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0982 - Die Kinder der Zeitsäufer

0982 - Die Kinder der Zeitsäufer

Titel: 0982 - Die Kinder der Zeitsäufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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meinte Dylan.
    »Müssen wir die nicht als weißmagisch ansehen? Dass sie damit Satan herausfordern, kann ich mir noch vorstellen, aber dass sie deshalb selbst stärker wurden, glaube ich nicht. Na, wir werden sehen. Wenn der Legende ein wahres Ereignis zugrunde liegt, wissen wir wenigstens auch, warum wir in der Gegenwart bisher nie mit ihnen zu tun bekommen haben: Der Teufel hat sie vernichtet und nur ein paar in Zeitlosigkeit gegossen. Aber jetzt muss etwas geschehen sein, was sie daraus befreit hat.«
    »Die Vernichtung der Hölle?«
    »Möglich. Warte am Ortseingang auf uns. Wir holen dich dort ab. Araminta hat uns gesagt, wo wir die Höhle finden können, in der das Gefängnis der Gosh lag. Die sollten wir uns mal ansehen.«
    »Was ist mit der Quasselstrippe?«
    »Santoa? Ich denke, den brauchen wir nicht mehr. Der soll auf Kosten der spanischen Polizei noch etwas essen, dann kann er nach Hause fahren.«
    Zamorra legte auf.
    »Zeitsäufer?«, fragte Hernandez von der Seite. »Teufel? Gosh? Lemuria? Erweckte Statuen? Das haben Sie alles nicht ernst gemeint, oder?«
    »Natürlich nicht. Und jetzt sehen Sie bitte auf die Straße.«
    ***
    Einige Zeit zuvor in Caermardhin
    Asmodis stand im Hof von Merlins ehemaliger Burg und genoss den wolkenverhangenen Himmel.
    Auf einem großen moosüberwachsenen Stein saß eine warzige Kröte, blickte ihn aus neugierigen Glotzaugen an und quakte.
    »Du sagst es, meine Böseste!«, erwiderte der frühere Fürst der Finsternis. »Der dunkle Apfel, der mir Zugang zur Sphäre in Kolumbien verschaffen soll, das Herz Avalons, ist nichts anderes als eine der sieben Tränen, die LUZIFER geweint hat. Ich habe ihre Ausstrahlung genau erkannt!«
    Das nächste feuchte Quaken.
    »Natürlich hätte ich sie gerne gestohlen, Kühlwalda. Aber Avalon ist kein Ort, an dem man sich einfach nehmen kann, was man will. Nicht einmal ich! Die Herrin vom See passt zu gut auf, dass dergleichen nicht geschieht.« Er verstummte für einen Augenblick. »Habe ich dir schon erzählt, dass sie meine Mutter ist? Ich fasse es nicht. Meine Mutt…!«
    Mitten im Wort brach er ab. Etwas irritierte ihn.
    Er blickte zu dem gewaltigen Gemäuer, in dem auch der Saal des Wissens lag. Sein Name stammte von den ungeheuren Kenntnissen und Einsichten, die in den kristallenen Wänden lagerten. Im Zentrum des riesigen Saales schwebte über einem Sockel eine mächtige Bildkugel, mit der man jeden Ort dieser Welt und jede Person, die sich auf der Erde befand, beobachten konnte.
    Asmodis hatte den Saal so konfiguriert, dass er wie eine Alarmanlage wirkte, sobald es zu außerordentlichen magischen Ereignissen kam. Und diese schlug wieder einmal an, wie so oft in der letzten Zeit. Überall auf der Welt schien nach und nach das Böse zu erwachen, das über teilweise lange Zeit geruht hatte.
    Jedes Mal registrierte der Saal des Wissens dies. Da es aber so häufig geschah, achtete der Herr von Caermardhin kaum noch darauf.
    Diesmal jedoch…
    »Warte hier, meine Böse. Ich muss etwas prüfen!«
    In einer schwefelstinkenden Wolke löste er sich auf und erschien im Inneren der Burg. Nun spürte er es noch deutlicher. Eine Versiegelung war gebrochen!
    Er lenkte den Fokus der Bildkugel an den Ort, an dem es zu diesem Vorfall gekommen war, und sah eine Felswand, in der ein Riss klaffte.
    »Na, sieh einer an!«
    Der Anblick rief eine unangenehme Erinnerung in ihm wach, die er über Jahrhunderte erfolgreich verdrängt hatte. Damals, als er noch Fürst der Finsternis gewesen war, hatten sich einige Dämonen gegen ihn erhoben und ihn vernichten wollen.
    Und es wäre ihnen beinahe gelungen!
    Aber eben nur beinahe.
    Schließlich hatte er die Aufsässigen in die Schranken verwiesen und den Zugang zu ihrer Kultstätte versiegelt.
    Doch dieses Siegel war nun gebrochen!
    Aus der Ferne analysierte er die Struktur und fand auch schon des Rätsels Lösung: Durch den Untergang der Hölle und die Erschütterung im magischen Universum hatte sich das Geflecht gelöst, sodass ein lächerliches Erdbeben ausgereicht hatte, es aufzureißen.
    Kein Grund, sich Sorgen zu machen, dass die wenigen Gosh-Dämonen, die er nicht versteinert hatte, aus ihrer Zeitlosigkeit erwacht sein könnten. Dennoch würde er sich bei Gelegenheit darum kümmern müssen. Aber erst gab es Wichtigeres zu tun.
    Nur einen Sekundenbruchteil später stand er wieder im Burghof neben der Kröte.
    »Wo waren wir bei unserer Diskussion stehen geblieben, meine Böse?«
    ***
    Dylan steckte das

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