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0982 - Die Kinder der Zeitsäufer

0982 - Die Kinder der Zeitsäufer

Titel: 0982 - Die Kinder der Zeitsäufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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gealterten Mädchens so an sein eigenes Schicksal erinnerte und ihn derart erschütterte, dass er nicht konzentriert genug war.
    Statt Araminta sanft ins Bewusstsein zu leiten, hatte er sie gepackt und herübergezerrt. Und dann hatte er sich von Dylan dafür auch noch dumm anreden lassen müssen.
    Klar, er hatte überreagiert. Aber er war sich vorgekommen wie ein kleines Kind, das die Eltern beim Naschen erwischten, obwohl es die Zähne schon geputzt hatte.
    Zamorra sah auf die große, schlichte Uhr über der Zimmertür. Dylan war seit über einer Stunde unterwegs. Der Meister des Übersinnlichen hatte noch kurz Rodrigo Santoa kennen und dessen Mundwerk fürchten gelernt. Er hatte sich gefragt, ob Hernandez nicht einen weniger geschwätzigen Dolmetscher hätte besorgen können.
    Vom Fenster aus hatte er beobachtet, wie der Schotte und seine dauerquasselnde Begleitung in einem UFO - einem unerklärlicherweise Fahrenden Objekt -davongeschippert waren. Und seitdem saß er hier und wartete.
    Zweimal war eine Schwester ins Zimmer gekommen, um nach Araminta zu sehen, aber ansonsten waren sie ungestört geblieben.
    Behutsam hatte er versucht, Hernandez an die Möglichkeit übersinnlicher Phänomene heranzuführen. Aber der Polizist blockte sofort ab, wenn Zamorra auf Themen zu sprechen kam, die über das menschliche Begreifen hinausgingen. Nicht einmal die Tatsache, dass vor ihm der gealterte Körper einer jungen Frau lag, ließ ihn ins Grübeln kommen. Er war Realist durch und durch. Hoffentlich würde er ihnen nicht noch Probleme bereiten.
    »Javier?«, hauchte eine heisere Stimme.
    Das Mädchen - die Greisin! - war erwacht.
    Sofort war Ruben Hernandez vergessen. Der Professor streichelte Araminta über die Hand, ließ sie spüren, dass sie nicht alleine war.
    »Nein«, sagte er so sanft wie möglich. »Javier ist nicht hier. Aber du brauchst keine Angst haben. Du bist in Sicherheit. Weißt du, wo wir uns befinden?«
    »Im Krankenhaus.«
    »Richtig. Kennst du deinen Namen?«
    Aramintas Gesicht nahm einen empörten Ausdruck an. »Ich…« Sie gab ein brüchiges Krächzen von sich, als sie hustete. »Ich bin doch nicht verkalkt. Natürlich weiß ich meinen Namen.«
    Zamorra lächelte und nickte ihr aufmunternd zu, sagte aber nichts.
    »Araminta Moriente.« Und dann leiser und weinerlicher: »Wo ist Javier?«
    »Das wissen wir leider nicht. Aber du kannst uns helfen, ihn zu finden. Doch dazu musst du mir erzählen, was geschehen ist.«
    Die einzige Antwort bestand darin, dass das Piepen des Herzmonitors beschleunigte.
    »Schschsch«, machte Zamorra. »Bleib ganz ruhig. Alles wird gut werden.«
    Er schämte sich für die klischeehafte Lüge. Aber was hätte er sonst sagen sollen?
    »Wir… wir waren spazieren.« Sie hustete erneut. »Da war ein Erdbeben und dann… dann war Arlo verschwunden.«
    Der Professor sah zu Ruben Hernandez, aber der zuckte mit den Schultern.
    »Arlo?«, »Mein Hund. Davongelaufen. Haben ihn in der Höhle gefunden.« Das nächste Husten. »Es… es hat ihn umgebracht.«
    Das Piepen wurde noch schneller. Zamorra fürchtete, dass sie sich bald wieder in die Bewusstlosigkeit flüchtete. Zu schmerzhaft waren offenbar die Erinnerungen. Dennoch musste er weiterfragen.
    »Was hat ihn umgebracht?«
    Sie schwieg.
    »Araminta! Was hat deinen Hund umgebracht?«
    »Der Nebel! Und da war eine Puppe, aber doch auch nicht. Es war… es war… ich weiß nicht, was es war.«
    »Ganz ruhig! Du machst das toll. Was ist dann passiert?«
    »Wir wollten weglaufen. Weg von diesem Ding. Aber… aber…« Husten, noch schnelleres Piepen. »War zu langsam und stolperte. Plötzlich war er hinter mir.«
    »Wer?«
    »Ich weiß es nicht. Er packte mich am Kopf. Biss mir in den Hals.« Tränen liefen ihr über die eingefallenen Wangen. »Es hat so weh getan! All die Jahre. Nur Schmerz. Javier… Javier stand vor mir. Hab ihn gesehen. Die ganzen langen Jahre stand er nur da.«
    Zamorra runzelte die Stirn. »Wie meinst du das?«
    »Er hat mich festgehalten. Ich weiß nicht, wie lange. Fünfzig Jahre? Länger? Sechzig?« Sie schluchzte. »Es hat so weh getan, so weh! Javier stand nur da und hat mich angesehen. Nein, das stimmt nicht. Er kam auf mich zu. Aber nur langsam. Ich… ich habe erst nach ein paar Jahren gemerkt, dass er sich bewegt. Es hat so lange gedauert, so… so unendlich lange. Doch dann hatte er mich erreicht. Plötzlich war der Schmerz weg. Der Kerl… die Puppe… das Monster hatte mich losgelassen.«
    Der

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