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0956 - Die Todeszone

0956 - Die Todeszone

Titel: 0956 - Die Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Lippen zu einem freudlosen Grinsen. »Ich bin auf Einladung Ihrer Regierung hier. Was sehr viel mehr ist, als Sie von sich sagen können, Miss Vásquez.«
    »Sie vertuschen hier irgendeine Riesensauerei«, erwiderte Paula trotzig. »Die Menschen haben ein Recht zu erfahren, was hier vor sich geht!«
    »Paula, vielleicht solltest du ein bisschen runterschalten«, sagte Fernando leise.
    »Sie sollten auf Ihren Kollegen hören, Miss Vásquez. Sie haben keine Ahnung, in was Sie da hineingeraten sind.«
    »Warum klären Sie mich dann nicht auf?«
    »Paula, bitte!«
    »Halt die Klappe, Fernando!« Langsam wurde Paula wirklich sauer. Was glaubte dieser verdammte Yankee eigentlich, wer er war?
    »Und kommen Sie mir jetzt bloß nicht mit diesem angeblichen Reaktorunfall«, platzte es aus ihr heraus. »Ihre Coverstory stinkt doch zum Himmel. Wenn es wirklich einen Reaktorunfall gegeben hat, warum ist dann keine Strahlung messbar? Und was sind das für sonderbare Geschichten, die dieser Typ da drinnen erzählt hat?«
    Die Reporterin sah, wie ihr Gegenüber vereiste, und in dem Moment wusste Paula Vásquez, dass sie einen Fehler gemacht hatte.
    »Dieser Typ?«
    »Der mit der Krallenhand«, sagte Paula, obwohl sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen hätte. Doch irgendwas trieb sie dazu, immer weiter zu sprechen. »Diese Geschichten über Dämonen und Ungeheuer, das ist doch alles Schwachsinn. Ich meine, so etwas kann es doch nicht geben, oder?«
    »Ich fürchte doch, Miss Vásquez«, sagte Agent Devaine, und das ehrliche Bedauern in seiner Stimme erschreckte Paula mehr als die unzähligen Gewehrläufe, die auf sie gerichtet waren.
    »Sie meinen - das ist das, was Sie hier vor der Welt verstecken, Dämonen?«
    »Das klingt absurd, nicht?«
    »Das kann man wohl sagen!«
    »Dann stellen Sie sich vor, was passieren würde, wenn die Geschichte an die Öffentlichkeit geraten würde. Erzählt von einer seriösen Journalistin wie Ihnen.«
    Paula schnaubte verächtlich. »Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass mir jemand ein Wort glauben würde.«
    »Sie haben recht, das wäre sehr unwahrscheinlich«, sagte Devaine. Gedankenverloren zog er ein schwarzes Etui aus seiner rechten Jacketttasche und entnahm ihm eine schmale Sonnenbrille. »Aber wir können kaum riskieren, dass wir uns in diesem Punkt irren, oder? Dafür steht einfach zu viel auf dem Spiel.«
    »Sie meinen, Sie wollen uns hier einfach festhalten, ohne Haftbefehl? So wie in Guantanamo?«
    Der hagere CIA-Mann sah an Paula vorbei. Seine stechenden Augen schienen etwas zu fixieren, das nur er erkennen konnte. »Ich wünschte, es wäre so einfach. Aber irgendwann müssten wir Sie ja wieder freilassen, und dann stünden wir vor demselben Problem.«
    »Hey Mann!«, sagte Fernando. Der braun gebrannte Fotograf war blass geworden. »Sie wollen doch nicht…«
    »Es tut mir wirklich leid, Miss Vásquez.« Der CIA-Mann setzte die Sonnenbrille auf und nickte den Soldaten zu. »Exekutiert sie. Und vernichtet alles, was sie an Beweisen bei sich haben.«
    ***
    Die meisten Dorfbewohner hatten es geschafft, rechtzeitig aus der Kneipe zu entkommen. Doch Mostache und der Dreiergruppe am Tresen war von den höllischen Attentätern der Fluchtweg abgeschnitten worden. Und jetzt kam der Gestaltwandler, der sich Jacques nannte, direkt auf sie zu.
    Doch so schnell gerieten die knorrigen Dorfbewohner nicht in Panik. Während Pater Ralph den Höllenkreaturen magische Bannsprüche entgegenschrie, die er vermutlich während seines Theologiestudiums aufgeschnappt hatte - und die sich leider als völlig wirkungslos erwiesen - griff Gerard Fronton alias Malteser-Joe zu deutlich handfesteren Mitteln. Der ehemalige Fremdenlegionär schnappte sich zwei Flaschen und zerschlug sie auf dem Tresen.
    »Hey, das ist mein bester Wein!«, schrie Mostache. Der Wirt hatte sich ein riesiges Messer geschnappt, mit dem er normalerweise Schinken zu zerteilen pflegte.
    »Keine Sorge, André ersetzt ihn dir bestimmt«, grinste Malteser-Joe, während er sich, die improvisierten Waffen im Anschlag, vorsichtig auf den männlichen Angreifer zubewegte.
    »Was tue ich?«, fragte der angesprochene Weinpächter empört. »Soweit kommt's noch. Die Ware wurde in einwandfreiem Zustand abgeliefert. Für mutwilligen Vandalismus bin ich nicht zuständig.«
    »Dann fragen wir doch unseren Freund hier. Schließlich hat er das Ganze angerichtet.«
    Mit einer Beweglichkeit, die man einem Mann seines Alters nicht zugetraut hätte, sprang

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