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0964 - Königin der Toten

0964 - Königin der Toten

Titel: 0964 - Königin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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früher einmal gehört, aber nie darüber nachgedacht.«
    »War es Atlantis?« fragte Suko.
    Diesmal zuckte Iris Jarrel zusammen, während wir sitzenblieben. »Ja, das ist es gewesen. Atlantis, Suko! Genau. Sie haben recht. Ich soll nach Atlantis.« Plötzlich fing sie an zu lachen. »Aber das ist doch Wahnsinn, das kann ich nicht glauben. Das Land gibt es doch nicht!«
    »Nicht mehr«, korrigierte ich.
    »Wieso? Hat es denn…?«
    »Machen Sie sich bitte darüber keine Gedanken, Iris. Atlantis hat es aber gegeben.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll.«
    Ich nahm ihre Hand und schaute der jungen Frau in die Augen. »Jetzt sind Sie wenigstens nicht mehr allein. Wir bleiben bei Ihnen.«
    Iris Jarrel begriff sofort. »Soll das heißen - ich meine, soll ich davon ausgehen, daß Sie an meiner Seite bleiben wollen? Werden Sie mich auf der Reise begleiten?«
    »Das hatten wir vor«, bestätigte Suko.
    Iris schloß die Augen. Sie wirkte erleichtert, denn ihre Gesichtszüge entspannten sich. Als sie wieder zurück in die Realität fand und sich noch einmal umschaute, hörte wir ihre Frage. »Sind wir nicht schon dort angelangt? Was ich hier sehe, ist zwar wunderschön, aber es kommt mir fremd vor. Wo befinden wir uns?«
    Eine gute Frage, die wir nicht klar beantworten konnten. »In einer magischen Schutzzone«, sagte ich nach einer Weile des Nachdenkens. »In Sicherheit.«
    Das nahm Iris hin, aber die Neugierde war längst nicht gestillt. »Wie sind Sie denn hierhergekommen?«
    »Auch durch die Pyramide. Aber lassen wir das ruhig, Iris. Ihre Geschichte interessiert uns mehr. Und wir werden auch zusammenbleiben, wenn wir die Reise unternehmen.«
    Iris hatten die Worte nicht gefallen, denn sie verkrampfte sich. »Ich soll wieder zurück in dieses Ding da?«
    »Wir werden hineingehen.«
    »Und dann?«
    »Müssen wir abwarten, was er macht.«
    »Er?«
    »Dieses Monstrum, das Sie gesehen haben. Sie müssen davon ausgehen, daß es die Fäden im Hintergrund zieht. Es ist nicht zu packen, es kann sich zwischen den Zeiten bewegen, und das ist natürlich ein riesiger Vorteil.«
    »Klar, das denke ich auch inzwischen. Obwohl ich mit all diesen Dingen nicht zurechtkomme. Das wird wohl nie der Fall sein, denke ich.« Sie holte tief Atem. »Mir ist soeben etwas eingefallen, was man mir noch übermittelt hat.«
    »Nur raus damit«, sagte ich locker.
    Iris zierte sich. »Ich weiß nicht, ob das auf die leichte Schulter genommen werden kann. Man hat mir gesagt, daß ich Königin werden soll.«
    »Das hört sich doch gut an.«
    »Ja - nein«, korrigierte sie sich. »Es hörte sich nicht gut an. Oder möchten Sie, daß ich die Königin der Toten werde…?«
    ***
    Wieder einmal waren wir überrascht worden. Mit einer derartigen Aussage hatte keiner von uns rechnen können. Als wir uns anschauten, nickte die junge Frau. »Sie haben mich richtig verstanden. Ich soll die Königin der Toten werden.«
    Ich faßte mich als erster und räusperte mich. »Hat man Ihnen denn gesagt, welcher Toten?«
    »Nein. Und deshalb habe ich so schreckliche Angst. Ich kann mir darunter nichts Genaues vorstellen, aber es hat sich grausam angehört. Bisher ist ja alles eingetreten, was dieses Monstrum mir sagte, nicht wahr?«
    »Ja, das schon.«
    »Deshalb wird diese andere schreckliche Ankündigung ebenfalls wahr werden.«
    Wir konnten sie nicht mit einem Gegenargument trösten, sondern machten ihr noch einmal klar, daß sie jetzt nicht mehr allein war, und daß wir die Reise trotz dieses prophezeiten furchtbaren Endes mit ihr durchstehen wollten.
    Sie rieb die Hände gegeneinander. »Da will ich aber nicht hin. Ich will nicht die Königin der Toten werden. Ich komme überhaupt nicht mehr zurecht. Ich will wieder zurück.«
    »Das wollen wir auch«, erwiderte Suko. »Es ist aber aus bestimmten Gründen nicht leicht, von hier wegzukommen. Wir werden wohl diesen Umweg über die Vergangenheit machen müssen. Jemand hat alles sehr gut vorbereitet. Das Netz ist gesponnen. Für uns wird es nicht leicht sein, dies zu zerstören.«
    »Ich kann dazu nichts sagen«, murmelte sie kopfschüttelnd. »Wenn Sie das sagen, ist das wohl richtig.« Mit einem Ruck stand sie auf und schnürte die dünne Kleidung wieder fester um ihren Körper zusammen. Der Stoff blieb durchsichtig. Es schien ihr jetzt erst richtig zu Bewußtsein zu kommen, denn sie wurde rot, als sie uns anschaute.
    Wir waren Kavaliere und halfen ihr über diesen Augenblick hinweg.

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