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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Noch nicht. Das kann aber passieren, wenn wir uns gegenüberstehen.«
    »Das wünsche ich Ihnen nicht, ehrlich nicht.«
    Ich erhob mich als erster, Suko machte es mir nach, und auch der schweigende Jason Leary stand auf. Verlegen schaute er uns an und drehte wieder seinen Hut in den Händen.
    »Wir haben Ihnen zu danken, Mr. Leary«, sagte ich. »Das sage ich nicht nur so, das meine ich verdammt ernst. Wären Sie nicht gewesen, hätten wir so schnell von dieser Erweckung nichts erfahren.«
    »Das ist doch…«
    »Nein, nein, wir wissen schon Bescheid. Stellen Sie Ihr Licht nicht unter den Scheffel.« Meine rechte Hand legte ich auf seine Schulter. »Natürlich kann ich Ihnen keine Vorschriften machen, Mr. Leary, aber ich würde es besser finden, wenn Sie noch etwas hier bei Ihrem Bekannten bleiben. Er hat einiges hinter sich, wie Sie wissen, und könnte Trost gebrauchen.«
    Der Prediger verzog die Lippen. »Ich weiß nicht so recht. Das kann ich ja nicht entscheiden.«
    »Doch, Sie können bleiben«, sagte Jarrel. Er hatte alles gehört und stand jetzt schwankend auf. »Es ist sogar gut, wenn ich mit einem Menschen reden kann. Sonst drehe ich durch, denn die Erinnerungen kehren immer wieder zurück.«
    Leary war einverstanden. »Wenn das so ist, dann bleibe ich natürlich.« Er lächelte verkrampft. »Wir können uns ja gegenseitig Mut machen.«
    »Brauchen Sie das auch?« fragte ich.
    »Ja, Mr. Sinclair. Denken Sie an meinen Beruf. Der ist nicht immer leicht. Wann sehe ich denn mal nicht in weinende oder verquollene Gesichter? Das ist äußerst selten.«
    Wenn er das sagte, mußte es auch stimmen. Jason Leary bekam noch meine Karte mit zwei Telefonnummern darauf. Eine war dienstlich, die andere privat.
    »Und Ihnen beiden viel Glück«, sagte er.
    »Das können wir brauchen.«
    James Jarrel verabschiedete sich nicht. Er hatte sich wieder gesetzt und starrte dumpf zu Boden.
    Was er in der letzten Nacht erlebt hatte, bedeutete einen tiefen Einschnitt in seine Existenz, denn so etwas dürfte es normalerweise nicht geben.
    ***
    »Weißt du, John, worüber ich schon die ganze Zeit nachdenke?« fragte Suko.
    »Nein, aber du wirst es mir gleich sagen.« Ich stieg aus, weil wir den Parkplatz am Friedhof erreicht hatten, der bis auf vier abgestellte Wagen leer war.
    Suko warf die Tür zu. »Dieser Jarrel hat doch von den Zeichnungen an den Grabwänden gesprochen.«
    »Sicher.«
    »Entweder hat er sich die Dinge eingebildet, was ich allerdings nicht glaube, oder er hat tatsächlich dort Bilder gesehen, die mit der altägyptischen Mythologie nichts zu tun haben.«
    Über das Autodach hinweg schaute ich Suko an. »Womit denn?«
    »Das weißt du doch schon.«
    »Atlantis?«
    »Ja.«
    Ich trat gegen den Vorderreifen und drehte mich zur Seite. »Stimmt, daran habe ich gedacht, und ich muß dir sagen, daß ich es verdammt unglaublich finde, daß wir hier mitten in London ein Überbleibsel dieses Kontinents finden können.«
    »Wie auch das Skelett?«
    »Klar.«
    »Aber wer hat es dort in das Grab gelegt? Und wann? Kannst du mir das sagen?«
    »Nein.«
    »Daß es nicht mehr als zehntausend Jahre alt ist, versteht sich von allein«, sagte mein Freund. »Und wir stehen praktisch am Beginn einer heißen Spur, die nach Atlantis führt.«
    »Führen kann.«
    Suko runzelte die Stirn. Worüber er nachdachte, sagte er mir allerdings nicht.
    Inzwischen hatten wir den Friedhof betreten. Über die Gräber hinweg wehte ein kalter Nordwind.
    Für April war es nicht das richtige Wetter. Ich fror trotz des Pullovers, den ich trug. Alte Grabsteine schauten uns an wie stumme Wächter. Wir sahen zahlreiche Kreuze, aber auch verwahrloste Gräber, die unter Unkraut und Büschen kaum erkannt werden konnten. Die Bäume warteten fast täglich darauf, ihr neues und frisches Grün zeigen zu können, aber noch hielt die Kälte an. So blieb es zunächst nur bei den ersten Knospen.
    Am Himmel segelten dicke Wolken. Sie rissen immer mehr auf, und so kam das kalte Blau durch, und auch die Sonne hatte Platz, um Strahlen auf die Erde zu schicken. Sie hatten allerdings noch nicht viel Kraft.
    Suko warf ab und zu einen Blick auf die Zeichnung. Da er des öfteren nickte, ging ich davon aus, daß wir uns auf dem richtigen Weg befanden. In der Tat sahen wir schon kurze Zeit später das schräge Dach eines kleinen Hauses.
    »Da ist der Werkzeugschuppen«, sagte Suko. Er war stehengeblieben und schaute sich um. »Wenn mich nicht alles täuscht, müssen wir nach links

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