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095 - Ein Cyborg aus der Hölle

095 - Ein Cyborg aus der Hölle

Titel: 095 - Ein Cyborg aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dämonischen Wissenschaftler damit auf ihr offenes Maul zu. Mortimer Kull stemmte sich gegen diesen Zug, konnte aber nicht verhindern, daß sein Kopf dem wartenden Maul immer näher kam.
    Da setzte er wieder seine Faust ein. Diesmal riß er sie von unten hoch, traf und schloß damit das Echsenmaul. Der Unterkiefer schwang hoch.
    Zähne besaß das Ungeheuer nicht, aber die Kiefer waren hart und scharf, und sie durchtrennten die Zunge.
    Als die Verbindung nicht mehr bestand, fiel Mortimer Kull zurück. Er landete auf dem Rücken. Die Zunge um seinen Hals hatte sich gelockert. Angewidert schleuderte er sie von sich.
    Jetzt gebärdete sich die Echse wie toll.
    Sie heulte, und der Staub, den sie aufwirbelte, wurde so dicht, daß Kull sie kaum noch sehen konnte.
    Er war ebenfalls in diese Staubwolke gehüllt, wußte, daß die Riesenechse jetzt angeschlagen war und daß er ihr sofort den Rest geben mußte.
    Sie wälzte sich auf dem Boden bohrte ihren Schädel in den Sand. Kull warf sich auf sie und schob seine magisch geschützten Finger zwischen die scharfen, widerstandsfähigen Kiefer.
    Mit einem Kraftakt sondergleichen zwang Mortimer Kull die Kiefer auseinander. Er riß der Echse das Maul auf, weiter, als die Natur es zuließ. Ein trockener Laut wie von brechendem Holz erklang. Das geschuppte Ungeheuer verendete.
    ***
    Der Staub sank langsam zu Boden und breitete sich über den Sand. Schwer atmend richtete sich Mortimer Kull auf. Er schwankte, hatte sich ziemlich verausgabt.
    Kein Sieg war bisher schwerer zu erringen gewesen als dieser. Kull fragte sich, wie stark Obb-sy sein würde, wenn ihm diese Hindernisse schon so gut wie alles abverlangten.
    Er hatte die Riesenechse getötet, doch was würde ihm Obb-sy als nächstes entgegenwerfen? Seine Freude über den Triumph hielt sich in Grenzen.
    Er sah seine Ziele wieder in die Ferne rücken: Satansdroge, Stärkung seiner Computermagie, Herrscher über die Welt…
    Im Moment konnte er sich kaum vorstellen, Protoc mit heiler Haut zu verlassen. Es steht und fällt alles mit Obb-sy, sagte sich der dämonische Wissenschaftler. Nur wenn ich ihn bezwinge, stoße ich das Tor zur Freiheit für mich auf.
    Er wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß vom Gesicht und betrachtete geistesabwesend die tote Riesenechse.
    Atax hätte mit dieser Kreatur vermutlich nicht so große Schwierigkeiten gehabt. Die Seele des Teufels war eben doch besser als Mortimer Kull. Noch!
    Ein heißer Wind strich durch die Schlucht. Kull konnte nur in eine Richtung gehen. Er war gespannt, wohin er kam, wenn die Schlucht zu Ende war.
    Er blickte sich nicht um, kümmerte sich nicht mehr um die Riesenechse, sondern konzentrierte sich auf das, was möglicherweise vor ihm lag. Eines wußte er: dieses Abenteuer auf Protoc würde er nie vergessen. Bis an sein Lebensende würde es ihm in Erinnerung bleiben.
    Mit festem Schritt und stolz erhobenem Haupt ging er weiter. Ab und zu schaute er nach oben. Als er zum erstenmal einen Lemuren bemerkte, stutzte er kurz, doch kurz darauf sah er wieder einen und noch einen. Er gewöhnte sich daran, daß sie ihn beobachteten.
    Sie standen knapp am Schluchtrand und schauten zu ihm herab. Wenn er den Kopf hob, zogen sie sich nicht zurück.
    Ihm fiel auf, daß sie ihm folgten. Er konnte nichts gegen ihr Geleit tun, mußte sich damit abfinden. Einige von ihnen waren bewaffnet, aber nicht alle.
    Die Riesenechse lag bereits weit hinter ihm. Seither war nichts mehr geschehen. Das ließ Mortimer Kull vermuten, daß die Echse selbst vielleicht Obb-sy gewesen war.
    Doch er irrte sich.
    Obb-sy befand sich noch vor ihm, aber woher hätte er das wissen sollen?
    Die Schlucht krümmte sich, ihre Wände waren nicht mehr so hoch und stiegen auch nicht mehr so steil an. Kull ging an grauen Geröllhalden vorbei.
    Plötzlich gellte ihm ein schriller Pfiff in den Ohren. Wer hatte ihn ausgestoßen? Ein Meskyr? War es ein Signal gewesen?
    Kulls Argwohn begann gleich wieder zu wuchern. Er blieb stehen, weil er in keine Falle tappen wollte. Aus den Augenwinkeln gewahrte er eine Bewegung.
    Er sah etwas Rotes!
    Eine kleine, schmächtige Gestalt!
    Ein Feuerzwerg war es, der sich hinter einem Stein auf der Geröllhalde hervorgeschoben hatte!
    ***
    Doch es blieb nicht bei diesem einen. Ein zweiter Zwerg zeigte sich, ein dritter und ein vierter. Sie hatten häßliche brennende Fratzen und leere schwarze Augenhöhlen, in die die Flammen hineinschlugen, als bestünde dort ein starker Sog.
    Kull zählte jetzt schon

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