Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0944 - Blutgespenster

0944 - Blutgespenster

Titel: 0944 - Blutgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihr erklärt, daß die anderen Weihnachtssänger in Sicherheit gebracht werden mußten.
    »Und Lucy?«
    »Vergessen Sie nicht Ihren Mann und meinen Freund John Sinclair. Ich bin sicher, daß sie etwas herausfinden werden. John ist kein Anfänger, er kennt sich aus.«
    Suko wußte nicht, ob sie ihm geglaubt hatte oder nicht. Ihr Blick ließ jedenfalls nicht darauf deuten.
    Er war noch immer mehr nach innen gekehrt.
    Die Kinder waren natürlich verschüchtert. Sie hatten nicht begriffen, was um sie herum vorging, und sie wußten auch nicht, weshalb sie das Singen abbrechen sollten. Daß es so böse Menschen gab, die sich an Kindern vergingen, das war ihnen neu. Zum Glück kannten sie keine Einzelheiten, und man würde sie ihnen auch nicht so schnell mitteilen, das stand fest.
    »Geht es Ihnen jetzt wieder etwas besser, Mrs. Tarlington?« fragte Suko.
    Sie hob die Schultern. »Nein, es geht mir nicht besser, aber ich habe mich fangen können. Ich weiß ja, daß ich hier nicht schreien oder toben kann. Das würde weder uns noch den Kindern helfen. Ich reiße mich schon zusammen.«
    »Sie müssen zu ihren Eltern. Wir persönlich bringen sie hin, Mrs. Tarlington.«
    »Und was soll ich den Müttern und Vätern sagen, Suko? Die Wahrheit etwa?«
    »Um Himmels willen, nur nicht!«
    »Eben.«
    »Sagen Sie ihnen, daß es zu kalt ist. Das werden sie schon einsehen. Wichtig ist nur, daß die Kinder von, der Straße kommen, denn hier können wir für nichts garantieren.«
    »Aber Sie und Ihre Kollegen sind es doch gewohnt, die unheimliche Brut zu bekämpfen.«
    »Das stimmt. Nur möchten wir keine anderen Menschen dabei in Gefahr bringen.«
    Bill kam auf die beiden zu. Auch er drängte zum Aufbruch. »Wir wollten doch jetzt gehen«, schlug er vor und sah bei seinen Worten nicht eben glücklich aus.
    »Hast du was bemerkt?«
    »Noch nicht, Suko. Aber die Zeit rinnt dahin. Sie werden schlau sein und sich noch verstecken. Außer uns befindet sich niemand auf der Straße. Wenn ich mir überlege, daß uns diese verdammte Horde überfällt, dann kriege ich mehr als eine Gänsehaut.«
    »Leider sind wir nicht allein.«
    Bill besprach sich mit der Lehrerin, die dafür sorgen sollte, daß die Gruppe immer dicht beisammen blieb. Es war am besten, wenn die Kinder einen Pulk bildeten, hinter dem Donna Tarlington herging, wobei Suko und Bill den Pulk flankierten.
    Wenn die Blutsauger angriffen, gingen sie davon aus, daß sie von der Seite her kommen würden.
    »Sollen wir denn die Laternen ausmachen, Mrs. Tarlington?« fragte ein Junge, der seine Pudelmütze fast bis zu den Augen gezogen hatte.
    »Nein, laßt sie leuchten«, sagte Bill. Er wußte, daß sich Kinder in der Dunkelheit fürchteten, und Lichtschimmer waren zugleich immer Inseln der Hoffnung.
    Keines der Kinder tanzte aus der Reihe. Instinktiv hatten sie erfaßt, daß es sehr gut für sie war, wenn sie den Anordnungen der Erwachsenen nachkamen. Und sie rissen beim Gehen den Pulk auch nicht auseinander. Sie blieben dicht beisammen. Der Stoff ihrer Jacken und Anoraks schabte beim Gehen aneinander. Jedes Auftreten auf dem harten Boden war ein Echo zurück.
    Donna Tarlington bewegte sich dicht hinter dem Pulk. Sie hatte dabei ihre Arme nach vorn gestreckt und die Hände auf zwei Schultern gelegt wie zum Trost.
    Bill und Suko flankierten die Gruppe. Der Reporter stellte eine Frage. »Wo müssen wir das erste Kind abgeben?«
    »Gleich links steht ein kleines Haus. Da wohnen die Camerons. Zu ihnen gehören zwei.«
    »Gut. Sind alle aus diesem Ort?«
    »Nein, nicht alle. Drei stammen aus dem Nachbarort. Aber für sie werden wir auch noch ein Versteck finden.«
    »Sicher.«
    Suko hielt sich aus dem Gespräch heraus. Bei ihm befanden sich die Augen in ständiger Bewegung.
    Er blickte auch über die Köpfe der Kinder hinweg, um dort nachzuschauen, wo sich Bill bewegte.
    Die Dunkelheit war dicht. Der Himmel sternenlos. Die nächste Laterne lag ziemlich weit entfernt.
    Ihr Schein leuchtete auch in die Gasse hinein, in die sie abbiegen mußten.
    Fremde Geräusche hörten sie nicht, aber beide gingen davon aus, daß diese Ruhe trügerisch war.
    Suko hätte sich gern Frantisek Marek mit seinem Pendel an seiner Seite gewünscht. Er hätte die Blutsauger sicherlich aufspüren können.
    Etwas wehte ihm entgegen, mit dem er nicht zurechtkam, was auch nicht in diese klare Luft hineinpaßte. Es war ein fauliger Geruch, als hätten sich Pflanzen mit Erde vermischt, um dann zu einer fauligen Humusschicht zu

Weitere Kostenlose Bücher