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0952 - Die Höhlen der Ringwelt

Titel: 0952 - Die Höhlen der Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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.. ja", sagte er schließlich stoß weise.
    „Nun?"
    „Ich möchte dich sehen!" brach es aus dem Buruhner hervor.
    „Bist du verrückt geworden?" zischte ihm Zeidik zu. „Wie kannst du nur auf eine solche Idee kommen?"
    „Laß ihn in Ruhe, Zeidik!" befahl der Ritter der Tiefe. „Du kannst nicht verstehen, was Canjot bewegt. Ein Orbiter sieht seinen Ritter, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Leider arbeiteten Canjot und ich niemals lange und eng zusammen, bedingt durch die äußeren Umstände. Aus diesem Grund bekam er mich niemals zu sehen und wird auch jetzt nicht dazu in der Lage sein."
    „Das klingt, als hänge es von mir ab", sagte Canjot überrascht.
    „So ist es!"
    Der Geflügelte empfand eine plötzliche Scheu, noch weiter in dieser Richtung zu forschen.
    „Du kannst jetzt starten", klang die Stimme des Ritters abermals auf. „Zeidik wird später mit der LEGUE zu mir zurückkommen."
    Alles in Canjot sträubte sich dagegen, diese Anordnung auszuführen, aber wie unter einem inneren Zwang wandte er sich den Kontrollen zu und ließ sich daran nieder. Seine Augen und seine Fühler waren auf die DYKE gerichtet, die wie ein flimmernder Schild zwischen den Felsen stand.
    „Ich ertrage das nicht!" wimmerte Canjot. „Die Vorstellung einer endgultigen Trennung ist zuviel für mich."
    „Unsinn!" herrschte ihn von Harpoon an. „Es gibt Orbiter, die weitaus Schwereres zu ertragen haben."
    Das wirkte. Canjot gab sich einen Ruck und aktivierte den Antrieb der LEGUE. Das Schiff hob vom Boden ab und schwebte entlang der schroffen Felsformationen in die Höhe.
    „Canjot!" tönte von Harpoons Stimme durch den Kommandoraum. „Ich danke dir für die Dienste, die du mir und damit dem Wächterorden erwiesen hast."
    Canjot konnte nur nicken.
    Noch einmal erklang die Stimme des Ritters, zum let2tenmal, aber sie drang bis in Canjots Inneres.
    „Lebe wohl, Orbiter Canjot!"
    „Lebe wohl, mein Ritter!" rief Canjot.
    Die DYKE stob davon wie eine Wolke aus Licht, verschwand zwischen den dahintreibenden Trümmern des Planetenrings so schnell wie ein Gedanke.
    „Worauf wartest du noch?" erkundigte sich Zeidik trocken. „Es ist vorüber."
    „Ja", bestätigte Canjot. „Es ist vorüber."
    Canjot landete die LEGUE in einem großen Krater, weit abseits der nächsten buruhnischen Ansiedlung. Er hatte das Flugmanöver so durchgeführt, daß es von seinen Artgenossen nicht hatte beobachtet werden können. Zu deutlich erinnerte er sich noch an das Chaos, das bei seiner Rekrutierung zum Orbiter durch Armadan von Harpoon unter den Buruhnern entstanden war.
    Zeidik half ihm, die Kristallsäule und das Skelett hinauszuschleppen.
    „Du mußt nun sehen, wie du allein zurechtkommst", bemerkte der Androide. Der Gedanke, daß Canjot auf sich allein gestellt sein würde, schien ihm Genugtuung zu bereiten. Er postierte sich in der Schleuse der LEGUE, als wäre sie sein Schiff, und blickte auf Canjot, der zwischen den beiden merkwürdigen Geschenken des Ritters am Boden des Kraters stand, hinab.
    „Schon gut", sagte Canjot ohne innere Anteilnahme. „Du kannst jetzt verschwinden, Zeidik."
    „Mach’s gut", sagte der Androide um einen Ton freundlicher und zog sich ins Innere der LEGUE zurück.
    Gleich darauf startete das kleine Schiff und verschwand am Himmel.
    So, wie er da stand, kam Canjot sich ein bißchen lächerlich vor und sehr einsam.
    Doch daran war er gewöhnt.
    Er wartete noch einige Zeit, von der dumpfen Hoffnung beseelt, von Harpoon könnte seinen Entschluß vielleicht rückgängig machen und noch einmal auftauchen. Als jedoch nichts geschah, machte Canjot sich an den Aufstieg zum Kraterrand hinauf, um ein paar Mitglieder seines Volkes zu hoIen, die ihm helfen sollten, das Skelett des Garbeschianers und die Kristallsäule von hier wegzuschaffen.
     
    8.
     
    Nur allmählich wurde sich Marcon Sarder der Tatsache bewußt, daß die geistige Verbindung zwischen den in der Halle zusammengedrängten Buruhnern und der Canjot-Projektion abgerissen war. Die Stimmen waren verstummt. Noch schwebte die Schattengestalt vor der Kristallsäule, aber Sarder war sicher, daß sie sich in Kürze auflösen oder auf andere Art und Weise verschwinden würde.
    Sarder.fühlte sich noch immer wie betäubt. Er hatte Mühe, den Bericht in seiner Gesamtheit zu verarbeiten und sich an alle Einzelheiten daraus zu erinnern. Dabei war er sich in aller Deutlichkeit bewußt, wie wichtig es war, daß er sich an möglichst vieles erinnerte. Das Schicksal der

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