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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie meinen.« Mrs. Porter hob die Schultern. Sie schellte lange, dann zog sie den Finger wieder zurück und nickte. »Jetzt werden Sie erleben, wie er reagiert.«
    Kaum hatte sie den Satz beendet, als die Antwort bereits von innen kam. So laut gesprochen, daß wir uns nicht anzustrengen brauchten, um sie zu hören. »Geh doch endlich weg, Doris! Laß mich in Ruhe. Ich bleibe hier. Ich will nicht raus!«
    »Soll ich antworten?«
    »Tun Sie das«, sagte ich.
    »Aber mach dich nicht verrückt, James. Ich bin es nur - ich, Doris. Wir waren verabredet.«
    »Das ist vorbei.«
    Sie lachte etwas bitter und trat gegen das Türholz. »Da haben Sie gehört, was Sache ist.«
    Auch anderen Hausbewohnern waren unsere Stimmen aufgefallen. Auf der Treppe über uns standen zwei Frauen und ein älterer Mann. Sie hatten große Augen und große Ohren bekommen.
    Jason Leary drängte sich vor. »Darf ich mal?« fragte er leise.
    Ich wunderte mich. »Sie?«
    »Ja, vielleicht kann ich helfen.«
    »Bitte.«
    Leary klopfte laut gegen die Tür. »Hören Sie mich, Mr. Jarrel?«
    Keine Reaktion.
    »Ich bin es, Jason Leary. Und ich möchte zu Ihnen in die Wohnung kommen. Ich muß mit Ihnen sprechen. Tun Sie mir den Gefallen und öffnen Sie.« Seine Stimme hatte nichts Salbungsvolles mehr an sich. Er hatte hart und fordernd gesprochen.
    Die Antwort kam schnell. »Was wollen Sie denn?«
    »Wir kennen uns doch vom Friedhof her und…«
    »Hauen Sie ab, Leary. Verdammt, verschwinden Sie. Ich kann und will jetzt keinen mehr sehen. Ich bin fertig, verstehen Sie? Absolut fertig.«
    Leary schob den Hut zurück. Durch ein Zeichen gab er mir zu verstehen, daß er gern weiterreden wollte. Wir ließen ihn auch. »Ich kann ja verschwinden, Mr. Jarrel, aber ich werde zurückkommen. Nur bin ich dann nicht mehr allein, denn ich bringe die Polizei mit. Haben Sie das verstanden, Mr. Jarrel?«
    Ich leistete Leary insgeheim Abbitte. Was er da gesagt hatte, war genau richtig gewesen. Er hatte Jarrel in die Klemme gebracht, denn der ehemalige Totengräber wußte genau, wessen er sich schuldig gemacht hatte.
    Trotzdem versuchte er es. »Wieso denn die Polizei? Was habe ich damit zu tun?«
    »Das wissen Sie genau. Denken Sie nur an Ihren kleinen Nebenverdienst, Mr. Jarrel.«
    Er schwieg. Wahrscheinlich war er ins Grübeln geraten. Durch das nicht eben dicke Holz der Tür hörten wir polternde Schritte. Von innen kam jemand auf die Tür zu, aber er öffnete sie nicht.
    »Soll ich die Polizei holen, Mr. Jarrel?«
    »Du bist ein Schwein, Leary!«
    Als er das hörte, zuckte der Mann zusammen. Er sah wieder aus, als wäre ihm alles peinlich. Uns warf er einen hilfesuchenden Blick zu. Suko und ich hatten uns neben die Tür gestellt. So wurden wir nicht gesehen, wenn der Mann von innen her durch das Schlüsselloch schaute.
    Ich winkte dem Prediger beruhigend zu und lächelte auch. Dann forderte ich ihn auf, weiterzusprechen.
    »Sie sollten aber öffnen, Jarrel.«
    »Warum?«
    »Ich will mit dir reden.«
    »Über die Gräber, wie?«
    »Ja, auch das.«
    »Willst du mich erpressen?«
    Jason Leary wußte nicht, was er darauf antworten sollte. Wieder schaute er zu uns. Ich flüsterte ihm eine Antwort zu, die er auch aussprach. Darüber wunderte sich Doris Porter so stark, daß sie erbleichte. »Wenn ich mit der Polizei hier erscheine, sieht es nicht gut für Sie aus, Mr. Jarrel, das können Sie sich denken.«
    »Die Bullen können mich mal. Was ich erlebt habe, das hat mein Leben verändert. Da sind die Bullen nichts mehr als Peanuts. Aber gut, ich mache auf.«
    »Danke.«
    »Arschloch!« hörten wir.
    Doris Porter schüttelte den Kopf. »Meine Güte, so kenne ich James ja gar nicht.«
    Er schloß tatsächlich die Tür auf. Der Schlüssel drehte sich im Schloß, dann erschien ein Spalt, und sofort warf ich mich mit der Schulter gegen die Tür. Ich drückte sie nach innen, hörte einen wütenden Schrei, und einen Augenblick später standen wir uns gegenüber.
    Jarrel starrte mich an. Er war schon älter mit grauen Haaren und schmalem Oberlippenbart. Von der Körpergröße her nicht allzu groß, dafür aber breit in den Schultern. Er trug eine schwarze Hose und einen blauen Pullover. Sein Mund stand offen. Auf dem Gesicht lag Schweiß, und die Angst in seinen Augen rührte wohl nicht von unserem Auftauchen her.
    Suko schickte Doris Porter weg. Dann schloß er die Tür, während ich James Jarrel zunickte und sagte: »Ich denke, Sie haben uns einiges zu erzählen,

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