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0962 - Wächter der goldenen Stadt

Titel: 0962 - Wächter der goldenen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verstrich, ohne daß sich in seinem Reich etwas Wesentliches ereignete.
    Er ahnte, daß draußen zwischen den Sternen der Galaxis, die er nie gesehen hatte, intelligentes Leben war, das sich mit Raumschiffen durch die dunklen Abgründe bewegte, um neue Welten zu finden und zu erforschen, um Reiche aufzubauen und zu zerstören.
    An all dem hatte er keinen Anteil und die Gleichförmigkeit seiner Existenz ödete ihn so an, daß er schon vor langer Zeit seinen Namen vergessen hatte. Er hatte ihn mit Absicht verdrängt, was infolge seiner „Natur" etliche kybernetische Tricks erforderte, und er hatte sich den Namen „der große Langweiler" zugelegt, denn Langeweile schien alles zu sein, was seine Existenz ausfüllte.
    Mit stumpfer Interesselosigkeit hatte er Jahr um Jahr, Jahrhundert um Jahrhundert und Jahrtausend um Jahrtausend seine vorbestimmte Runde abgeschritten, so oft, daß die Stellen des Metallplastikbodens, den seine FüBe immer wieder berührten, erkennbar abgenutzt worden waren.
    Dann war vor kurzer Zeit das Signal ertönt, das die Welten, die zum Komplex der uralten Anlage gehörten, zu unheimlichen Leben erweckt hatte.
    Er hatte es registriert, und sein Interesse war wiedererwacht, denn er rechnete damit, daß sein Ritter der Tiefe endlich zurückkehren würde, da auch er das Signal vernommen haben mußte. Denn so hatte er es ihm erklärt, bevor er zu seiner langen Mission aufgebrochen war.
    Aber der große Langweiler wartete vergebens. Voller Unruhe hatte er schließlich mit Hilfe einer der uralten Maschinen eine Anzahl winziger synthetischer Lebewesen erzeugt, die ihm außerhalb des Goldenen Labyrinths, das er nicht verlassen durfte, als Augen dienten.
    Sie hatten ihm die Information zugespielt, daß die Anlage programmgemäß arbeitete und die Voraussetzungen zum Sieg über die Horden von Garbesch schuf, die abermals in die Galaxis eingefallen sein mußten, denn sonst wäre das Signal nicht aktiviert worden.
    Doch dann meldete ihm eines seiner Augen eine Sensation. Ein fremdes Wesen war heimlich an Bord eines Keilschiffs nach Martappon gekommen. Allerdings, so fremdartig war dieses Wesen gar nicht. Im Grunde genommen war es so etwas wie sein Bruder, wenn auch ein feindlicher Bruder, denn es konnte eigentlich nur als Spion der Horden von Garbesch fungieren.
    Dennoch verhielt sich der große Langweiler ihm gegenüber passiv. Es hatte die einzige Abwechslung in seine triste Existenz gebracht. Deshalb wollte er es nicht unnötig gefährden.
    Als seine Spionaugen es kurz darauf verloren, vermutete er, daß die Orbiter es entdeckt und zerstört hatten. Aber dann tauchte es plötzlich wieder auf und einige Anhaltspunkte verrieten dem großen Langweiler, daß es sich vorübergehend unter einer Orbiter-Körpermaske getarnt hatte.
    Voller Respekt registrierte er, daß das fremde Wesen sehr raffiniert vorging, so daß die Orbiter und ihre Roboter lange Zeit nichts von seiner Anwesenheit merkten. Doch dann beging ein entarteter Orbiter, mit dern es sich verbündet hatte, einen Fehler und als Folge davon produzierte die Anlage statt der Orbiter nach dem Grundmuster der sieben Garbeschianer Orbiter nach dem Grundmuster der entarteten, verformten und mutierten Körpermaske.
    Danach organisierten die echten Orbiter eine Hetzjagd auf das fremde Wesen. In derem Verlauf verloren es die Spionaugen abermals. Doch der große Langweiler erarbeitete eine Analyse, mit deren Hilfe er die nächsten Schritte des Fremden in groben Zügen vorausberechnen konnte.
    Auf diese Weise gelang es ihm, seine Spionaugen an einigen Plätzen zu stationieren, an denen daS Fremde vorbeikommen mußte.
    Als es einmal in eine tödliche Falle geriet, die die Orbiter aufgebaut hatten, empfand der große Langweiler nicht etwa Genugtuung darüber, daß der Spion der Garbeschianer endlich ausgeschaltet werden konnte.
    Im Gegenteil, er geriet in Panik, waren doch die Beobachtungen des Fremden die einzigen Unterbrechungen seiner tödlichen Langeweile gewesen. In der Furcht, abermals in stumpfe TeiInahmslosigkeit zurückzusinken, brach er eines der Gesetze, die ihm auferlegt worden waren.
    Er griff aktiv in Ereignisse außerhalb des Goldenen Labyrinths ein und brachte eines der Spionaugen dazu, das Fremde aus der Falle herauszuführen.
    Wie der große Langweiler vorausgesehen hatte, gelangte das Fremde schließlich zu den Entarteten, die wegen ihrer Kennzeichnungen Auriger genannt wurden.
    Dort wäre es in Sicherheit gewesen, aber es blieb nicht dort,

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