Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0962 - Wächter der goldenen Stadt

Titel: 0962 - Wächter der goldenen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sondern verließ den Zufluchtsort wieder und suchte mit unbegreiflicher Rastlosigkeit die subplanetarische Anlage ab. Dabei geriet es beinahe in das Fallensystem vor dem Zugang der verbotenen Zone.
    In der Furcht, es könnte die Fallen nicht rechtzeitig bemerken und zerstört werden, schaltete der große Langweiler den Emissionsschutz des Fallensystems ab. Dadurch bemerkte das Fremde die Gefahr und kehrte um.
    Doch die Auriger stellten sich plötzlich gegen es und vertrieben es aus ihrem Zufluchtsort. Abermals geriet es in höchste Gefahr, denn es wurde wieder von den Robotern der Anlage entdeckt und yon einem starken Aufgebot in die Enge getrieben.
    Die unterdessen besiegten KnitterOrbiter retteten das Fremde, als sie in die Tiefen von Martappon auswichen und dabei das Aufgebot zerschlugen, das das Fremde vernichten sollte.
    Aber entgegen aller Vernunft suchte das fremde Wesen nicht einen neuen Zufluchtsort, sondern begab sich zielstrebig zum Fallensystem und drang in es ein.
    Sein Schicksal schien damit besiegelt zu sein, doch zum Erstaunen des großen Langweilers überwand es die ersten Stufen des Fallensystems und entdeckte sogar den Wegweiser, der eigentlich nur für Eingeweihte erkennbar sein sollte.
    Eine Zeitlang sah es so aus, als würde das fremde Wesen alle Fallen überwinden und das Tor durchschreiten. Doch dann beging es einen Fehler, kam vom Wege ab und geriet in eine absolut tödliche Falle.
    Tiefe Niedergeschlagenheit überfiel den großen Langweiler. Er hatte sich bereits vorgestellt gehabt, wie er die Auseinandersetzung mit dem feindlichen Bruder innerhalb des Goldenen Labyrinths gestalten wollte. So lange wie möglich sollte der Kampf mit dem fremden Bruder die Langeweile von ihm fernhalten, auch wenn ihm letzten Endes nichts anderes übrigbleiben würde, als ihn zu vernichten denn er war der Wächter und durfte nicht zulassen, daß Unbefugte die Geheimnisse des Goldenen Labyrinths entschleierten.
    In seiner Verzweiflung verstieß der große Langweiler erneut gegen eines seiner Gesetze ...
     
    *
     
    Anson Argyris konnte es kaum fassen, als sich die Wände der Todeskammer unversehens wieder auflösten und die projizierte Materie abermals eine in die Tiefe führende Treppe bildete.
    Allerdings war er erleichtert darüber, denn es hätte keine Viertelstunde mehr bis zum Ende gedauert, wenn die Wände weiter zusammengerückt wären.
    Die drei Knitter-Orbiter blickten sich fassungslos um, dann wirbelten zwei von ihnen herum und rannten die Treppe hinauf.
    „Halt!" rief Anson Argyris hinter ihnen her. „Kommt zurück! Dort lauft ihr in euer Verderben!" Er hielt den dritten Knitter-Orbiter mit einem Tentakelarm fest, als der seinen Gefährten nachlaufen wollte.
    Die beiden anderen Knitter-Orbiter aber hörten nicht auf ihn. Sie wurden von Panik beherrscht.
    Als sie ungefähr dreißig Stufen hinaufgestürmt waren, löste sich die Treppe unter ihren Füßen auf.
    Energetische Wirbelfelder packten die Unseligen.
    Der Vario-Roboter drehte seinen letzten Begleiter so, daß er das grauenhafte Ende seiner Gefährten nicht mit ansehen mußte. Ihr letzter gellender Schrei hallte noch von unsichtbaren Wänden wider, als sie längst zerstoben waren.
    „Sind sie tot?" fragte der letzte Begleiter und starrte das Robotei aus schreckgeweiteten Augen an.
    „Ihre Seelen haben den Fluß überschritten", erklärte Anson Argyris. „Sie leiden nicht mehr. Wir sind jetzt allein, mein Sohn. Hast du übrigens einen Namen?"
    „Ich heiße Charlie", antwortete der Knitter-Orbiter zaghaft.
    Anson Argyris war verblüfft. Charlie war ein durch und durch terranischer Name.
    Aber er bekam keine Zeit, um länger darüber nachzudenken, aus welch ausgefallenen Gründen die Anlage von Martappon, die schließlich die Orbiter mit Namen versah, zu einem terranischen Namen gekommen war. Die Stufen unter seinem Begleiter bebten plötzlich.
    „Wir müssen weiter, Charlie!" sagte er. „Jemand hat uns offenbar aus der Todeskammer gerettet, aber er will nicht, daß wir hier Wurzeln schlagen."
    Die Behauptung, daß jemand sie aus der Todeskammer gerettet habe, war keine Erfindung des Vario-Roboters. Sie basierte vielmehr auf einer Logikanalyse, die besagte, daß es unlogisch gewesen wäre, anzunehmen, eine automatische Steuerung der letzten Falle hätte die Kammer geöffnet, bevor der Zweck der Todesfalle erfüllt war. Eine solche Entscheidung hatte nur von jemandem getroffen werden können, also von einer Wesenheit, die nicht fest

Weitere Kostenlose Bücher