Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0982 - Die Kinder der Zeitsäufer

0982 - Die Kinder der Zeitsäufer

Titel: 0982 - Die Kinder der Zeitsäufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
Wort verschluckte er, denn er sah es selbst.
    Die Taschenlampe war aus, doch es wurde nicht dunkel. Wie konnte das sein?
    Die Antwort lag auf der Hand: Sie hatten die Höhle erreicht - und sie war beleuchtet.
    »Meinst du, er ist noch hier?«, flüsterte der Schotte. »Der Gosh, meine ich. Der Araminta die Jugend gestohlen hat?«
    »Jetzt hören Sie endlich mit diesem Mumpitz auf!«, verlangte Hernandez, ebenfalls im Flüsterton.
    Zamorra achtete nicht darauf. »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    Sie gingen um die letzte Biegung und betraten die steinerne Galerie.
    »Wow«, hauchte Dylan.
    Der Meister des Übersinnlichen nickte. »Das trifft es ziemlich genau.«
    »Ich habe mit einer Höhle gerechnet«, sagte Hernandez. »Aber nicht… hiermit.«
    Der Blick des Schotten wanderte über die unzähligen Fackeln, Kerzen und Leuchter. »Wir sollten vorsichtig sein. Die muss schließlich irgendwer angezündet haben. Und vielleicht ist der noch hier.«
    »Ich sage es nicht gerne«, meinte der Spanier. »Aber ich gebe Ihnen recht.«
    »Natürlich werden wir vorsichtig sein«, erwiderte Zamorra. »So wie immer. Aber ich vermute, es war Araminta oder ihr Freund, die das Licht angeknipst haben.«
    »Quatsch!«, widersprach Hernandez. »Sehen Sie doch, wie viele das sind. Damit wären sie ja heute noch nicht fertig!«
    Der Professor schürzte die Lippen und nickte. »Vielleicht doch. Sind Sie bereit, etwas Unerklärliches zu erleben?«
    »Was meinen Sie?«
    Zamorra ging ein paar Schritte zu einer Laterne, die auf Gesichtshöhe hing. Er öffnete sie und pustete hinein. Mit einem Schlag versank die Höhle in Dunkelheit.
    »Wie haben Sie das gemacht?« Hernandez klang entsetzt.
    Leider konnte sich Dylan den dazu passenden Gesichtsausdruck nur vorstellen, aber das reichte aus, um ihm ein Grinsen zu entlocken. Willkommen in unserer Welt des Wahns!
    »Wir haben es hier nicht mit normalen Fackeln zu tun«, erklang Zamorras Stimme in der Dunkelheit. »Sie strahlen eine starke Magie aus, die mir sofort aufgefallen ist. Das sind ewige Lichter. Ich habe davon gelesen, aber bisher noch keine gesehen.«
    »Zählen Sie etwa doch zu diesen Spinnern?« Der Polizist klang aufrichtig entrüstet. »Magie, was?«
    »Haben Sie eine andere Erklärung?«
    »Technik?«
    »Haben Sie Kabel entdeckt?«
    »Wie auch immer. In Anbetracht der Finsternis um uns scheinen diese Lichter so ewig nicht zu sein. Könnten Sie sie bitte wieder…«
    »Seid mal leise!«, zischte Dylan.
    »Was ist los?«, fragte Hernandez.
    »Habt ihr das gehört?«
    »Was?«
    »Waren da Schritte?«
    »Ich hab nichts gehört.«
    »Ich auch nicht«, meinte Zamorra.
    »Aber ich! Na ja, eigentlich auch nicht wirklich. Es war mehr so ein Gefühl.«
    »Das Gefühl kenne ich«, höhnte Hernandez. »Das nennt man Angst vor der Dunkelheit.«
    Volltreffer! »Unsinn. Es kommt mir so vor, als wären wir nicht alleine.«
    »Wer soll denn noch hier sein? Ihr Po sh?«
    »Gosh!«, sagten Zamorra und Dylan gleichzeitig.
    »Wie auch immer. Dafür, dass Sie offenbar an Übersinnliches glauben, scheinen Sie mir ein rechter Hosenscheißer zu sein.«
    »Jetzt ist es aber gut«, meinte der Professor. »Wenn Sie erlebt hätten, was wir schon erlebt haben, würden Sie nicht so sprechen.«
    »Ach ja? Was haben Sie denn so…«
    »Könnt ihr bitte leise sein?«, zischte Dylan. »Ich habe etwas gehört. Also haltet die Klappe und spitzt die Ohren.«
    Tatsächlich verstummten sie und lauschten den Geräuschen der Höhle. Die bestanden aber nur aus ihrem eigenen Atmen und dem gelegentlichen Platschen von Wassertropfen.
    »Nun höre ich es auch«, sagte Hernandez. »Ihr Posh hat vergessen, den Wasserhahn abzudrehen.«
    »Sehr witzig. Wollen wir im Dunkeln weiter diskutieren, Zamorra, oder machst du das Licht wieder an?«
    Dylan vernahm das Ratschen eines Feuerzeugs, dann entflammte der Docht der Laterne - und wie beim Dominoeffekt breitete sich das Licht von Fackel zu Fackel aus.
    »Ewige Lichter«, wiederholte der Professor. »Wenn man sie nicht löscht, brennen sie endlos!«
    »Wie haben Sie das gemacht?«, fragte Hernandez erneut.
    Diesmal würdigte Zamorra ihn keiner Antwort. Stattdessen zeigte er über die Brüstung hinunter zu den zwölf Säulen. »Lasst uns ein wenig umsehen. Deshalb sind wir schließlich hier.«
    ***
    Surrosh zuckte zusammen, als er die Stimmen von der Galerie hörte. Sofort huschte er hinter den Kerker, in dem Jefrash seiner Befreiung harrte.
    Wer auch immer da oben sein mochte, es war

Weitere Kostenlose Bücher