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097 - Die Knochenkammer der Dämonen

097 - Die Knochenkammer der Dämonen

Titel: 097 - Die Knochenkammer der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kannst du uns ja besuchen, sooft du willst. Das heißt nicht, daß die Verbindung abreißen und unsere Freundschaft enden muß. Ich bestehe sogar darauf, daß wir Freunde bleiben. Solltest du damit nicht einverstanden sein, ziehen dir eine ganze Menge Leute die Ohren lang. Allen voran ich, und dann Vicky, und Roxane, und Mr. Silver, und Lance Selby, und Pater Severin - und, und, und…«
    Jubilee fiel mir um den Hals und drückte mir einen innigen Kuß auf die Wange. »Ach, Tony, ich habe euch alle sehr, sehr gern.«
    »Laß mich ganz schnell wieder los!« rief ich lachend. »Sonst baue ich noch einen Unfall.«
    Wir erreichten die Chichester Road.
    Als wir unser Haus betraten, rief Mr. Silver aus dem Livingroom: »Schnell, Tony! Ich habe Tucker Peckinpah am Apparat!«
    Ich eilte zu ihm und nahm von ihm den Hörer entgegen. Bevor der Industrielle etwas sagen konnte, erzählte ich ihm, was ich wußte, und das war bereits eine ganze Menge. Darüber staunte sogar Mr. Silver.
    Peckinpah blieb dann nur noch eines: mir zu sagen, wo sich Erasmus Buldeos Schloß befand. Sobald er das getan hatte, legte ich auf und wandte mich an Mr. Silver.
    »Wo ist Boram?«
    »Nicht hier«, antwortete der Ex-Dämon.
    »Dann glaube ich zu wissen, wo wir unseren dampfenden Freund wiedersehen werden«, bemerkte ich.
    »In Croydon«, meinte Mr. Silver.
    »Du sagst es«, gab ich zurück.
    ***
    Grauenerregend sah der Echsenköpfige aus, doch Boram vermochte er mit diesem Aussehen nicht einzuschüchtern.
    Er hatte eine geschuppte Haut und hornartige Gebilde auf der Stirn. Ein gezackter Kamm lief über seinen Hinterkopf, und die Haut an seinem Hals hing wie ein schlaffer Sack durch und zuckte im pochenden Rhythmus der Erregung.
    Boram verhielt sich jetzt ganz still. Er hatte sich zum Sprung geduckt und wartete, bis der Dämon nahe genug war.
    Der Mund des Nessel-Vampirs war offen. Die gefährlichen Vampirhauer ragten heraus. Boram wußte, daß er diesmal schnell und lautlos töten mußte, denn wenn der Schwarzblütler Alarm schlug, konnte das für ihn verhängnisvolle Folgen haben.
    Mit Sicherheit würde dann auch Yul erscheinen…
    Der Echsenköpfige blieb stehen. Er war noch nicht nahe genug, aber wenn er nicht weiterging, würde ihn Boram trotzdem angreifen.
    Jetzt machte der Schwarzblütler noch einen Schritt - und noch einen. Er hob die geschuppten Hände.
    Wieder blieb er stehen. Da verlor Boram die Geduld. Die Überraschung war auf seiner Seite. Ehe der Dämon reagierte, mußte es geschehen sein.
    Boram sauste aus seinem Versteck. Der Schwarzblütler sah etwas Graues, Nebliges auf sich zukommen.
    Er wollte zurückspringen, doch Boram packte ihn und riß ihn an sich. Der Dämon spürte das beißende Brennen, als er mit dem Nesselgift in Berührung kam.
    Er merkte, daß er gezwungen war, Energie an den Angreifer abzugeben, bog sich zurück, riß das Echsenmaul auf und wollte einen lauten Schrei ausstoßen.
    Aber da biß Boram zu. Tief grub er die langen Vampirzähne in den Echsenhals, und statt des Schreies kam ein markerschütterndes Gurgeln aus dem Maul des Todgeweihten.
    Der Schwarzblütler stürzte zu Boden. Boram ließ jedoch nicht von ihm ab. Er ließ sich mit ihm fallen.
    Und er saugte ihm die ganze dämonische Energie aus. Was von dem Schwarzblütler übrigblieb, verbarg der Nessel-Vampir in einer finsteren Nische.
    Dann begab er sich zu dem Tablett, das der Dämon getragen hatte. Er hob die silberne Glocke und sah ein großes Stück rohen Fleisches auf dem Teller.
    Nahrung für einen anderen Dämon.
    Nahrung für Bathoo alias Patrick Demme, doch das wußte Boram nicht. Es war für ihn auch ohne Bedeutung. Bathoo würde nichts zu essen kriegen, sondern selbst zur Nahrung werden!
    Endzeitdämonen, denen Erasmus Buldeo geholfen hatte, blieben in der Regel noch ein bis zwei Tage im Schloß, ehe sie in ihre gewohnte Umgebung zurückkehrten. Buldeo wollte erst sehen, wie ihnen die neue Energie bekam, ehe er sie entließ. Manchmal war eine ›Nachbehandlung‹ mit dem Lebenskristall erforderlich.
    Bei Bathoo hatte Erasmus Buldeo jedoch auf Anhieb den gewünschten Erfolg erzielt. Bathoo war kein Endzeitdämon mehr.
    Sein Ende war wieder in weite Ferne gerückt. Er hätte wieder ein langes Leben vor sich gehabt, wenn Boram nicht auf ihn aufmerksam geworden wäre.
    Der weiße Vampir deckte das rote Fleisch wieder zu. Er beachtete das Silbertablett nicht weiter, sondern wandte sich der Tür zu und öffnete sie mit der nötigen Vorsicht.
    Er sah

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