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0942 - Die Prophezeiung des Uriel

0942 - Die Prophezeiung des Uriel

Titel: 0942 - Die Prophezeiung des Uriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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anzuzapfen?
    Er spürte weiter dem Ursprung dieser magischen Kraft nach. Sie war nicht zu orten. Oder nur sehr schwer. Er versuchte es weiter. Er wusste, es würde Zeit kosten, aber je näher er dieser Quelle kam, desto sicherer war er: Diese Zeit würde sich lohnen.
    Die Nachtschwärmer und Partyleute drängten sich jetzt mit lautem Geschrei und Johlen in den Waggon. CHAVACH riskierte noch einmal kurz, ihnen hinterherzuspüren. Doch wieder nahm er auch deutlich den Schutzschild wahr, der die Menge immer noch umgab.
    Schließlich war auch der letzte der Feiernden im Wagen verschwunden. Die Türen schlossen sich zischend. Der Zug ruckte an.
    Auf dem Bahnsteig waren nur wenige Leute zurückgeblieben, und obwohl schon wieder neue Personen nachkamen, war für wenige Sekunden die Plattform fast leer.
    Und da spürte er es! Von dort kam diese geheimnisvolle magische Kraft! Dort, diese beiden Menschen, diese beiden kleinen Wesen, die so dicht beieinander am Ende des Bahnsteigs standen, waren die Quelle. Sie sahen zu ihm auf. CHAVACH hielt inne. Sahen sie ihn? Spürten sie dank ihrer Magie, wo er war? Er war doch unsichtbar. Aber - immerhin hatten sie eine überaus starke magische Kraftquelle. Es war klar, er konnte nicht angreifen. Vielleicht war es gut, sich noch etwas stärker zu tarnen, damit er näher an sie herankam, ohne dass sie es merkten.
    Er schaffte es, sich an diese beiden heranzupirschen. Ein Mann und eine Frau, diese Unterscheidung hatte er mittlerweile gelernt. Doch die Magie brannte, leuchtete in seinem Geist so hell, dass er nicht klar erkennen konnte, von wem der beiden sie ausging. Er beschloss, beide Wesen einzuhüllen. Dann würde er merken, welches die Kraftquelle in sich trug. Und es besitzen, mitsamt seiner Energie.
    CHAVACH war sicher, wenn er lernte, diese magische Macht zu nutzen, würde er beinahe stark genug sein für seine hohe Aufgabe, die all diese kleinen, zerbrechlichen Wesen vor der Zerstörung und der ewigen Qual rettete. Sie bedeutete einen unglaublich großen Schritt näher an sein Ziel heran.
    Wenn er diese magische Macht nutzen konnte, würde er es endlich tun können: Er würde JABOTH suchen können, ihn finden, egal, wo er sich befand, herausfordern und mit ihm kämpfen.
    Und ihn töten. Und damit den, den JABOTH beherbergen sollte.
    ***
    Minamoto-san sah irritiert auf.
    Warum wurde es denn auf einmal so dunkel? Er warf einen Blick auf Julie Deneuve. Doch die stand nach wie vor, eine Hand in der Hosentasche, mit geschlossenen Augen neben ihm. Sie schien nichts zu bemerken. Wahrscheinlich schützte sie die Menschen vor dämonischen Angriffen. Die Arbeitsteilung zwischen ihm und ihr bestand meist darin, dass sie vor Angriffen schützte, er den Dämon verletzte und sie ihm dann den Gnadenstoß versetzte.
    Wieder blitzte es vor seinen Augen über den letzten Passagieren, die in die Bahn einstiegen, silbrig auf. Die Türen, die sich langsam schlossen? Nein, das Leuchten war zu unirdisch, wahrscheinlich war das wirklich dieser geheimnisvolle Zauber von Julie Deneuve. Auf dem Bahnsteig wurde es noch eine Winzigkeit dunkler. So, als werde nicht mehr so viel Energie in die Beleuchtung und die Werbetafeln gesteckt.
    Das musste CHAVACH sein. Er war hier. Gut, Minamoto wusste, was er zu tun hatte. Er sah sich suchend um, während sich der jetzt düstere Bahnsteig langsam wieder mit Menschen füllte. Da drüben - eine Werbetafel flackerte kurz auf und erlosch dann bis auf ein dünnes Glimmen an den Glühbirnen beinahe völlig. Dort musste er sein, der Dämon! Und da sah Minamoto auch schon einen Schatten, der sich langsam auf ihn zubewegte. Kaum auszumachen, aber vorhanden. Immer mehr Werbetafeln fielen aus, die Ecke in der er und Madame Deneuve standen, wurde immer dunkler. Plötzlich wurde Minamoto klar, CHAVACH wollte ihm und Nicole den Fluchtweg abschneiden. Er hatte sie entdeckt! Spürt er unsere Magie? , schoss ihm durch den Kopf, doch dann vergaß er den Gedanken wieder. Der Schatten kam näher. Minamoto wurde kalt. Die Angst griff nach seinem Herzen, nur mit Mühe konnte er sich dagegen wehren, von einer Panik, die eine Ameise angesichts eines viel größeren Wesens, dem sie in den Weg gerät, ergreifen mochte. Er kämpfte dieses Gefühl der Furcht, der Ehrfurcht angesichts der schieren Macht, nieder.
    Er murmelte ein paar Worte in sich hinein und warf das Amulett, das den Dämon an einem Ort bannen sollte, auf den sich ständig nähernden Schatten.
    Plötzlich erhob sich ein Lärm, der

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