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0959 - Der Loower und das Auge

Titel: 0959 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht, wovon du redest!" unterbrach Laire den Quellmeister.
    „Weißt du es etwa?" rief PankhaSkrin spontan aus. „Weißt du, wer oder was die Kosmokraten sind und welche Mittel ihnen zur Verfügung stehen? Nur zu, erkläre es mir, dem unwissenden Loower. Dann vermag ich dich vielleicht auch zu verstehen!"
    Laire haste längst die Hand von seinem rechten Auge genommen. KaIt blickte er auf den Loower hinab, der sich vor ihm in der Tat wie ein Zwerg ausnahm. Pankha-Skrin tat instinktiv einen Schritt nach hinten, und er betrachtete Laire mißtrauisch, denn ihm kam erst jetzt so recht zu Bewußtsein, in welch heikler Lage er sich befand.
    Aber der Roboter drehte sich plötzlich um, in einer unbeschreiblich eleganten, fließenden Bewegung, und schritt davon.
    Dem Quellmeister fuhren Schrekken und Enttäuschung nachträglich in die Knochen. Er sehnte sich nach einer Stunde der Meditation, der tiefen Entspannung, aber er widerstand der Versuchung. Mechanisch war er unterdessen weitergegangen, haste ein Band betreten und fend sich plötzlich vor einer Transmitterstation. Er dachte an die Loower, die man gerade an Bord brachte - oder gebracht haste, und um die er sich kümmern mußte. Sie durften mit Fug und Recht von ihrem Quellmeister erwarten, daß er vor sie hintrat und zu ihnen sprach. Allerdings fühlte Pankha-Skrin sich im Augenblick nicht recht dazu aufgelegt, seiner Rolle entsprechend zu handeln. Zuerst brauchte er eine Erfrischung.
    Kurz entschlossen steuerte er eine winzige Messe an, die neben der Transmitterstation lag.
    Er hatte gelernt, im Umgang mit den Getränken der Terraner vorsichtig zu sein. Gerade die letzten Ereignisse hatten bewiesen, wie wichtig diese Vorsicht war. Das merkwürdige Pelzwesen namens Gucky war, wie Pankha-Skrin von jedermann bestätigt bekam, strikter Antialkoholiker, und dennoch hatte er sich berauscht. Ganz und gar unabsichtlich, an einem Saft, den Pankha-Skrin ebenfalls schon probiert hatte.
    Es gab in dieser Messe zwar kein dem Körperbau eines Loowers angepaßtes Sitzmöbel, aber doch immerhin ein paar Bänke, auf denen nahezu jedes aufrecht gehende Wesen sich wohl fühlen konnte. Der Quellmeister ließ sich erleichtert niedersinken und wählte als Getränk ein Glas Wasser.
    Während er den ersten Schluck trank, vernahm er flüchtig die typischen Geräusche, die bei der Aktivierung eines Transmitters entstanden. Unwillkürlich sah er auf, aber obwohl er sicher war, sehr schnell reagiert zu haben und die Messe nach vorne offen war, ihm also ein genügend graßes Blickfeld zur Verfügung stand, sah er niemanden. Was ihn verwunderte.
    Er trank den nächsten Schluck und spürte sein Quellhäuschen, das stärker pulsierte.
    Das wunderte ihn noch mehr, denn dieses durch langes, entelechisches Denken und die Quellmeisterwürde erworbene Organ hatte sich noch nie auf diese Weise betätigt, wenn nicht ein besonderer Grund zur Aktivität vorlag.
    Er war noch damit beschäftigt, auf das Pochen im Quellhäuschen zu lauschen, da wischte etwas direkt vor seinen Stielaugen vorbei, und Pankha-Skrins Verwunderung schlug um in den berechtigten Ärger, den jedes angestrengt denkende Wesen empfindet, wenn ihm eine Nichtigkeit das Konzept verdirbt und ihm die Ruhe raubt.
    Hinzu kam, daß das Quellhäuschen noch heftiger pulsierte. Es hatte seit der Ankunft im Drink-System ohnehin recht heftig geklopft, was aber auf die nahe gelegene Materiequelle zurückzuführen war. Zwar war von der nichts zu sehen, wenn man den Instrumenten der Terraner glauben durfte, aber Pankha-Skrin konnte sich das Benehmen des Skrimarton gar nicht anders erklären.
    Nun konnte ja die Materiequelle nicht plötzlich näher herangerückt sein. Das Pulsieren mußte eine andere Ursache haben. Er konnte herausfinden, worin diese bestand. Voraussetzung für eine erfolgreiche Suche war jedoch, daß er sich konzent rieren konnte. Und wie sollte er das tun, wenn ihm ständig kleine Dinge vor den Augen herumflogen? Auch hörte er Stimmen - dünne, äußerst leise Stimmen, aber sie schienen Worte in der Sprache seiner Gastgeber von weit her zu ihm hinüberzurufen, obwohl er andererseits das Gefühl hatte, diese Stimmen wären ihm ganz nahe.
    „Jetzt ist es aber genug", rief Pankha-Skrin endlich aus, und der Translator übersetzte jedes Wort. „Wer seid ihr? Zeigt euch, aber sofort!"
    Eine Sekunde später spürte er eine Berührung an einem seiner Greiflappen, und als er sich ungeduldig bewegte, weil die unsichtbaren Störenfriede noch

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