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0966 - Die Angst der Psychonautin

0966 - Die Angst der Psychonautin

Titel: 0966 - Die Angst der Psychonautin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelungen war, den Computer zu beeinflussen.
    Das dank ihrer geistigen Kräfte. Ein Phänomen.
    Wie konnte so etwas passieren? Shao war keine Fachfrau, was die Entstehung der Psychonauten anging. Sie wußte nur, daß diese Gruppe von Menschen in vorchristlicher Zeit existiert hatten, zu den Sehenden und Wissenden gehörte und dieses Wissen über Jahrtausende hinweg weitergegeben hatten. Und zwar an Menschen, in deren Adern noch das alte Blut floß, deren Fähigkeiten allerdings verkümmert waren und erst jetzt wieder zum Vorschein kamen.
    Die Chinesin war so in Gedanken versunken, daß sie Thamars Kommen nicht gehört hatte. Erst als sich ihre Besucherin räusperte, drehte sich Shao um.
    Thamar stand im Wohnraum, das Badetuch noch um ihren Körper geschlungen.
    Sie lächelte etwas verlegen und strich durch ihr Haar, in dem noch die Wassertropfen schimmerten.
    »Fertig?«
    »Ja.«
    »Gut, dann suchen wir mal, ob wir passende Kleidung für dich finden. Komm bitte mit.«
    Im Schlafzimmer öffnete Shao den Schrank. Ihre Sachen nahmen mehr als zwei Drittel der Fläche ein. Suko war da wesentlich bescheidener, wie die meisten Männer.
    »Was möchtest du denn?«
    »Was du mir gibst.«
    Shao lachte und öffnete die Tür noch weiter. »Du kannst es dir aussuchen. Ich würde vorschlagen, daß du eine Hose von mir anziehst und einen leichten Pullover.«
    »Ja, gern.«
    »Willst du es dir selbst aussuchen?«
    »Nein, mach du es.«
    Shao legte einen Slip bereit. Dann entschied sie sich für eine dunkelblaue Cordhose und einen hellblauen Pullover mit einem kleinen V-Ausschnitt. Auch die Schuhe paßten Thamar. Das Leder umschmeichelte weich ihre Füße.
    »Zufrieden?« fragte Shao.
    Thamars Augen leuchteten. »Mehr als das. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll.«
    »Vergiß es.« Sie sah die Verlegenheit der jungen Frau und machte es ihr leicht. »Ich werde im Wohnzimmer auf dich warten. Möchtest du Kaffee oder Tee?«
    »Tee, bitte.«
    »Mach ich. - Und etwas zu essen?«
    »Keine Umstände bitte.«
    »Ein Sandwich!«
    »Das schon.«
    »Ist doch wunderbar.« Shao ließ die Frau allein. In der Küche setzte sie das Teewasser auf. Zwischen zwei Weißbrotscheiben legte sie Scheibenkäse, ein Salatblatt und eine geschnittene Tomate.
    Ihre Gedanken kreisten nur indirekt um Thamar. Sie dachte mehr an Suko und John. Eigentlich hätte sie den beiden Bescheid geben müssen.
    Auf der anderen Seite jedoch war ihre Neugierde einfach zu groß. Sie wollte wissen, welches Geheimnis Thamar mit sich herumtrug.
    Außerdem konnte man von Frau zu Frau besser reden.
    Shao wollte ebenfalls eine Tasse Tee trinken. Sie deckte den Tisch im Wohnraum, neben dem Thamar stand und auf den Monitor schaute.
    Shao beachtete sie dabei nicht. Der Blick der Chinesin veränderte sich.
    Lauernd sah sie Thamar an. »Gefällt dir das Gerät?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Nun ja, wir lassen es ausgeschaltet.«
    »Sicher.«
    »So, du kannst dich aber setzen.«
    »Danke gern.« Thamar nahm auf einem der Stühle Platz, während Shao noch einmal zurück in die Küche ging und das Sandwich holte. Sie wunderte sich darüber, daß ihre Besucherin den Computer angeschaut hatte wie einen Fremdkörper. Aber so fremd war er ihr sicherlich nicht.
    Da hatte sie bestimmt geschauspielert. Shao nahm es ihr nicht übel.
    Bestimmt hatte sie ihre Gründe.
    »Das sieht aber gut aus«, sagte Thamar, als Shao ihr den kleinen Imbiß servierte.
    »Hör auf. Für den winzigen Hunger reicht es. Wenn du mehr möchtest, mußt du es sagen.« Sie schenkte den Tee in die beiden Tassen ein und freute sich wenig später darüber, wie gut es ihrem Gast schmeckte.
    Thamar aß, sprach dabei nicht, schaute sich aber immer wieder um, als wollte sie jede Stelle des Zimmers ausloten. Mit der Serviette wischte sie über ihre Lippen, dann schob sie den Teller zurück und bedankte sich abermals für den kleinen Imbiß.
    Shao winkte ab. »Vergiß es. Wichtig ist nicht das Essen, wichtig bist du.«
    »Ich?«
    »Ja, denn dich wollte man töten. Ich habe gehört, was passiert ist. Ich weiß auch, daß du so schnell verschwunden bist, was John und Suko nicht verstehen können, denn es ist ihnen gelungen, die vier Männer zu überwältigen. Wenn du es so siehst, ist es besser für dich gelaufen, als es ausgesehen hat.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Aber du bist trotzdem geflohen.«
    »Ich mußte es.«
    »Das nehme ich so hin, denn ich bin nicht du, Thamar. Aber darf ich dich etwas fragen?«
    »Ich wundere mich über

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