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0944 - Blutgespenster

0944 - Blutgespenster

Titel: 0944 - Blutgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Oder bist du anderer Meinung?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Ich gehe mit!« Tarlington wollte unbedingt, aber ich hatte etwas dagegen.
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Jack, und bleiben Sie hier. Ja, bleiben Sie hier im Ort - bitte.«
    Er trat einen zögernden Schritt zurück. »Warum denn? Warum soll ich hier in Llanfair bleiben?«
    »Weil es Gegner sind, mit denen Sie nicht zurechtkommen. Wir werden wahrscheinlich einem Feind gegenüberstehen, der schlimmer ist, als Sie es sich in Ihrer Phantasie ausmalen können. Und dieser Feind heißt nicht Lucy, das können Sie mir glauben.«
    »Wer dann?«
    »Gehen Sie zu den Kindern und Ihrer Frau. Erklären Sie ihr, wo wir sind. Alles andere wird sich geben.« Ich wartete seine Antwort nicht mehr ab und machte mich zusammen mit Marek auf den Weg.
    Erst als wir außer Hörweite waren, sprach mich der Pfähler an. »Du hast es also nicht vergessen, John?«
    »Das Phantom? Das Vampir-Phantom? Nein, Marek, das habe ich nicht, ganz und gar nicht.«
    »Dann glaubst du auch, daß sich die blutige Lucy mit dem Phantom treffen will?«
    »Ja, Frantisek«, erwiderte ich. »Und wir beide werden hoffentlich dabeisein…«
    ***
    Blutgespenster!
    Urplötzlich fiel Bill Conolly dieser Begriff ein, als er die schattenhaften Umrisse der Vampire sah.
    Es waren Blutgespenster, die sich noch im Schutz der Nacht aufhielten, als wollten sie abwarten, was ihre Opfer, die Menschen, taten.
    Die Lage stand auf der Kippe.
    Noch hielten sich die Untoten zurück, als wollten sie mit einem Angriff so lange warten, bis sich die Kinder wieder bewegten und sie endlich zwischen sie fahren konnte, um sie zu Boden zu reißen, die Zähne in die Hälse schlagen und das Blut zu trinken.
    Es war nicht klar, ob die Kinder die Blutsauger erkannt hatten. Aber sie spürten die Gefahr, und sie verhielten sich instinktiv richtig, denn keiner von ihnen sprach ein Wort. Sie standen da wie eine dicht gedrängte Herde von Schafen, die Fackeln in den Händen haltend, deren leichtes Material vom Wind erfaßt und bewegt wurde, so daß es auch Schatten gab, die über den Boden und die Kinder hinweghuschten.
    Auch Donna Tarlington hatte ihren Platz nicht verlassen. Wie festgemauert stand sie hinter dem letzten Kinderpaar und hatte auch jetzt ihre Hände schützend auf die Schultern der beiden gelegt, als wollte sie für sie in den Tod gehen.
    Die zierliche Frau hielt den Atem ebenso an wie Suko und Bill. Es war wirklich kaum etwas zu hören, auch die Vampire blieben noch im Dunkeln zurück, aber sie bewegten sich.
    Es war Bill Conolly, der das bedrückende Schweigen schließlich brach. »Kannst du erkennen, Suko, mit wie vielen von unseren ›Freunden‹ wir es zu tun haben?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Ich denke, daß es mehr als zehn sind.«
    »Möglich.«
    »Schaffen wir sie?«
    »Durch Kugeln?«
    »Klar.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Suko zögernd. »Wir befinden uns hier nicht auf einem Schießstand, wo das Ziel unbeweglich ist. Wenn es losgeht, werden sie verdammt schnell sein. Einige können wir vielleicht packen, aber nicht alle. Sie werden sich auf die Kinder stürzen und…«
    »Okay.«
    »Wir können sie vielleicht…«
    Suko kam nicht mehr dazu, seinen Vorschlag auszusprechen, denn ein jeder von ihnen hatte die schnellen Schritte gehört. In der Stille waren sie besonders gut zu hören, auch wenn sich der Läufer noch ziemlich weit entfernt befand. Er hatte es sehr eilig, näher zu kommen.
    Selbst Donna Tarlington drehte sich um. Ihre Hände rutschten dabei von den Schultern der Kinder.
    Sie starrte jetzt in Richtung Schule, und sie sah die schwankende Gestalt, die sich mit raumgreifenden Schritten näherte.
    Es war ein Mann - ihr Mann!
    »Da ist Jack!« keuchte sie. »Meine Güte, was ist da passiert?«
    Keiner wußte es. Aber Jack konnte auch nicht ahnen, was hier bald ablaufen würde, deshalb ergriff Bill die Initiative und fuhr die Lehrerin an: »Laufen Sie! Laufen Sie zu Ihrem Mann! Stoppen Sie ihn! Verdammt noch mal, stoppen Sie ihn!«
    Sie tat noch nichts, denn Bills Rufe hatten sie irritiert, aber er schrie sie noch einmal an, und die Blutsauger fühlten sich ebenfalls angesprochen.
    Sie hielten nicht mehr.
    Ihre Gier war zu stark.
    Von zwei Seiten fielen sie über die Menschen her und schafften es sogar, Donna Tarlington zu packen und zu Boden zu reißen…
    ***
    Die Tür des alten Leuchtturms war geschlossen, aber nicht verschlossen. Mit der Schulter rammte Lucy Tarlington gegen dieses Hindernis und drückte

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