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0944 - Blutgespenster

0944 - Blutgespenster

Titel: 0944 - Blutgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unterbrochen. Einige Male fiel der Name Lucy.
    Dann verstummten die Stimmen, und wenig später betraten beide die Küche, wobei Jack seinen Arm fürsorglich um die Schultern seiner Frau gelegt hatte.
    Donna Tarlington wurde von ihm vorgestellt, er nannte auch unsere Namen. Wir erhoben uns, begrüßten die Frau, die im Gegensatz zu ihrem Gatten eine zierliche Person war.
    Klein, mit lackschwarzen Haaren, die glatt um ihren Kopf herumlagen wie ein Helm. Das Gesicht zierte eine zierliche Nase, ein kleiner Mund und große, dunkle Augen.
    Die dicke Winterkleidung hatte sie abgelegt. Donna trug jetzt eine schwarze Hose und einen roten Pullover mit einem hohen Rollkragen. Sie lächelte scheu, setzte sich auf den Stuhl, den Jack geholt hatte, und schaute uns an.
    »Hat Ihr Gatte Ihnen erklärt, weshalb wir nach Llanfair gekommen sind, Mrs. Tarlington?«
    »Ja«, bestätigte sie mit leiser, weich klingender Stimme, »das hat er schon. Aber er hat mir nicht alles gesagt, denke ich mal. Da wird es sicherlich noch Einzelheiten geben. Auch das wenige, das ich erfahren habe, läßt mich nur den Kopf schütteln. Mit anderen Worten: Ich kann es nicht glauben. Natürlich kenne ich die Geschichte der blutigen Lucy, ich stamme von hier. Ich arbeite noch als Lehrerin und habe sie meinen Kindern manchmal erzählt, wenn sie es wollten. Allerdings habe ich mich immer darum bemüht, den Schrecken abzuschwächen und der Legende einen noch märchenhafteren Charakter zu geben. Sie verstehen, was ich damit meine? Ich wollte den Kindern auf keinen Fall Angst machen. Das ist mir auch gelungen - hoffe ich.« Sie wartete auf unsere Bemerkung, und wieder übernahm ich das Wort.
    »Im Prinzip haben Sie gut daran getan, Mrs. Tarlington. Leider können und dürfen wir die Augen vor der Realität nicht verschließen, das ist leider so. Lucy, die Legende, die blutige Lucy ist zurückgekehrt - und nicht allein. Sie hat Zeit genug gehabt, sich einen Plan zurechtzubasteln, und sie hat ihn eiskalt durchgeführt.«
    Donna Tarlington schwieg. Sie griff in ihre Hosentasche und holte ein zusammengefaltetes Taschentuch hervor, mit dem sie sich den Schweiß von der Stirn tupfte. Ihr war warm geworden, was sicherlich nicht nur am Kaminfeuer lag, das allmählich vor sich hinglomm und auf Nachschub wartete.
    »Sie sagen das mit einem so großen Ernst, Mr. Sinclair, als wäre es das Normalste in der Welt.«
    »Das ist es zwar nicht, Mrs. Tarlington, aber leider haben wir damit zu tun.«
    »Mit Vampiren?«
    »Ja.«
    »Ich verstehe das nicht«, flüsterte sie und schaute ihren Mann an. »Was ist denn mit dir, Jack?«
    Tarlington war verlegen. Er befand sich in einer Zwickmühle. Vor dem Erscheinen seiner Frau hatte er uns zugestimmt, doch jetzt, wo Donna ihn fragte, hatte er wohl Angst, sich auf eine gewisse Art und Weise zu blamieren, und er gab deshalb eine ausweichende Antwort. »Wir sollten es doch unseren Gästen überlassen, ob sie es nun glauben oder nicht. Ist dir denn etwas auf dem Heimweg aufgefallen?«
    »Meinst du Vampire?«
    Donna wußte nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. »Nein«, sagte sie dann. »Wie kommst du darauf? Es war alles ruhig. Ich habe noch mit einigen Nachbarn gesprochen, aber wir redeten nur über das Wetter. Zwar über die bevorstehende Nacht, dabei aber war der scharfe Frost das Hauptthema, denn es soll wirklich sehr kalt werden.« Sie deutete zur Tür. »Erst als ich das Haus betrat, bin ich durch deine Worte mit diesen unglaublichen Dingen konfrontiert worden.«
    Bills Gedanken gingen in eine andere Richtung. Ihm war auch etwas eingefallen. Seine Frage galt den beiden Tarlingtons. »Sie haben eine Tochter?«
    »Ja«, erwiderte Donna, »Lucy…« Danach bekamen ihre Augen eine Starrheit, die anzeigte, daß sich in ihrem Gehirn ein Gedanke oder eine Schlußfolgerung gebildet hatte. »Meine Güte, Lucy…«
    »Was ist mit ihr?«
    »Sie - sie ist heute abend unterwegs. Zusammen mit den anderen Kindern.«
    »Moment!« sagte ich. »Was heißt das?«
    »Wie ich Ihnen schon sagte!« rief sie schrill. »Die Kinder wollten ein vorweihnachtliches Singen veranstalten. Sie gehen dabei von Haus zu Haus und hoffen natürlich, daß man ihnen etwas gibt, Obst und so weiter. Sie haben sich in der Schule getroffen. Von dort komme ich ja. Ich habe ihnen noch gute Ratschläge gegeben.«
    Ich fühlte mich wie auf einem Stuhl, der unter Strom stand, und den anderen erging es wohl ebenso.
    Keiner sagte etwas. Man hielt den Atem an.
    »Bitte?« sagte

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