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0980 - Schwerkraft-Alarm

Titel: 0980 - Schwerkraft-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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menschliche Vorstellungskraft, sondern auch jeder Versuch einer formelhaften Darstellung versagen muß. Wir empfehlen Ihnen nicht, sich dieser Singularität allzu sehr zu nähern, auf keinen Fall jedoch während dieses ersten Fluges.
    Dieser erste Flug dient einer begrenzten Anzahl von Zwecken. Zuerst wollen wir erfahren, ob sich im Innern der Barys überhaupt manövrieren läßt. Zweitens möchten wir wissen, ob Raumschiffe über die Nyman-Grenze hinweg miteinander in Verbindung treten können."
    Eine Hand schoß in die Höhe. Payne Hamiller nickte dem Frager auffordernd zu.
    „Sie verwenden da einen neuen Namen", sagte Reginald Bull. „Die Barys. Was ist das?"
    „Ich habe der Innenzone der Materiequelle, also dem Gebiet jenseits der Nyman-Grenze, diesen Namen gegeben."
    „Er ist griechisch und bedeutet soviel wie >schwer<, nicht wahr?"
    „Ja, ich hielt das für sehr zutreffend."
    Lyn wandte sich grinsend an ihre Nachbarin Zelda Gren und flüsterte: „Er mußte seinen eigenen Namen erfinden. Der Nyman-Radius gefiel ihm nicht."
    Inzwischen fuhr Payne Hamiller fort: „Drittens wollen wir wissen, ob sich zwei Fahrzeuge, die beide innerhalb der Barys stehen, miteinander verständigen können. Und viertens liegt uns daran, zu erfahren, ob ein Raumschiff, das sich ins Innere der Barys vorwagt, auch wieder daraus zuruckkehren kann."
    „Ziehen Sie ernsthaft in Erwägung daß das nicht möglich sein könnte?" fragte Lyn Degas.
    „Es bleibt mir keine andere Wahl."
    „Wie hoch schätzen Sie unsere Chancen?"
    „Das weiß ich nicht."
    Lyn sah den Wissenschaftler betroffen an. Da bemerkte sie, daß Perry Rhodan ihren Blick suchte. Sie wandte den Kopf.
    „Ich bin fest davon überzeugt, daß eine solche Gefahr nicht besteht", sagte Rhodan. „Falls Ihnen meine Uberzeugung etwas nützt."
    Lyn Degas lächelte ein wenig anz üglich.
    „Sie ist besser als gar nichts."
     
    *
     
    Die BASIS war fünf Lichtjahre vor der Linie, die nach Nymans Hypothese die gefährliche Grenze darstellte, zum Stillstand gekommen. Der Raum in der Umgebung des mächtigen Schiffes bot einen fremdartigen, unheimlichen Anblick. Dort, wo das Zentrum der Galaxis Erranternohre lag, säumte ein in der Mitte aufgeblähtes Band, in tiefem Violett glühend, den Horizont. Seitwärts des Bandes sowie unter und über ihm wurde das Leuchten allmählich schwächer. Es war nicht homogen, sondern an einigen Orten intensiver als an anderen. Längs eines Kreises, der durch den örtlichen Zenit der BASIS in der Höhe und durch den Nadir in der Tiefe verlief, hörte das Leuchten vollends auf zu existieren, und auf der anderen Seite des Kreises, in der bisherigen Vorwärtsrichtung der BASIS, war das All von einer Schwärze, wie sie Menschenaugen bisher noch nicht wahrgenommen hatten. Der Beobachter gewann den Eindruck eines rlesigen, unendlich tiefen Abgrunds, dessen Ränder er in diesem Augenblick passierte und der sich bis an das Ende des Universums, bis ans Ende aller Zeiten erstreckte. Nicht ein einziger Lichtpunkt schimmerte in dieser einzigartigen, ultimaten Finsternis.
    Das violette Leuchten kam von den Sternen, die sich, relativ zur Materiequelle gesehen, hinter der BASIS befanden, hauptsächlich natürlich von der Galaxis Erranternohre, aber auch von anderen, weiter entfernten Welteninseln. Durch den Einfluß des gewaltigen Schwerefeldes, das von der Materiequelle ausging, war ihre Strahlung hochgradig in Richtung höherer Frequenzen des elektromagnetischen Spektrums verschoben. Das violette Leuchten, am hochfrequenten Ende des sichtbaren Spektrums, war in Wirklichkeit Radiostrahlung, die von den Sternen und der interstellaren Materie emittiert wurde.
    Die unnatürliche Schwärze vor der BASIS haste ebenfalls ihre natürliche Erklärung. Irgendwo dort vorne lag die Materieballung mit einer Masse von fünf Trillionen Sonnenmassen. Man wußte noch immer nicht, ob Materieballung und Materiequelle miteinander identisch waren, aber das schien in diesem Augenblick nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Fest stand jedoch, daß dem gigantischen Schwerefeld, mit dem eine solch ungeheure Masse umgeben war, auch kein einziges elektromagnetisches Quant entkommen konnte. Daher die absolute Finsternis. An der Grenze des unheimlichen Bereichs, dessen Umfang durch den Nyman-Radius bestimmt wurde, versagten nicht nur die Wahrnehmungsmethoden der konventionellen, sondern auch die der Hyperphysik.
    Die BASIS sträubte sich mit der Kraft ihrer Triebwerke gegen den Sog des

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