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098 - Der Kerkermeister

098 - Der Kerkermeister

Titel: 098 - Der Kerkermeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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verdutzten Arzt zurück in den Sessel. Dann setzte er sich auf den Schreibtisch und griff nach dem Telefon.
    „Ich würde Ihnen raten, sich ruhig zu verhalten, Doktor", sagte Unga. Dann wählte er die Nummer der Jugendstilvilla.
    McClusky bewegte sich nicht. Der hünenhafte schwarzhaarige Mann jagte ihm Furcht ein.
    „Mystery Press", meldete sich eine Männerstimme.
    „Wer ist am Apparat?"
    „Sullivan."
    „Hier spricht Unga. Hunter ist aus dem Krankenhaus verschwunden. Er wurde von Coco mit einem Krankenwagen abgeholt. Haben Sie in der Zwischenzeit Nachricht von Coco oder Dorian bekommen?"
    „Was sagen Sie da?" fragte Sullivan. „Das ist doch nicht möglich!"
    „Also hat sich weder Coco noch Dorian gemeldet", stellte der Steinzeitmensch fest. „McClusky behauptet, daß er nicht weiß, wohin Coco Dorian gebracht hat. Doch ich glaube ihm nicht. Er wurde hypnotisiert. Schicken Sie bitte Abi Flindt ins Hospital. In der Zwischenzeit werde ich mir den Arzt vornehmen. Ich muß dringend mit Hunter sprechen. Überlegen Sie mal! Wohin kann Coco Dorian gebracht haben?"
    Unga legte auf und blickte den Arzt drohend an.
    „Greifen Sie mich nicht an!" kreischte McClusky.
    „Keine Angst, Doktor. Ich krümme Ihnen kein Haar. Lassen Sie uns mal logisch überlegen. Ein Krankenwagen brachte Dorian fort. Welcher Krankenwagen?"
    „Von unserem Hospital", brummte McClusky.
    „Fein", sagte Unga. „Da ein Krankenwagen üblicherweise von einem Fahrer gelenkt wird, möchte ich mit ihm sprechen. Wer fuhr noch mit?"
    „Zwei Sanitäter."
    „Rufen Sie die drei Männer zu sich", sagte Unga und zeigte auf das Telefon.
    McClusky gehorchte. Doch die drei Männer konnten Unga nicht weiterhelfen. Sie konnten sich nicht erinnern, wohin sie Dorian gebracht hatten.
    Unga befahl ihnen zu warten. Er wollte Abi Flindt sprechen.
    Abi Flindt erschien fünfundzwanzig Minuten später. In seiner Begleitung befand sich der verschlafene Fred Archer, den er herbestellt hatte. Archer war ein Privatdetektiv, der oft für den Dämonenkiller gearbeitet hatte. Seine Augen waren rot unterlaufen, und sein Gesicht wirkte eingefallen. Der Steinzeitmensch beeindruckte ihn ungemein.
    „Erzählen Sie der Reihe nach", bat Archer und setzte sich. Mit halb geschlossenen Augen hörte er zu. Als Unga geendet hatte, nickte er und starrte den Fahrer an.
    „Sie können sich also nicht erinnern, wohin Sie Dorian Hunter gebracht haben?" fragte Archer. „Nein", antwortete der Fahrer verärgert. Er erinnerte sich daran, daß die beiden Sanitäter den Schlafenden in den Wagen gehoben hatten. Dann war er losgefahren. Doch so sehr er sich auch anstrengte - ihm fiel nicht ein, wohin die Fahrt gegangen war. Seine Erinnerung setzte erst wieder ein, als er zurück in den Hospitalshof gefahren war. „Ich kann es mir nicht erklären, aber es ist so. Ich kann mich nicht erinnern."
    „Ich glaube Ihnen", meinte Archer sanft und stand auf. „War das Ihre erste Ausfahrt heute?"
    Der Fahrer nickte.
    „Hm", brummte Archer. Breitbeinig blieb er vor dem Fahrer stehen. „Sie brachten also Hunter irgendwohin, und dann fuhren Sie ins Hospital zurück. Stimmt das?"
    Nochmals nickte der Fahrer. „Und wohin fuhren Sie nachher?"
    „Ich hatte keine Fahrt."
    Archer runzelte die Stirn. „Führen Sie ein Fahrtenbuch?"
    „Ja, ich habe es bei mir."
    „Zeigen Sie es mir."
    Der Fahrer reichte Archer das Buch, und der Detektiv blätterte es durch. Die letzte Eintragung war von gestern. Gewissenhaft war der Meilenstand verzeichnet. Er lautete 37 245. Archer grinste.
    „Ich möchte den Krankenwagen sehen. Ihr bleibt einstweilen hier."
    Archer und der Fahrer verließen das Zimmer.
    Fünf Minuten später waren die beiden zurück. Archers Grinsen hatte sich vertieft.
    „Der Meilenstand ist jetzt 37 255", sagte Archer und setzte sich. „Demnach ist der Krankenwagen heute zehn Meilen gefahren. Wenn wir für die Hin- und Rückfahrt etwa die gleiche Strecke annehmen, dann bedeutet das, daß Hunter zu einem Ort in etwa fünf Meilen Entfernung gebracht wurde." „Immerhin etwas", stellte Abi Flindt fest.
    „Der Portier sagte mir, daß der Krankenwagen die Bayswater Road in Richtung Marble Arch gefahren ist. Er sah noch, daß er in die Park Lane einbog. Das ist Richtung Süden."
    Archer holte einen Stadtplan aus der Tasche, griff nach einem Bleistift und zog einen Kreis. Dann griff er nach dem Telefon und rief Trevor Sullivan an. Der Leiter der Mystery Press vernahm interessiert, was ihm Archer zu

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