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0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

0963 - Der Verfluchte aus Atlantis

Titel: 0963 - Der Verfluchte aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deutliche Spuren hinterließ.
    »So, jetzt kommst du aber erst mal rein in die Wohnung, sonst stehen wir heute abend noch hier.«
    James schob seine Nichte zurück und hob die Reisetasche auf, auf deren dunklen Außenseiten sich helle Punkte abmalten.
    Er trug die Tasche direkt in das kleine Zimmer, in dem Iris wohnen würde. Dort standen ein Bett, ein Schrank, ein Stuhl. James schlief sonst darin. Er hatte das Bett frisch überzogen und würde sich nun mit der Wohnzimmercouch begnügen müssen.
    Iris war ihm gefolgt. Sie streifte ihren hellen Staubmantel ab und schaute sich um.
    »Gefällt es dir?«
    Die junge Frau zupfte ihren dunklen Pullover glatt. Dazu trug sie hellgraue Jeans. Um den Hals hatte sie eine Kette aus bunten Holzperlen gehängt. »Super, super!«
    Jarrel winkte ab. »So super wird es schon nicht sein. Hier schlafe ich sonst, aber wenn du hier bist, übernachte ich im Wohnzimmer auf der Couch.«
    Iris wollte widersprechen. »Aber da kann ich doch…«
    »Nein, nein, nein, Kind. Das fang erst gar nicht an. Ich habe mich entschlossen, und dabei bleibt es. Außerdem sollst du ein eigenes Zimmer haben.«
    »Wie du willst.« Sie streckte sich und hatte Mühe, ein Gähnen zu unterdrücken. »Auspacken werde ich später, Onkelchen.«
    James mußte lächeln. Das Wort Onkelchen hatte sie schon früher immer benutzt. »Bist du müde?«
    »Ich könnte einen Kaffee vertragen.«
    »Koche ich dir. Willst du nicht auch zu Hause anrufen, daß du gut angekommen bist?«
    »Das habe ich schon vom Bahnhof aus.«
    »Okay, Iris, dann zeige ich dir jetzt meine Wohnung. Viel gibt es allerdings nicht zu sehen.«
    Die Besucherin schaute ins Bad, in die kleine Küche, dann erst führte er sie in den größeren Raum, der als Wohnzimmer eingerichtet war. Die Möbel hatten ebenfalls ihre Jahre auf dem Buckel.
    Wuchtige, dunkle Möbel, die noch nicht wieder modern waren. »Setz dich hin, wo du willst, ich verschwinde mal und koche dir einen Kaffee. Mit Milch und Zucker?«
    »Schwarz.«
    »Hast du von deinem Vater, wie?«
    »Ja.«
    »Wie geht es deinen Eltern?«
    »Gut, sie fühlen sich in Birmingham wohl. Ist aber nichts für mich, diese Stadt.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Möchtest du von dort weg?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Und wohin?«
    »Hier, nach London.«
    »Oh…«
    Iris lachte über das erstaunte Gesicht ihres Verwandten. »Keine Sorge, Onkelchen, ich werde dir nicht lange auf die Nerven gehen. Das kann ich dir versprechen. Ich werde mir nämlich eine eigene Wohnung suchen.«
    »Das wird nicht leicht sein. Hast du denn schon einen Job?«
    »Den suche ich mir auch.«
    »Was willst du denn machen?«
    Sie hob die Schultern. »Weiß ich noch nicht. Ich habe im Hotel gelernt, muß mich noch weiterbilden und hoffe, daß ich in einem der größeren Häuser unterkomme.«
    »Na ja, wir werden sehen. Jetzt nimm erst mal Platz, und ich koche dir einen Kaffee. Auch was zu essen?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Gebäck habe ich.«
    »Das reicht.«
    James Jarrel verließ das Zimmer. Er war froh, Besuch bekommen zu haben, das lenkte ihn von seinen trüben Gedanken ab. Obgleich er immer wieder den Druck spürte, den die Furcht bei ihm hinterlassen hatte.
    Er wußte nicht, ob er Iris einweihen sollte, vorerst jedenfalls nicht. Es konnte ja sein, daß er sich alles nur einbildete und man ihn in Ruhe lassen würde.
    Er stand vor der Kaffeemaschine und schaute zu, wie er in die Kanne lief. Während dessen hatte es sich Iris auf einem Sessel bequem gemacht und die Beine ausgestreckt.
    Eine Reise konnte anstrengen, auch wenn man im Zug saß. Iris fühlte sich irgendwie müde, was auch an der verbrauchten Luft liegen konnte. Hier mußte mal gelüftet werden!
    Iris schnüffelte. Der Geruch gefiel ihr nicht. Mit der Ginflasche auf dem Tisch stand er in keinem Zusammenhang. Er war anders, beinahe wie in einer alten Waschküche.
    Mühsam rappelte sich Iris auf und ging zum Fenster. Es klemmte, und sie mußte schon Kraft einsetzen, um es aufzuziehen. Die Umgebung sah nicht eben besonders aus. Danach sehnte man sich nicht. Aber sie wußte, daß London viele schöne Flecken hatte, große Parks, Theater und jede Menge Sehenswürdigkeiten. Kein Vergleich zu Birmingham.
    Es war noch frisch. Graue Wolken bedeckten den Himmel. War es das, was ihre Laune dämpfte?
    Eigentlich hätte sie doch gut drauf sein müssen, aber sie war es nicht, und das wiederum ärgerte sie.
    Etwas störte sie ganz gewaltig. Iris konnte nicht sagen, was es war, doch

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