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0960 - In den Nebeln

0960 - In den Nebeln

Titel: 0960 - In den Nebeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anika Klüver
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schwarzmagisch, alles hätte wieder seinen festen Platz und könnte seinen gewohnten Gang gehen. Jemand muss die Hölle wiederherstellen. Wenn schon nicht für die Dämonen, so doch wenigstens um der Ordnung willen. Ansonsten versinken diese und alle anderen Welten früher oder später im Chaos.«
    Fu Long schwieg eine ganze Weile, und Lea wurde innerlich immer unruhiger, bis er schließlich sprach. »Wir werden deine Hilfe annehmen, auch wenn du uns zuvor bedroht hast. Ich bin nicht davon überzeugt, dass wir Erfolg haben werden, aber wir haben nichts zu verlieren, indem wir es versuchen.«
    Außer euer Leben , dachte Lea zufrieden und verneigte sich leicht vor Fu Long.
    »Seit wann bist du hier der Boss, der alle Entscheidungen trifft?«, wollte Asmodis wissen.
    »Seit ich der Fürst der Finsternis bin und du mich um Hilfe gebeten hast, um nach den Überresten all dessen zu suchen, was du zerstört hast. Außerdem hast du dich doch schon längst entschieden, ihre Hilfe anzunehmen«, erwiderte Fu Long gelassen.
    »Das heißt aber noch lange nicht, dass ich ihr über den Weg traue«, verkündete der Dämon trotzig. »Ich mache das hier, weil ich eine Aufgabe zu erledigen habe und dafür zu allem bereit bin. Sogar zur Kooperation mit hinterhältigen Gestaltwandlerinnen, die mich in ihre übermotivierten Geranien einwickeln. Aber ich werde dich im Auge behalten, also komm besser nicht auf die Idee, irgendwelche Dummheiten zu machen.«
    »Natürlich nicht«, versicherte Lea. »Und ich werde deinen Augen den Anblick gern ein wenig angenehmer machen«, fügte sie hinzu, und noch während sie sprach, wurden ihre weiblichen Rundungen eindeutig üppiger, und ihre goldene Mähne verwandelte sich in eine dunkle Lockenpracht. »Wenn ich mich recht erinnere, bevorzugst du einen dunkleren Typ.«
    »Unfassbar«, knurrte Asmodis, schien dem, was er sah, jedoch nicht abgeneigt.
    Lea lächelte zufrieden. »Und nun folgt mir. Wir haben noch ein Stück Weg vor uns und je schneller wir ans Ziel gelangen, desto besser.«
    ***
    »Woher genau weißt ausgerechnet du, wie man die Hölle wiederherstellen kann und dass sich ihre Überreste hier befinden?«, fragte Asmodis, der neben Lea herging und sie mit Fragen löcherte, während sich Fu Long ein paar Schritte hinter ihnen hielt. Die Ranken, die ihren Weg kreuzten, wichen gehorsam zurück, sobald Lea sich ihnen näherte.
    »Es gibt hier einen magischen Baum«, antwortete Lea, die mittlerweile festgestellt hatte, dass ihre Methode, ihre Lügen mit ein wenig Wahrheit aufzupeppen, hervorragend funktionierte, um das Vertrauen der beiden zu gewinnen. Zumindest Asmodis schien ihr nach seiner anfänglichen Verärgerung nun wieder sehr zugetan zu sein. Und solange sie nur ein wenig von allem verriet und die ausschlaggebenden Details für sich behielt, konnte dabei nichts schiefgehen.
    »Ja, ich habe ihn gesehen, als ich versucht habe, herauszufinden, was für Auswirkungen die Zerstörung der Hölle auf die Welt hatte«, sagte Asmodis und nickte eifrig. »Dann hatte ich also recht, es ist tatsächlich ein schwarzmagischer Vorgang.«
    »Würde ich mich hier sonst so wohl fühlen?«, fragte sie grinsend.
    »Dennoch würde ich gern wissen, warum du glaubst, hier könnte die Hölle wieder entstehen. Hast du einen Hinweis darauf entdeckt, dass hier Kräfte am Werk sind, die denen der Hölle gleichen?« War es nur ein Eindruck, oder war er tatsächlich aufgeregt angesichts dieser Aussichten?
    »So genau weiß ich das nicht, aber von dem Baum geht definitiv eine Macht aus, die ich auch in der Hölle gespürt habe«, antwortete sie vorsichtig. »Ich denke, auch du wirst schon bald etwas in der Art spüren.«
    Asmodis lachte leise. »Ich gebe zu, du amüsierst mich. Entweder bist du größenwahnsinnig oder hast wirklich mehr Macht, als du offenbarst. Also, was hat es mit diesem Gestaltwandlerkram auf sich? Ich kann mich nicht erinnern, je eine von euch getroffen zu haben. Wie viele gab es von euch, bevor alle bis auf dich durch die Zerstörung der Schwefelklüfte ausgelöscht wurden?«
    »Du bist sehr wissbegierig, Asmodis«, meinte Lea kichernd. »Wie kommt es, dass du dich so für mich und meinesgleichen interessierst?«
    »Ich versuche nur, jeden neuen Mitspieler einzuschätzen. Wer weiß, vielleicht erweist du dich ja tatsächlich als wertvolle Verbündete. In diesem Fall könnte ich - sollte ich die Hölle wiederherstellen können - etwas für dich tun. Wenn ich gut gelaunt bin, werde ich nicht

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