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0947 - Das Voodoo-Weib

0947 - Das Voodoo-Weib

Titel: 0947 - Das Voodoo-Weib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegeben, denn plötzlich blieben sie stehen und drehten sich langsam nach links.
    Sie wollten uns!
    »Was gibt das denn?« fragte Bayou. »Verdammt, das sieht mir nach Ärger aus, nach schwerem sogar.«
    Ich hatte schnell durchgezählt. »Acht sind es.«
    »Was wollen die?«
    Noch taten sie nichts, aber sie schauten uns an. In ihren noch jungen, zumeist dunklen Gesichtern fingen die Augen an zu leuchten. Es kam mir vor, als hätte jemand hinter den Augen Lichter angezündet, und ich wurde wieder an die unheimliche Gestalt auf dem Hinterhof erinnert.
    Das war Leonoras zweiter Gruß!
    Die Waffen hatte ich bei ihnen schon gesehen. Knüppel und Stangen, die sie jetzt mit ruckartigen Bewegungen anhoben und uns so deutlich machten, was sie von uns wollten.
    Die Augen leuchteten auch weiter. Kalte Laternen. Kein Gefühl mehr. Sie waren zu einer anderen Spezies von Zombies geworden, die uns an den Kragen wollten.
    Sie kamen vor.
    Zusammen. Ihre Beine zuckten. Wir hörten ihr Knurren, und ich wußte, daß ich nicht mehr lange warten durfte. Wenn sie es einmal schafften, über uns herzufallen, dann sah es trübe für uns aus. Dann konnten sie uns mit den Stangen erschlagen.
    Deshalb griff ich an.
    Ob derjenige, der einen kleinen Schritt vor den anderen herging, so etwas wie ein Anführer war, das wußte ich nicht. Zumindest überraschte er von seiner Körperlänge die meisten. Er trug dicke Hosen, eine Baseballkappe auf dem Schädel und einen langen Mantel, der noch ziemlich neu aussah und irgendwie nicht zu ihm passen wollte. Wahrscheinlich hatte er ihn gestohlen.
    Ich sprang den Kerl an. Er war so überrascht, daß er nicht zuschlug. Und als er es versuchte, hatte ich ihn bereits herumgerissen und hebelte seinen rechten Arm hinter dem Rücken in die Höhe.
    Zugleich preßte ich das Kreuz gegen seinen Nacken wie jemand, der einen bösen Geist vertreiben will.
    Er brüllte wie verrückt auf.
    Ein Geräusch, wie es die anderen von ihm noch nicht gehört hatten. Sie zuckten zurück, und sie sahen auch, wie er in meinem Griff zuckte und tanzte, dann noch einmal schrie und schlaff wurde. Ich ließ ihn los, und im Rinnstein sackte er zusammen, wo er auch zunächst liegenblieb.
    Die Kraft meines Kreuzes hatte das aus ihm herausgetrieben, was ihm eingepflanzt worden war. Und diese Szene hatte den anderen die heilige Furcht eingetrieben. Es konnte auch mit dem Anblick des Kreuzes zusammenhängen, das ich ihnen offen zeigte. Plötzlich wichen sie zurück. Sie schauten sich gegenseitig an und bekamen mit, wie verzerrt ihre Gesichter waren, bevor sie sich zur Flucht wandten.
    Sie rannten davon, und ich war froh, daß es so gekommen war und nicht anders.
    Fernhypnose! schoß es mir durch den Kopf. Genau in dem Augenblick, als die Gruppe mit uns auf einer Höhe war, mußte es sie erwischt haben. Was mir wiederum deutlich machte, wie gefährlich diese Voodoo-Frau war. Sie beherrschte alle Tricks, zog alle Register der Schwarzen Magie, und dieser zweite Angriff war schon etwas härter gewesen, als der erste mit dem Netz.
    Sie machte es uns verdammt schwer, das Ziel zu erreichen. Ich war sicher, daß uns noch mehr bevorstand. Zunächst einmal hatten wir Ruhe und konnten uns um den jungen Mann kümmern, der wimmernd und zusammengezogen wie ein Embryo in der Gosse lag.
    Suko erbarmte sich seiner, packte ihn unter den Achseln und zerrte ihn hoch. Er stand schwankend vor uns und mußte auch abgestützt werden. Sein Blick sah nicht mehr so aus wie noch vor zwei Minuten, aber er war völlig fertig. Er zitterte, klapperte mit den Zähnen, fror, und in seinen Augen stand die Angst.
    »Laß mich mal«, sagte Bayou, der gemerkt hatte, das Suko Fragen stellen wollte.
    Mein Freund war einverstanden. Er trat hinter den jungen Mann und hielt ihn an den Schultern fest.
    Bayou baute sich vor ihm auf. Ich beobachtete ihn von der Seite und kam mir beinahe vor wie in einem dieser typischen Ami-Filme, in denen die Hektik Trumpf war.
    Dreimal stieß ihn Bayou mit der Hand gegen die Brust. »He, Bruder, hörst du mich? Hörst du mich? He!«
    »Wer bist du?«
    »Einer, der dir helfen will.«
    »Ich bin kaputt, mir geht es schlecht.«
    »Das gibt sich wieder, Bruder. Wir müssen nur zusammenhalten, und du wirst mir berichten, weshalb du uns die Köpfe einschlagen wolltest. Du und die anderen.«
    »Warum?«
    »Was war los, Bruder?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wir wollten Randale machen.«
    »Ja…«
    »Und dann?«
    Er schaute sich um, sah aber niemanden mehr. »Ich

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