Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0951 - Die Exorzistin

0951 - Die Exorzistin

Titel: 0951 - Die Exorzistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
optimistisch. »Der Tag der Rache ist gekommen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Was ihr dieser jungen Frau angetan habt, ist unaussprechlich. Dank einer glücklichen oder himmlischen Fügung ist sie bei uns im Kloster gelandet, so daß wir uns um sie kümmern konnten. Ganz gesund ist sie nicht geworden, aber sie hat gemerkt, daß es noch eine andere Seite gibt und diese ihr den Auftrag gab, sich zu rächen. Abrechnen mit den Vasallen der Hölle - denn nichts anderes seid ihr. Vasallen des Satans, die seinen Weg gehen wollten, um das fadenscheinige Glück auf Erden zu erreichen. Ihr seid von seiner Bosheit und Menschenverachtung durchdrungen, das habt ihr der Frau gegenüber bewiesen, als es euch gelang, sie zu zerstören. Aber nicht völlig, sie hat überlebt, sie ist wieder erstarkt, und sie wird es euch jetzt beweisen. Geh zu ihnen, Angelina! Nimm deine Chance endlich wahr.«
    Auch jetzt sagte die junge Frau nichts. Wir hatten eigentlich noch nie ihre Stimme in normaler Lautstärke gehört. Äußeren Einflüssen gegenüber war sie willenlos, doch in ihrem Innern hatte sie eine sehr starke Aura aufgebaut: Niemand sprach. Alle Augen waren auf die schmal wirkende Person in dem dunklen Mantel gerichtet, als sie auf den Käfig zuschritt. Die offene Tür behielt sie im Blick, sie sah auch die Männer hinter den Eisenstäben, die plötzlich Furcht bekamen, sie aber nicht so offen zeigten, sondern noch dichter zusammenrückten, als könnten sie ausschließlich in der Gruppe Schutz finden.
    Ich fand, daß wir zu weit vom eigentlichen Schauplatz des Geschehens entfernt standen, stieß Suko an und betrat einen Moment später die vor mir liegende Stufe.
    Auch Suko blieb nicht stehen. Beide bewegten wir uns äußerst vorsichtig, weil wir die anderen nicht aufmerksam machen wollten. Für sie alle gab es nur ein Sichtziel - Angelina.
    Sie hatte den Käfig betreten. Die Tür ließ sie offen, aber keiner der Männer unternahm einen Fluchtversuch.
    Der Mann am Gitter hatte ebenfalls die Veränderung gespürt. Er ließ die Stäbe los und drehte sich sehr langsam um. Als er Angelina vor sich sah, schrak er zusammen, riß den Mund auf, um zu schreien, nicht einmal das schaffte er. Der Mann brach auf der Stelle zusammen. Dann kroch er wie ein Wurm über den schmutzigen Boden auf die Frau zu, die sich auf ihre Art und Weise um ihn kümmerte.
    Sie hob das rechte Bein an.
    Dann trat sie zu.
    Der Schuh traf den Mann am Kopf, der einen Wehlaut ausstieß und vor Angelina liegenblieb.
    Um ihn brauchte sie sich nicht mehr zu kümmern. Dafür aber um die anderen.
    Wie gefangene Tiere hockten sie in der Ecke. Sie starrten zu der Person hoch, die sich einmal in ihrer Gewalt befunden hatte, wo sie ebenfalls zu einem Spielball des Satans hatte werden sollen.
    Nun drehte sie der, Spieß um. »Ihr habt mich den Weg des Bösen gehen lassen wollen!« flüsterte sie ihnen scharf ins Gesicht, »aber ich war trotz allem zu stark. Ihr habt mich auf euren Altar gelegt. Ihr habt mich vergewaltigt, euren Spaß mit mir gehabt, und ich mußte dabei zur Decke schauen, wo ich sein schreckliches Abbild sah. Doch ich bin euch entkommen, und ich habe Rache geschworen. Einer von euch ist bereits tot. Der dämonische Keim steckte zu tief in ihm. Er konnte dem geweihten Wasser nicht entkommen, das bei ihm wie eine Säure wirkte. Es hat ihn zerstört, und ich werde diesen Exorzismus auch gegen euch einsetzen. Vielleicht werden ihr noch gerettet und auch bereuen. Vielleicht aber trifft euch der Tod.«
    Ob sie eine Antwort erwartet hatte, das konnte keiner von uns wissen.
    Jedenfalls ließ sie sich nicht aufhalten, und sie griff unter ihre Kutte, wo sie die Kugel versteckt hielt.
    Es war eine Weihwasserkugel, an der eine Kette befestigt worden war. Erst umwickelte die Frau ihr Handgelenk damit, dann schaute sie wieder zur Decke. Aus ihrem Mund drangen flüsternd die alten Beschwörungsformeln der Exorzisten. In lateinischer Sprache, wobei jeder von uns des öfteren den Begriff satanas hörte.
    Ich behielt die vier Männer im Auge. Jedesmal, wenn dieses Wort in Verbindung mit den anderen Worten der Beschwörungsformel fiel, zuckten sie zusammen, als hätte man sie geschlagen.
    Genau das war nicht normal.
    Für mich gehörten sie bereits zu den Menschen, die tief in den Fallstricken der Höllensöhne gefesselt waren.
    Angelina sprach immer lauter. Immer hektischer. Sie redete sich in eine regelrechte Rage hinein. Sie bewegte den Kopf zuckend von einer Seite zur andren, so daß

Weitere Kostenlose Bücher