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0951 - Die Exorzistin

0951 - Die Exorzistin

Titel: 0951 - Die Exorzistin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blitzschnell und hob das Kreuz wieder auf. In der Bewegung noch erwischten mich einige Weihwassertropfen im Gesicht, die bei mir keine Spuren hinterließen, was Angelina einfach zur Kenntnis nahm. Überraschenderweise aber sprach sie mit mir und sagte mit schon traurig klingender Stimme: »Ich war nicht stark genug. Die anderen waren stärker und härter als ich. Sie haben mich erwischt. Der Geist der Hölle steckt bereits in mir. Das haben diese Männer geschafft, so sehr ich mich dagegen auch wehrte. Aber nicht alles in mir ist verseucht. Sie haben nicht alles geschafft, denn ich habe einen zu großen Willen, und so kämpfen zwei Seelen in meiner Brust. Einmal das eigene Ich, zudem der Geist der Hölle. Ich werde damit nicht leben können, nicht für lange, das weiß ich, aber ich bin noch stark genug, um an einem Ort wie hier existieren zu können. Und ich habe sie mir geholt. Jeden einzelnen Peiniger, der mir die Macht des Satans in den Körper hineindrücken wollte. Ich konnte fliehen, aber ich muß mich hinnehmen, wie ich bin. Die bösen Ströme in mir sorgen für eine Veränderung, so daß ich allmählich anfange zu verfaulen. Ja, zu verfaulen, wie das große Vorbild der Satansdiener. Das haben sie mir gesagt, aber noch gibt es meine gute Seele. Solange sie vorhanden ist, werde ich mich wehren und rächen.«
    »Mit dem Weihwasser?«
    »Ja, auch damit.«
    »Und dem Kreuz?«
    Sie nickte. »Es ist mein Kreuz. Ich habe es mir geschnitzt. Ich war froh, daß ich es konnte. Ich habe es mit dem geweihten Wasser getauft, und ich hoffe darauf, daß es mich beschützt und mein Leben verlängern wird.«
    »Ist es denn so stark?«
    »Ohne dieses Kreuz wäre ich tot.«
    »Aber es kann dein Ende nur hinauszögern.«
    »Das weiß ich nicht genau.« Wieder hatten sich Poren in ihrem Gesicht geöffnet und entließen die kleinen, roten Tropfen. Für mich war es auch eine Folge der satanischen Beeinflussung.
    Allmählich kam ich auf das eigentliche Thema zu sprechen: »Wenn du glaubst, daß dein Kreuz nicht stark genug ist, um die höllischen Kräfte zu vertreiben, dann mußt du es eben mit einem anderen versuchen. Hast du mich verstanden?«
    »Nein, das kann ich nicht. Nein, nein nein!« stieß sie hervor. »Für mich gibt es nur das Kreuz, das du hältst. Gib es mir endlich zurück! Ich muß weitermachen.«
    »Du bekommst ein Kreuz!« sagte ich zu ihr.
    »Ja - her damit!«
    »Moment, nicht dein eigenes. Ich werde dir meines geben. Es ist ein gutes Kreuz, ein besonderes. Ich trage es in meiner Tasche.« Ihre Antwort wartete ich erst gar nicht ab, sondern griff in die Tasche und hatte meinen Talisman im Nu hervorgeholt.
    Dann ging ich einen Schritt auf Angelina zu und drückte der überraschten Person mein Kreuz in die Hände.
    ***
    Ich wollte noch sagen: »Nimm es«, doch die Ereignisse überholten meine Vorsätze.
    Angelina hielt das Kreuz fest. Sie senkte den Kopf. Unter dem Blutschleier hervor starrte sie es an, und dann hatte ich den Eindruck, als würde es zwischen ihren Fingern explodieren.
    Nicht mit irgendwelchen Krächen oder dumpfen Lauten, sondern in einer grellen Aura aus Licht, die alle blendete, Suko und mich eingeschlossen. Ich taumelte zur Seite, hielt den Kopf gesenkt und den Arm vor meine Augen.
    Ich hörte die Nonnen im Hintergrund rufen. Sie bewegten sich durch den Keller und behinderten sich gegenseitig, auch ihnen saß der Schreck tief in den Gliedern.
    Ich stolperte über den fünften Mann, der noch immer am Boden lag, fiel aber nicht hin, weil ich gegen das Gitter prallte und mich mit einer Hand festhalten konnte.
    So blieb ich stehen und drehte mich um.
    Das grelle Licht war noch vorhanden. Aber nicht überall. Es befand sich dort, wo auch Angelina gestanden hatte, und an dieser Stelle bildete es eine Säule, die mehr einem Zapfen glich.
    In ihm, in diesem Licht zeichnete sich schwach der Körper der jungen Frau ab.
    Ich hatte dabei den Eindruck, als würde er sich um die eigene Achse drehen, aber das konnte eine Täuschung sein. Die spitzen Schreie waren es nicht, die mir aus dem grellen Zapfen entgegendrangen, wo zwei Welten miteinander kämpften.
    Wer verlor? Oder verloren beide, weil die Macht des Kreuzes für die angeschlagene Angelina zu stark war?
    Dieses Risiko hatte ich einfach eingehen müssen, und ich wußte, daß dieses grelle Licht wieder verschwinden würde.
    Plötzlich sackte es zusammen.
    Ich sah Angelina. Sie stand noch vor mir, aber seltsamerweise auf den Zehenspitzen. Sie war nach wie

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