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0946 - Priester der Kälte

0946 - Priester der Kälte

Titel: 0946 - Priester der Kälte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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aussieht, muss überprüft werden«, antwortete Arr Katt. Er war der Teamleiter des kleinen Trupps.
    »Ich bin verdächtig müde«, knurrte Rrakk Rrokk, der es sich im Pilotensitz des Gleiters gemütlich gemacht hatte. Durch die Kuppelverglasung sah er seinen Kollegen zu. »Habe ich mich damit verdächtig gemacht?«
    Seine Gefährten schimpften lautstark über ihn. Keiner von ihnen war begeistert davon, dass sie im Morgengrauen aufbrechen und mit der Suche beginnen mussten.
    »Das nicht, aber wenn du nicht sofort bei der Suche mithilfst, dann werde ich verdächtig schnell ungemütlich!«, fuhr ihn Arr Katt an.
    »Ich komme ja schon«, beeilte sich Rrakk Rrokk zu versichern. »Seid doch nicht so verdächtig schlecht gelaunt.«
    »Wir sind relativ schlecht gelaunt«, berichtigte ihn Tok Shazz, »weil du verdächtig langsam bist.«
    »Ssal Teek, der das Gesetz der Schwerkraft formulierte, irrte ebenso wenig wie Torn Maak, als er die Lichtgeschwindigkeit und die Zeitdilatation beschrieb«, knurrte Rrakk Rrokk und erhob sich langsam vom Pilotensitz. »Bei beiden Theorien war nichts von verdächtig schnell zu hören, sondern von bedächtig nachdenklich .«
    Ein Blick von Arr Katt reichte aus, um Rrakk Rrokk zum Verstummen zu bringen. Doch trotz der Mithilfe des Piloten bei der Suche konnten sie um den Hain der Lebensbäume nichts Verdächtiges entdecken.
    Anschließend flog Rrokk seinen Suchtrupp zum Wasser des Todes. Doch dort wurden sie ebenso wenig fündig wie die Kollegen eines anderen Suchtrupps, die zur gleichen Zeit nebenan auf dem Friedhof der Druiden nach etwas suchten, von dem sie nicht wussten, was genau es sein sollte.
    Über Funk hielten die Suchtrupps in erster Linie Kontakt mit der Hauptstelle, aber untereinander natürlich ebenfalls. An Bord dieses Gleiters hatte Tok Shazz den Rang des Funkers inne.
    »Wir sollen uns von den anderen entfernen«, meldete er Arr Katt. »Korr Takkon hat uns angewiesen, von hier bis zum Stillen Gebirge zu suchen. Die Planquadrate wurden gerade auf den Gleitercomputer gespielt. Ein zweiter Suchtrupp mit den Druiden an Bord wird das Planquadrat direkt daneben absuchen.«
    »Das sind ja über 250 Megalängen!«, stieß Rrakk Rrokk aus, nachdem Tok Shazz die Daten auf den Bildschirm neben dem Pilotensessel projizierte. Die Priester hätten die Möglichkeit gehabt, sich dazu ihrer Magie zu bedienen, doch dieser Möglichkeit bediente sich das normale Volk mangels Übung kaum. Umgerechnet in menschliche Maßeinheit waren 250 Megalängen mehr als 500 Kilometer. »Dazu benötigen wir ja mehrere Tage.«
    »Dann brauchen wir dazu eben so lange!«, hallte Arr Katts Stimme durch die Klarsichtkuppel des Gleiters. »Befehle werden nicht diskutiert, sie werden durchgeführt. Wo kämen wir denn hin, wenn wir jede Order kommentieren würden, ihr Fauleier?«
    Die sauroide Entsprechung eines Warmduschers wollte natürlich keiner von Katts Untergebenen auf sich sitzen lassen. Mehr oder minder schwer beleidigt hielten sie das Maul und blickten aus der Glaskuppel, in der Hoffnung, etwas Verdächtiges - was auch immer - erkennen zu können.
    Tok Shazz öffnete und schloss mehrmals die Nickhäute über seinen Augen. Er machte seine Begleiter auf einige Punkte aufmerksam, die schnell von hinten auf sie zukamen. Beim Näherkommen sahen die Sauroiden, dass es sich um riesige Vögel handelte, die mehr als mannsgroß waren.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Rrakk Rrokk.
    »Keine Ahnung«, keuchte Tok Shazz. »Ich frage bei der Hauptleitstelle nach, ob denen solche Vögel bekannt sind.«
    Schon nach kurzer Zeit bekamen sie von Zamorra eine Erklärung für dieses Phänomen.
    »Es handelt sich um sogenannte Transportvögel, eine Tierart, deren Gene von den Silbermond-Druiden verändert wurden. Für bequeme, größere Reisen wurden, um nicht unnötig Kraft für zeitlose Sprünge zu vergeuden, die Transportvögel gezüchtet. Dabei handelte es sich ursprünglich um schnelle, große, ausdauernde Raubvögel, die in einem Jahrhunderte währenden Vorgang so verändert wurden, dass sie in ihrem Körper von außen zugängliche Kammern besaßen, in denen Lebewesen und auch Lasten Platz fanden. Eine Steuerung über Nervenkontakte ermöglichte die Dressur. Dabei reagierte der Vogel nur auf Befehle seines rechtmäßigen Besitzers; jeden anderen warf er hinaus. Ich wusste gar nicht, dass es noch Transportvögel gibt. Wir dachten immer, dass sie mit den Druiden gestorben sind.«
    »Obwohl wir schon einige Jahre auf dem

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