mit ihr sprechen. Das ist vielleicht eine Scheiße!«
    »Gut, laß uns gehen.«
    Wohl war ihnen beileibe nicht, als sie die Tür öffneten und in den stillen Flur traten.
    Er war still, aber er war nicht leer, denn sie sahen die beiden Männer, die soeben den Fahrstuhl verlassen hatten, und sofort wußten sie, daß es Ärger geben würde…
    ***
    Das spürten Bill Conolly und ich auch, als wir in der neunten Etage aus dem Lift traten. Wir waren sowieso sensibilisiert worden, denn unten hatte Sam Fisher nicht auf uns gewartet, obwohl er es Bill versprochen hatte.
    Irgend etwas schien da nicht geklappt zu haben. Zwar wollten wir nicht gerade das Schlimmste annehmen, aber nach unserem Geschmack war es nicht. Wir hatten anhand der Schilder herausgefunden, in welche Etage wir fahren mußten.
    Einen Hausmeister hatte es hier nicht gegeben, und auch die große Eingangstür war nicht verschlossen gewesen. Sie hatte sich überhaupt nicht mehr schließen lassen, denn irgend etwas war an ihrem Mechanismus zerstört worden. Möglicherweise ein Werk derselben Typen, die die Flurwände besprayt hatten.
    Wir verließen den Lift, wandten uns im Flur nach links - und sahen die beiden Männer.
    Der eine fast kahlköpfig, der andere trug die Haare sehr lang. Nun möchte ich nichts gegen diese Art von Frisuren sagen, aber im Laufe der Zeit bekommt man so etwas wie ein Gefühl für Menschen, die etwas zu verbergen haben oder sich überrascht fühlen. Diese beiden da sahen mir so aus, als hätten wir sie überrascht, denn kaum hatten sie uns gesehen, da starrten sie sich ziemlich verunsichert an.
    Noch etwas kam hinzu. Sie hielten sich nicht zu weit von einer Wohnungstür entfernt auf, die gerade noch hinter ihnen zugefallen war. Ich rechnete damit, daß ihnen diese Wohnung nicht unbedingt gehörte.
    Auch Bill war der Ansicht, als er mir zuflüsterte: »Da stimmt wohl einiges nicht, John.«
    »Sehr richtig.«
    Wir waren nicht mehr so forsch weitergegangen, hatten aber nur kurz gezögert, um nicht zu sehr aufzufallen, aber wir taten trotz allem so, als hätten wir nicht bemerkt, daß diese beiden Männer in das Haus eingedrungen waren und nicht zu den Mietern gehörten.
    Sie verhielten sich nicht provozierend und traten sogar zur Seite, um uns durchzulassen. Daß sie sich bald in meinem Rücken befinden würden, gefiel mir nicht, aber dagegen tun konnte ich nichts.
    Daß sie uns nicht gegrüßt hatten, war ebenfalls kein Verbrechen.
    Wir blieben vor der Tür mit der Nummer 47 stehen. Dahinter wohnte der Fotograf und Reporter, das hatte er Bill gesagt, und er hatte ihm auch seinen Verdacht mitgeteilt, über den ich ebenfalls informiert worden war. Den Fall sah ich nun mit anderen Augen.
    Ich ließ Bill etwas vorgehen, blieb als Rückendeckung leicht hinter ihm, und als er die Hand nach der Klingel ausstreckte, drehte ich mich um, weil ich sehen wollte, wie die beiden anderen reagierten.
    Ich hatte mich genau im richtigen Augenblick bewegt. Der mit den langen Haaren hatte bereits ein Messer gezogen. Sein Gesicht war starr geworden. In den Augen las ich einen Ausdruck, wie man ihn von Menschen kennt, die plötzlich Amok laufen. Ihm war alles egal, er hatte nichts mehr zu verlieren, und er stürmte mit dem vorgestreckten Messer auf mich zu, um mir die Klinge in den Leib zu stoßen.
    Der Kahlkopf mit dem Schattenhaar fummelte noch nach einem anderen Gegenstand.
    Ich hörte Bills Warnung, denn mein Freund hatte sich umgedreht, aber da war der Kerl schon heran.
    Die Klinge hätte mich aufschlitzen sollen, aber ich war zurückgesprungen, und so huschte sie vor mir hoch und dabei sehr dicht an meinem Kinn entlang.
    Der Kerl stoppte sofort, wollte sich zurückziehen, um dann erneut anzugreifen, aber ich war schneller.
    Der Hieb mit dem Ellbogen erwischte ihn seitlich am Kopf. Er wurde gegen die Wand geschleudert, zuckte, als wollte er sich dort festhalten, und gurgelte

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