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0967 - Geister aus der Zukunft

0967 - Geister aus der Zukunft

Titel: 0967 - Geister aus der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Macht«, erklärte der Kerl mit dem Gewehr. »Wir sind die reine Macht.«
    »Und weiter?«
    »Wir wollen diese Macht mit niemandem teilen, und wir wollen erfahren, was auf der Welt abläuft. Wir müssen alles unter Kontrolle haben. Es ist sehr wichtig.«
    »Ihr seid Mörder!«
    »Manchmal geht es nicht anders. Da muß es Opfer geben, um andere zu retten.«
    »Das ist zynisch und pervers.«
    »Vielleicht, aber so ist das Leben und auch die Welt.« Der Sprecher richtete die Mündung genau auf ihren Kopf. Ramona wußte, daß er sie töten würde, wenn sie jetzt etwas versuchte. Mit Gewalt hielt sie ihre Furcht unter Kontrolle. Sie wollte auch nicht, daß sich auf ihrer Stirn das dritte Auge abzeichnete, und sie hoffte deshalb, die Kraft zu haben, dies zu unterdrücken.
    »Wir werden jetzt einen kleinen Spaziergang machen, Süße«, erklärte der Typ in ihrem Rücken. »Nicht weit, du brauchst keine Angst zu haben. Aber wir gehen zu uns.«
    »Habt ihr den Hasen getötet?«
    Der Kerl in ihrem Rücken kicherte. »Das war doch wohl eine Überraschung, wie?«
    »Kann man sagen«, murmelte Ramona.
    »Du sollst nur wissen, daß du nicht allein bist. Wir dachten ja, daß dich der tote Hase in Panik versetzt hätte, aber das war nicht der Fall. Du hast gute Nerven.«
    Sie schwieg. Das Thema wollte sie nicht weiter diskutieren. Dann spürte sie den Druck der Waffenmündung im Kreuz. Es war für sie das Zeichen, sich in Bewegung zu setzen.
    Ramona ging einfach weiter. Der Twingo blieb hinter ihr zurück wie ein allmählich verglühender Funke Hoffnung. Keiner ihrer beiden Bewacher hatte etwas dagegen, daß sie auf dem Weg blieb, bis sie eine gewisse Stelle erreicht hatten, die ihr auf der Hinfahrt nicht aufgefallen war.
    Rechts von ihr und noch vor Beginn des Waldes, aber in direkter Nähe, führte ein Trampelpfad durch das hohe Gras und Unkraut in die Richtung der Straße.
    »Es wird etwas beschwerlich«, sagte der Mann mit dem Gewehr, »aber das schaffst du bestimmt.«
    Ramona antwortete nicht. Sie hielt den Kopf gesenkt. Beide Männer befanden sich hinter ihr, und sie spürte ihren Atem, wenn er hin und wieder ihren Nacken streifte. Manche Gewächse waren so hoch, daß sie kaum darüber hinwegschauen konnte. Die Straße, wo möglicherweise der Wagen der beiden Männer parkte, war nicht zu sehen, denn das Geländer führte bergan.
    Nach wenigen Schritten sah auch Ramona das Ziel. Am Rand der Straße parkte ein Wagen mit geschlossener Ladefläche. Es war ein kleiner Transporter.
    »Jetzt haben wir es nicht mehr weit!« hörte sie hinter sich die Stimme des Gewehrträgers. Der Mann überholte sie und öffnete bereits die hinteren Ladetüren.
    Ramona fragte sich, wer diese Männer waren. Bestimmt gehörten sie irgendeiner Organisation an - nur welcher? Zahlreiche Vermutungen schössen durch ihren Kopf. Sie dachte an die Mafia, aber auch an andere Verbrecherorganisationen wie Terror-Clans und Extremisten bis hin zu religiösen Fanatikern.
    Alles konnte zutreffen, mußte aber nicht stimmen, denn trotz der Waffen wirkten die beiden relativ normal.
    Der Gewehrträger hielt ihr die Tür auf. Er lächelte sie kalt an, als Ramona die Straße betrat und sich sofort dem Heck des Fahrzeugs zuwandte. »Steig ein, Täubchen!«
    Sie gab keine Antwort. Bevor sie den Fuß hob, warf sie einen ersten Blick in das Innere und wunderte sich darüber, daß die Ladefläche des Fahrzeugs vollgestopft war mit Elektronik. An den Wänden hingen Bildschirme und weitere Meßgeräte. Da paßten die Konsolen haargenau, und zwischen ihnen, wo es einen schmalen Gang gab, standen drei Drehstühle.
    Vom Fahrerhaus her hörte sie die Stimme eines dritten Mannes, der sich erkundigte, ob alles in Ordnung war. Er hatte englisch gesprochen, mit amerikanischem Akzent.
    Ramona registrierte, daß sie es mit Amerikanern zu tun hatte. Auch in der deutschen Sprache hatte sie diesen fremden Akzent bereits genau gehört. Es beruhigte sie nicht, ließ ihre Gedanken aber in andere Richtungen wehen, denn plötzlich kam ihr auch eine Organisation wie der Geheimdienst in den Sinn.
    Der Kraushaarige stieß ihr den Lauf der Waffe in den Rücken. Ramona stolperte vor. Eine Rückenlehne gab ihr etwas Halt, ehe sie den Stuhl nach vorn drückte.
    »Du darfst dich setzen!«
    Ramona zog den Stuhl heran und ließ sich auf ihm nieder. Der Mann mit dem Revolver drehte ihn wuchtig herum, damit Ramona ihn anschauen konnte.
    Inzwischen wurde die Tür geschlossen. Die Helligkeit

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