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0971 - Die zerrissene Stadt

0971 - Die zerrissene Stadt

Titel: 0971 - Die zerrissene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Der Meister des Übersinnlichen durfte das Spiel Lost Soul nicht zerstören und auch nicht zulassen, dass es jemand anderes tat.
    Zähneknirschend musste der Dämonenjäger die Bedingungen des Erzdämons akzeptieren, etwas, wofür er sich selbst hasste. Er und besonders seine Gefährtin Nicole Duval kochten vor Zorn über Asmodis’ Erpressung, aber sie waren nicht imstande, etwas dagegen zu tun.
    Und als ob sie damit nicht schon genug Ärger hätten, war das Bewusstsein von Taran wieder in Merlins Stern zurückgekehrt. Die beiden Bewohner von Château Montagne wussten noch nicht, ob sie das für ein gutes Omen halten sollten.
    Zum Glück hatte Taran ihnen erzählt, dass Asmodis ein falsches Spiel mit ihnen trieb, indem er einen Bewusstseinssplitter in das Amulett versenkte, um auf diese Art und Weise beobachten zu können, was Zamorra und Nicole vorhatten.
    Zamorras Frage an Taran, ob er seine Anwesenheit im Amulett vor Asmodis’ Mentalsplitter verbergen könnte, bejahte das Amulettbewusstsein.
    Auf die nächste Frage an Taran, ob sich der Einfluss des Splitters unter Umständen umdrehen ließe, damit andersherum Zamorra Asmodis ein wenig beeinflussen könnte, antwortete der Amulettgeist ausweichend: »Ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Es gab für den Professor also einige Gründe, unzufrieden zu sein.
    William, der schottische Butler des Châteaus kam ihnen entgegen, er hielt ein tragbares Telefon in der linken Hand und winkte dem Schlossherrn mit der Rechten.
    Zamorra nickte seinem Untergebenen zu, dass er gleich kommen würde, er legte dem Druiden eine Hand auf die Schulter, dann ging er zurück ins Château und ließ Sergej mit seiner Trauer allein.
    ***
    »Ein dringendes Gespräch von Miss Uschi Peters«, meldete William. Er übergab Zamorra das Handy, das ans hauseigene Visofonnetz angeschlossen war, und zog sich diskret wieder zurück - jeder Zoll ein echter Butler.
    Zamorra fragte nicht weiter nach; wenn das Gespräch wirklich so dringend war, dann würde Uschi ihm gleich alles aus erster Hand erzählen. Er befürchtete, dass bei einem sogenannten dringenden Gespräch Robert Tendyke in Schwierigkeiten stecken würde.
    Genau diese Befürchtung bestätigte ihm Uschi Peters. Auf dem kleinen Bildschirm wirkte sie hypernervös. Nach dem ersten kurzen Bericht bat sie Zamorra darum, dass er so schnell wie möglich zu ihr kommen sollte.
    Der Professor kannte die Blaue Stadt, deshalb überlegte er nicht lange. Wenn Robert wirklich verschollen war, dann musste er so schnell wie möglich nach Louisiana.
    »Ich bin spätestens in einer halben Stunde bei dir«, versprach er, bevor er das Gespräch beendete. Dann holte er aus seinem ständig für Notfälle bereitliegenden Waffenfundus einen Dhyarra-Kristall und einen E-Blaster heraus.
    Sein Amulett, Merlins Stern , trug er sowieso fast ständig bei sich. Eine Windjacke, die er zum Schutz gegen Äste und Dornen mitnahm und vorerst über die Schulter gelegt hatte, vervollständigte seine Ausrüstung.
    Seine Gefährtin Nicole Duval hatte etwas für die deBlaussec -Stiftung zu erledigen, die seit beinahe 30 Jahren in finanzielle Not geratenen Dämonenopfern half. Sie würde nicht vor dem Abend zurück sein, doch der Meister des Übersinnlichen wollte nicht so lange auf sie warten. Jede Minute konnte kostbar sein. Vorwürfe, dass sie ihn besser vor Beginn einer Expedition hätten kontaktieren sollen, konnte er Robert und Uschi später noch machen.
    Zamorra gab William letzte Anweisungen, der Butler nahm sie wie gewohnt reglos entgegen. Dann verabschiedete der Schlossherr sich kurz und schmerzlos von Sergej.
    In einem Kellergewölbe im zugänglichen Teil von Château Montagne blühten ganzjährig unter einer freischwebenden Mini-Sonne Regenbogenblumen. Von dort ließ sich Zamorra zu Tendyke's Home im Dade County nahe Miami, Florida versetzen.
    ***
    Tendyke’s Home war eine Art Bungalow, ein eineinhalbstöckiges Bauwerk auf einem sehr großen Privatgrundstück. Das Haus und die Garage mit Werkstatt darin lagen abgeschirmt umgeben von großen Bäumen und Büschen; hinter dem Haus befanden sich der Swimmingpool und eine parkähnliche Grasfläche. Das Gesamtgrundstück war gegen Räuber sehr weiträumig umzäunt, und obwohl sich Tendyke’s Home am Rand der Everglades befand, kamen die meisten Alligatoren nicht hierher. Die einzige Ausnahme war Old Sam, das alte menschenfreundliche Schlitzohr.
    Old Sam war ein alter Alligator und, obgleich er wild und hungrig aussah, wenn er

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