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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gestoßen wäre. Wahrscheinlich haben es sich die Leute anders überlegt.«
    »Ja, das sieht ganz so aus. Gut beobachtet, Officer.« Sir James lächelte knapp, als er sich an dem Loch vorbeibewegte. Der Boden war nicht mehr gefroren, sondern sehr weich und feucht. Schon bald bedeckte eine Schmutzschicht die Schuhe des Mannes.
    Als Sir James stehenblieb, ging er davon aus, daß sich dieses ungewöhnliche Grabmal genau an dieser Stelle befunden haben mußte. Nur war davon nichts mehr zu sehen, auch keine Eindrücke im Boden. Eine Pyramide bildete von der Grundfläche her ein Quadrat, das hätte sich abzeichnen müssen, was aber nicht der Fall war. Dieses Grab sah jetzt aus wie ein Stück Feld, das zudem noch von dichten Brombeersträuchern geschützt wurde. Hier also hatten sich John und Suko befunden. Sie waren auf eine ebenso rätselhafte Art verschwunden wie der Grabstein, als hätten sich alle in Luft aufgelöst.
    Sir James schaute zu Boden. Er suchte jedes Detail ab, bevor er den Kopf schüttelte. Auf das Erscheinen der Spurensicherung konnte hier verzichtet werden. Die Experten würden auch nichts finden. Das Grabmal war verschwunden, als hätte man es weggeschafft.
    Einfach so…
    Sir James verfiel nicht in Furcht oder Panik. Er durchdachte die Möglichkeiten und ging durchaus davon aus, daß es eventuell zu einer Zeitreise gekommen war. Irgend jemand hatte den Grabstein weggeholt. Eine andere Kraft, die aus der Vergangenheit gekommen sein mußte, denn der Superintendent wußte, daß es so etwas gab. Demnach waren John und Suko entführt worden.
    Er drehte sich wieder um. Die beiden Beamten standen nebeneinander wie Zinnsoldaten. »Sonst ist Ihnen nichts aufgefallen?« erkundigte sich Sir James.
    »Leider nein.«
    »Es hat sich auch niemand dem Grab hier genähert, um nachzuschauen oder zu kontrollieren?«
    »Nein, das geschah nicht.«
    »Gut«, sagte Sir James und atmete schwer aus. »Dann darf ich mich für Ihren Einsatz bedanken.«
    »Können wir jetzt fahren?«
    »Ja, das können Sie.«
    »Danke, Sir.« Sie salutierten und zogen sich zurück.
    Sir James blieb noch für eine Weile auf dem Grab stehen. Er ließ sich den Wind ins Gesicht wehen, der auch den Geschmack dieser Umgebung mitbrachte. Auf seinem Gesicht zeichnete sich eine gewisse Sorge ab. Er schaute dabei zum Himmel, wo graue Wolken ein wuchtiges Muster bildeten.
    Eine Antwort gaben sie ihm auch nicht.
    Eines aber blieb bestehen.
    John und Suko waren verschwunden. Niemand kannte das Ziel und wußte, wer sie entführt hatte…
    ***
    Als die Türklingel das typische und schrille Geräusch von sich gab, erschrak James Jarrel und ärgerte sich darüber, daß er eingeschlafen war.
    Das hatte er nicht gewollt, aber die Müdigkeit war plötzlich über ihn gekommen. Es mußte mit dem genossenen Alkohol in Verbindung gestanden haben.
    Wie auch immer, er schnellte aus seinem Sessel hoch und hörte die Klingel ein zweites Mal. Das konnte nur Iris sein, die so ungeduldig auf den Knopf drückte. Wahrscheinlich stand sie schon vor der Wohnungstür. Auf dem Weg dorthin strich Jarrel durch seine Haare und knetete sein Gesicht. Er wollte seine Nichte nicht verschlafen begrüßen.
    Bevor er die Wohnungstür öffnen konnte, hörte er schon das Klopfen. »He, Onkelehen, schläfst du?«
    »Nein, das tue ich nicht«, antwortete er und zog die Tür mit einem Ruck auf.
    Iris lachte ihn an. »Da bin ich!« rief sie. »Jetzt mußt du auch sagen, daß du dich freust.«
    James Jarrel sagte nichts, denn er war einfach sprachlos geworden. Wie lange hatte er die kleine Iris nicht gesehen? Fünf oder sechs Jahre? Was aus ihr in der Zwischenzeit geworden war, das konnte sich verdammt sehen lassen.
    Vor ihm stand eine hübsche junge Frau mit weißblonden Haaren, die auf dem Kopf kurz geschnitten waren, aber länger im Nackenbereich. Die Augen funkelten ihn an. Auf dem Gesicht zeigten sich Lachgrübchen. Iris war beinahe ein Ebenbild ihrer Mutter in jungen Jahren, und James mußte daran denken, daß er diese Frau auch gern geheiratet hätte, aber sein Bruder war ihm zuvorgekommen.
    »Himmel, Iris, was ist aus dir geworden!« flüsterte er.
    »Wieso? Gefalle ich dir nicht?«
    »Doch, doch. - Wenn ich dich so anschaue, sehe ich deine Mutter.«
    »Das sagen viele.«
    »Nein, stimmt nicht ganz, Mädchen. Du bist noch hübscher.«
    »Oh, das ist aber toll.« Iris warf sich in die Arme ihres Onkels und drückte ihn an sich. Dann hauchte sie ihm einen Kuß auf die Stirn, wo der Lippenstift

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