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096 - Kreuzfahrt des Grauens

096 - Kreuzfahrt des Grauens

Titel: 096 - Kreuzfahrt des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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der Funkkabine, unter Deck und an allen möglichen und unmöglichen Plätzen suchten sie Zuflucht. Unter denen, die tatenlos die andern den verzweifelten, immer erbitterter werdenden Kampf führen ließen, war auch Joel Batterman, der lange Texaner.
    Sein großes Mundwerk hatte ihn im Stich gelassen. Angstschlotternd drückte er sich in eine dunkle Ecke.
    „Alle Mann an Deck!“ schrie der Kapitän. „Wir brauchen jeden einzelnen, sonst massakrieren sie uns alle.“
    Nur einige wenige folgten seiner Aufforderung. Die anderen konnten ihre panische Angst nicht bezwingen.
    Bisher hatten die Mumien planlos gekämpft, jeder für sich, und deshalb hatten sie die Front der Verteidiger nicht durchdringen können. Doch jetzt formierte Henri DeVries die Hälfte von ihnen zu einem Stoßkeil. Der schwarzgekleidete dämonische Korsar und seine Mannschaft drangen vor, bellende, heisere Laute von sich gebend.
    Es war ein Bild, wie man es sich schrecklicher nicht vorstellen konnte. Die Mumien mit den verwitterten, gräßlichen Gesichtern, die Kleider blutbespritzt, blutige Degen und Säbel schwingend, rückten in der hellen Sternennacht vor.
    Und sie drangen durch. Die Front der Verteidiger wurde aufgespalten.
    Sue stand in Martins Nähe, gegen ein großes Entlüftungsrohr gedrückt.
    „Wir sind verloren!“ schrien verzweifelte Stimmen. „Wir haben keine Chance gegen sie!“
    Martin wurde von einer Mumie, die einen krummen, bluttriefenden Säbel schwang, erbittert attackiert. Er drosch mit dem schweren Ruder zu. Der Schreckliche wurde voll über den Schädel getroffen, und das Brechen der Schädelknochen war weithin zu hören. Doch schon begann er wieder, sich zu erheben.
    Gab es denn nichts, was diese Ungeheuer zu töten vermochte? Waren sie gegen Kugeln, Hieb- und Stichwaffen, gegen Feuer und alles andere gefeit? Feuer! Vielleicht ließ sich den Ungeheuern mit Feuer beikommen. Keiner hatte es bisher versucht.
    „Rückt ihnen mit Feuer zuleibe!“ schrie Martin. „Anders können wir uns ihrer nicht mehr lange erwehren.“
    Kapitän Rizar nahm den Ruf auf.
    „Feuer!“ schrie er ins Megaphon. „Holz Fackeln und Brände!“
    Es war nicht Feigheit, was Rizar bewog, auf der Kommandobrücke zu bleiben. Ohne seine klaren und präzisen Anweisungen wäre der Widerstand längst zusammengebrochen, und die dämonischen Piraten hätten ungehindert durch das Schiff schweifen können.
    Ein Maschinist kam mit einer behelfsmäßigen, aus Öllappen gefertigten Fackel. Brüllend ging er mit dem lodernden Feuer auf die Mumien los. Sie wichen zurück, doch sie flohen nicht, und als der Maschinist einen der Schrecklichen mit der Flamme berühren konnte, stank es zwar nach verkohltem Fleisch und versengten Haaren, aber die Mumie griff weiter an und zeigte keine Reaktion.
    Ein Säbelhieb trennte den Arm des Maschinisten ab, der die Fackel hielt. Ein Degen durchbohrte die Kehle des Mannes, und röchelnd ging er zu Boden. Überall auf Deck lagen Tote, während DeVries noch keinen seiner Mannschaft verloren hatte.
    Weitere Männer kamen mit behelfsmäßigen Fackeln und Feuerbränden. Mit dem Einsatz des Feuers gelang es ihnen zwar, ihre Front wieder zu schließen, doch unbeirrt griffen die Mumien an. Sie ermatteten und ermüdeten nicht. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die erschöpften Verteidiger erliegen mußten.
    Mehr als eine Stunde dauerte der Kampf nun schon an.
    Die Kleider einer der Mumien fingen Feuer. Mit grotesken Sprüngen hüpfte die Schreckensgestalt herum. Plötzlich brach sie zusammen, und vor den Augen der Zuschauer wurde der mumifizierte, verdorrte Körper zu Staub.
    „Auch sie können vernichtet werden“, schrie Kapitän Rizar. „Laßt nicht nach, Männer.“
    Zwei, drei Mumien teilten noch das Schicksal der ersten, aber das änderte nicht viel. So leicht brannten die Kleider der Horrorgestalten nicht.
    „Wir müssen irgendwo eine Zuflucht suchen“, sagte Martin zu Yanakawa, als die Mumien sich für kurze Zeit zurückzogen, um sich neu zu formieren. „Irgendwo, wo sie nicht eindringen können. So haben wir keine Chance.“
    Yanakawa wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ihm wie allen anderen war es klar, daß die Verschnaufpause nicht lange dauern konnte.
    „Der Maschinenraum!“ schlug er vor. „Er hat eine massive Stahltür. Dort können die Mumien nicht eindringen. Wer sich dort hinter verschlossener Tür befindet, ist gerettet.“
    Martin lief zum Kapitän. Er sprach kurz mit ihm.
    Dann setzte Rizar sein

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