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0964 - Königin der Toten

0964 - Königin der Toten

Titel: 0964 - Königin der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»So, die Pyramide wartet«, erklärte ich bewußt forsch. »Ich denke schon, daß wir die Reise fortsetzen können.«
    Iris lief rückwärts vor uns her, damit sie uns auch anschauen konnte. »Und Sie haben wirklich keine Angst? Oder spielen Sie mir nur etwas vor und zeigen Ihre wahren Gefühle nicht?«
    »Ich versichere Ihnen, Iris, daß wir so unbedarft nicht sind. Glauben Sie uns auch bitte, daß wir Atlantis kennen. Es ist nicht unsere erste Reise dorthin, und wir sind bisher immer wieder zurückgekehrt.«
    »Ist das eine Garantie?«
    »Sicherlich nicht, aber wir beide bauen darauf.«
    »Gut!« stimmte sie zu. »Wenn das so ist, dann muß ich es wohl mitmachen.«
    Ob sie es mußte, wußte ich nicht.
    Aber es war besser so. Hier hätte ihr leider niemand Schutz bieten können, da die Hüter der Flammenden Steine ausgeschaltet worden waren.
    »Wenn ich nur wüßte, warum ich Königin der Toten werden soll«, sagte sie nachdenklich. »Damit komme ich nicht zurecht. Ich zerbreche mir den Kopf, und meine Furcht wächst.«
    »Das werden wir herausfinden, wenn die Reise beendet ist.«
    Sie lehnte sich im Gehen an mich. »Wenn ich nur die Hälfte Ihrer Zuversicht hätte, ginge es mir besser.«
    Gemeinsam betraten wir die Pyramide, und mich beschlich dort schon ein komisches Gefühl, ob ich das Innere kannte. Suko betrat sie als letzter. Er schaute sich um, während Iris zum erstenmal den Innenraum richtig sah. Natürlich erschrak sie vor den Skeletten, und auch der Sarkophag war ihr nicht geheuer.
    Ich sagte ihr allerdings nicht, daß sie darin gelegen hatte. Das Risiko erschien mir als zu groß.
    »Hiermit werden wir also wegfliegen oder weiterreisen«, murmelte Iris Jarrel. Sie bekam einen Schauder und zog den Kopf ein. »Wer startet sie?«
    »Nicht wir«, antwortete Suko wahrheitsgemäß.
    Die Frau schluckte. »Etwa - er?«
    »So ist es. Es ist sein Geschöpf. Seine Kraft steckt in den Steinen. Wir müssen uns auf ihn verlassen.«
    »Und das finde ich grauenvoll.«
    »Wir auch.«
    Suko und ich waren nicht die Typen, die gern warteten. Auch nicht in einer Situation wie dieser.
    Deshalb versuchten wir selbst, die Tür zu schließen. Das konnte schlecht sein, mußte es aber nicht, denn wir vertrauten auf das, was wir schon gesehen hatten.
    Nein, die Tür bewegte sich nicht, sosehr wir uns auch anstrengten. Erst als wir zurücktraten, da hörten wir wieder das leise Knirschen in Bodenhöhe.
    »Da, sie fällt zu!« rief Iris. »Meine Güte, das geht ja von ganz allein.«
    Immer schmaler wurde der Ausschnitt, bald fiel kein Licht mehr herein. Und in der Pyramide war es stockfinster, als die Tür zufiel.
    Wir hörten Iris heftig atmen. »Ich habe mich schon als Kind vor der Dunkelheit gefürchtet, aber diese hier ist so schlimm, wie ich sie noch nie erlebt habe.«
    »Keine Sorge, das ändert sich gleich.« Ich hatte die Taschenlampe hervorgeholt. Das Licht beruhigte unseren Gast etwas. Iris atmete auf, und sie konnte sogar lächeln.
    »Was würde ich ohne Sie beide nur machen?«
    Keiner von uns brauchte sich eine Antwort einfallen zu lassen, denn mein Licht brauchte ich nicht mehr. Plötzlich huschten und zuckten wieder türkisfarbene Blitze durch das Gestein. Wir waren nicht in den direkten Schein hineingetreten, aber der Widerschein reichte aus, um das Innere zu erhellen.
    Iris, Suko und auch ich hatten eine andere Hautfarbe bekommen. Wir sahen so fahl und bleich aus wie Gespenster, die aus einer anderen Welt gestiegen waren.
    Iris bewegte den Kopf hin und her, weil sie unbedingt die Lichtquelle entdecken wollte.
    Die aber gab es nicht.
    Von überall her strömten die Blitze, als wollten sie einen magischen Motor aufladen.
    Den Ruck spürten wir kaum, als die Pyramide abhob, aber wir merkten sehr wohl, daß wir den Kontakt mit dem Boden verloren hatten. Iris flüsterte: »Mein Gott, wir schweben ja wirklich…«
    Die Bestätigung sparten wir uns. Wir redeten auch nicht von unseren Bedenken, denn der Begriff Königin der Toten hatte uns schon geschockt…
    ***
    Das Gefühl war mittlerweile zu einem Wissen geworden, aber Sir James wußte leider nicht, um was es ging. Ihm war nur klar, daß seine beiden Leute in einer schrecklichen Lage stecken mußten. Sie waren wie vom Erdboden verschwunden. Da Sir James nicht genau wußte, wo er suchen sollte, hielt er sich an der einzigen Spur fest, die es noch gab, denn die zweite, die auf dem Friedhof, war verschwunden.
    Die Spur hieß James Jarrel, der sich telefonisch mit Sir James

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