Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
098 - Die Geistergirls von W

098 - Die Geistergirls von W

Titel: 098 - Die Geistergirls von W Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Eine Person ist angekündigt. Die lässt er also treu und brav herein. Dem Zweiten knabbert er
möglicherweise das Hinterteil an .«
    Bei diesen Worten zog Larry die Haustür nach außen. Man kam von
der Straße her sofort in einen großen Raum, der ein Mittelding zwischen
Wohnzimmer und Küche war. Mitten vor X-RAY-3 saß der Hund. Welcher Rasse er
angehörte, konnte wahrscheinlich selbst ein Fachmann nicht mehr feststellen. Er
war ein Schäferhund-Dackel-Foxterrier, mit langen Schlappohren, großen, treuen
Augen, mit denen er die Eintretenden musterte, und einem Fell, das sämtliche
Farben aufwies, so dass er aussah wie ein
Flickenteppich.
    »Kommen Sie näher«, rief die weibliche Stimme aus dem Hintergrund
des verdunkelten Raumes. »Er ist vollkommen friedlich .« Larry ging an dem Hund vorüber, der ihn kurz musterte, als wolle er sich sein
Äußeres einprägen. Das Gleiche geschah bei de Valo .
    »Wenn Sie schon da vorn sind, dann stoßen Sie doch bitte einen der
Fensterläden etwas weiter auf, meine Herren ... Dann kommt etwas mehr Licht
durch die Scheiben ... So dunkel können wir's nicht gebrauchen, wenn wir uns
unterhalten und Sie sich bestimmt Notizen machen wollen .« Luis Garcia de Valo erfüllte den Wunsch der
Hausbewohnerin. Ein breiter Lichtstreifen fiel durch die so geschaffene Öffnung
und vertrieb die dunkelsten Stellen in dem völlig überladenen Raum. An der
Wand, den beiden Fenstern gegenüber, stand ein großes, breites Sofa. Darauf lag
halb zurückgelehnt eine sehr dicke Frau. Ihr Haar war schwarz, aber mit
zahlreichen silbernen Fäden durchzogen.
    Ihr Gesicht war dick und rund. Ihr mächtiger Busen wogte bei jedem
Atemzug auf und ab. Die Hände der Frau hielten einen Rosenkranz umschlungen,
den sie offenbar im Halbdunkeln gebetet hatte. Sie legte ihn auch jetzt nicht
aus der Hand, als sie die beiden Fremden bat Platz zu nehmen. Das war also la
Mama . Es war schwer zu schätzen, wie alt sie schon war. Sie hatte in der
Tat etwas Mütterliches an sich. Ihr Lächeln war freundlich und gewinnend, nicht
aufgesetzt und gekünstelt. Das war echt. Ihre Stimme war sanft, und trotz ihrer
Körperfülle besaß sie Anmut. Larry und Luis Garcia fühlten sich wohl.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Ich habe kalten Tee und
einen wunderbar erfrischenden Fruchtsaft. Genau das Richtige bei dieser Hitze.«
Beide Männer nahmen dankend an. In Reichweite ihres Sofas stand ein moderner
Elektrokühlschrank, dem sie die Flaschen entnahm. In einem verglasten Bord standen
Gläser und Becher. Auch die konnte sie bequem greifen. Sie schenkte ein.
    »Eigentlich müsste ich jetzt noch zu
Ihnen kommen. Aber ich bitte Sie, mir das zu ersparen, meine Herren. Ich bin
nicht mehr gut zu Fuß. Das Gehen strengt mich an. Und gerade bei dieser Hitze
wird jede Bewegung zur Qual. Der Arzt hat mir geraten, mich sehr vorsichtig zu
verhalten. Das Herz will nicht mehr so recht. Kein Wunder. Erstens habe ich
viel gesündigt in meinem Leben - ich habe zu oft und zu gut gegessen, während
andere Hunger litten. Und dann bin ich nicht mehr die Jüngste. Mit
neunundsiebzig Jahren wollen die Beine nicht mehr so recht. Schon gar nicht
mehr bei diesem Gewicht. Sie weigern sich einfach. Und trotzdem - habe ich eine
so weite Reise gemacht. Bis nach Alvarado ... zack, war ich dort. Sie haben
davon gehört, nicht wahr ?«
    »Deswegen sind wir hier«, sagte Luis Garcia de Valo nickend. Er nahm dankend die beiden randvoll gefüllten Gläser entgegen und
reichte eines an Larry weiter. Die Neunundsiebzigjährige lächelte gewinnend.
»Da macht man in seinen alten Tagen noch Erfahrungen, die man nie für möglich
gehalten hätte. Ich bin ein gläubiger Mensch, meine Herren von der Zeitung. Und
deshalb halte ich nichts auf dieser Welt für unmöglich. Der Schöpfer ist zu
allem fähig, und er kann uns Mächte und Kräfte offenbaren, die wir mit unserem
kleinen Verstand nicht fassen können. Was hat er alles durch seine Heiligen
bewirkt, nicht wahr? Aber man muss gut unterscheiden
zwischen den Kräften des Guten und des Bösen. Ich weiß bis zur Stunde
allerdings noch nicht, was die Versetzung von hier an einen anderen Ort bewirkt
hat. Ob die eine oder die andere Seite dafür zuständig ist. Ich versuche zurzeit , eine Erklärung dafür zu finden und einen Sinn zu
erkennen .«
    Larry kam auf die Himmelserscheinungen zu sprechen. La Mama war
auch der Meinung, dass die seltsamen Gebilde etwas
bewirkt hatten, was sie eine Reise an einen anderen Ort

Weitere Kostenlose Bücher