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0971 - Die zerrissene Stadt

0971 - Die zerrissene Stadt

Titel: 0971 - Die zerrissene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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»Gerade so, als wäre sie etwas Lebendiges…«
    Zamorra nickte, er war selbst ein latenter Telepath und konnte nur unter besonders günstigen Umständen die Gedanken anderer Menschen lesen, dies allerdings nur fragmentarisch.
    Bei der Abwehrhaltung der Stadt fiel ihm das leicht. Selbst Menschen ohne Parabegabung mussten dieses Fluidum spüren.
    »Als würde sie erwachen«, vermutete Sergej. Zamorra war die holprige Sprechweise, des Druiden gewohnt, aber Uschi tat sich schwer damit und musste genau auf passen, dass sie jedes Wort verstand.
    »Das würde ja bedeuten, dass diese Stadt lebt, so wie wir«, entfuhr es ihr. Obwohl sie die Abwehr spürte, hatte sie Schwierigkeiten damit, eine Stadt als Lebewesen anzusehen.
    »Die Organhäuser auf dem Silbermond leben auch«, erinnerte Sergej an eine bekannte Tatsache.
    »Aber nur zusammen mit ihren Druiden«, gab Peters zu bedenken.
    »Das ist vorerst egal«, sagte der Parapsychologe, um eine aufkommende Diskussion abzukürzen. »Wir befinden uns nicht auf dem Silbermond, sondern hier und müssen uns mit den hiesigen Vorkommnissen arrangieren, um Robert helfen zu können.«
    Das war das Stichwort, um Uschi zum Einlenken zu bewegen. Sie nickte und sagte zu Sergej: »Vorne bei der Stadt scheint es eine Versammlung zu geben, auf jeden Fall müssen sich viele Wesen dort aufhalten. Kannst du deren Gedanken lesen?«
    Sergej konzentrierte sich, wieder nahmen seine Augen bei Aktivierung der Para-Kräfte eine schockgrüne Färbung an. Zamorra beobachtete inzwischen die Umgebung.
    »Ich kenne das Gedankenmuster von Tendyke nicht«, sagte der Silbermond-Druide. »Soweit ich mitbekomme, sind das alles Schwarzblütige, und die Gedanken von zwei Dämonen überlagern alles andere.«
    »Ob Rob in die Hände der Höllischen gefallen ist?«, dachte Uschi Peters laut.
    »Das ist erst einmal egal«, rief Zamorra. »Dort vorne kommen zwei Flugsaurier auf uns zu!«
    Sergej befand sich mitten in der Konzentration, er blickte erst Zamorra kurz an, er benötigte zwei Sekunden, um dessen Worte begriffsmäßig zu erfassen.
    Dann schaute er in die angegebene Richtung. Er verschwand im zeitlosen Sprung und tauchte im gleichen Augenblick auf dem hinteren Saurier auf. Die hintere Kriegerin wollte sich umdrehen und gegen ihn kämpfen, doch dazu kam sie nicht mehr. Mittels seiner Fähigkeit der Illusion beeinflusste er die beiden Amazonen derart, dass sie glaubten, sich im Sturzflug zu befinden.
    Die Reiterin des Sauriers dirigierte das Tier so schnell sie konnte dem Boden entgegen. Der Flugsaurier wehrte sich, entgegen der Befehle seiner Herrin, mit aller Kraft gegen das drohende Unglück. Einen Meter über dem Boden schrie er auf, schüttelte den Kopf und zog wieder nach oben.
    Die Amazonen auf dem vorderen Flugtier blickten sich um und bemerkten, dass der hintere Saurier mit hoher Geschwindigkeit in ihre Richtung flog. Die Reiterin des vorderen Sauriers bemühte sich verzweifelt, aus der Fluglinie zu kommen, doch da gaukelte ihnen Sergej vor, dass sie bremsen sollten.
    Kurz bevor beide Flugsaurier gegeneinanderprallten, verließ Sergej seinen Sitz wieder per zeitlosem Sprung. Während der Silbermond-Druide schon wieder neben Professor Zamorra und Uschi Peters stand, fielen die Tiere mit ihren Begleiterinnen aus knapp fünf Meter auf den Boden.
    Die Tiere waren einiges gewohnt, sie hatten sich nur mittelschwer verletzt. Die Amazonen kamen mit ein paar Stauchungen und Prellungen davon, sie hatten sich, solange es ging, an den Sauriern festgekrallt.
    »Bist du wahnsinnig?«, entfuhr es Uschi. »Du hättest dabei umkommen können.«
    Der Silbermond-Druide zuckte die Schultern. Er hatte gehandelt, ohne lange zu überlegen. Vielleicht suchte er nach Patricias Tod auch die Gefahr.
    »Schnell weg von hier«, sagte der Dämonenjäger. »Kannst du uns näher an die Blaue Stadt bringen? Aber nicht dort, wo sich die Höllischen befinden.«
    Sergej fasste sie wieder an den Unterarmen und versetzte sich mit ihnen nur wenige Meter vom Rand des Energieschirms entfernt.
    Vor Kurzem erst hatte ein Arbeitsandroide an Syrta gemeldet, dass zwei Strukturrisse in der Energiewand geschaffen werden könnten, und hier öffnete sich ein Riss in der Struktur des Abwehrschirms.
    Energiewände wurden in der Regel vor das zu schützende Objekt herum aufgebaut, wobei die Projektoren sich im Inneren des Schirmes befanden. Damit Funkwellen einen Energieschirm passieren konnten, und um das Ein- und Ausschleusen von Personen zu

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