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099 - Die Lady mit den toten Augen

099 - Die Lady mit den toten Augen

Titel: 099 - Die Lady mit den toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Russe
starrte den Amerikaner an, als hätte er nicht richtig gehört. „Dann geht dort
doch mehr vor, als wir jetzt ahnen“, murmelte er.
    „Wir werden
umdenken müssen und uns auf einen längeren Aufenthalt hier einrichten. Es ist
komisch, wie sich manchmal eine Vorahnung erfüllt.“
    Sie kamen
überein, X-RAY-1 von ihren Wahrnehmungen zu berichten und den ersten Auftritt
Kunaritschews im Schloß auszubauen. Danach sollte noch heute ein offizieller
Brief, der die Anschrift der BBC-Television trug, durch X-RAY-1 veranlaßt
werden. Darin wurden Mister Conter , der Produzent,
und Mister Brent, der Kameramann der geplanten Serie vorgeschlagen, zu einer
längeren Information auf das Castle zu kommen. Ob es möglich sei, dies zwei
oder drei Tage lang zu erlauben? Über diesen Zeitpunkt mußten sie schon im
Schloß bleiben, um sich mit allem vertraut zu machen.
    Larry Brent
und Iwan Kunaritschew waren sich im klaren darüber, daß man nur an Ort und
Stelle Informationen sammeln konnte. Sie wollten herausfinden, wer die junge
Frau war, die Larry am Fenster sah. Die Vermutung, daß irgend etwas hinter den
Mauern des Castle vorging, was nun auch andere außerhalb der Mauern, bedrohte,
verdichtete sich immer mehr.
    Man mußte
direkt auf dem Schloß sein und sich dort frei bewegen können.
    Sollte der
Lord sich damit nicht einverstanden erklären, mußte man einen anderen Weg
finden.
    „Dann ist zu
überlegen, ob im Schloß kein Verwalter oder Gärtner gebraucht wird“, meinte
Larry.
    „Oder ein
Hausmädchen“, warf Iwan ein. „In diesem Fall müßte ich mir den Bart abrasieren
und Frauenkleider zulegen. Wäre mal was anderes!“
     
    ●
     
    In diesem
Sinn informierten sie ihren geheimnisvollen Chef, während sie sich dem
geparkten Wagen näherten. X-RAY-1 hatte in der Zwischenzeit weitere
Informationen eingeholt.
    Er ließ durchblicken,
daß die Angelegenheit offenbar mehr sei als ein gewöhnliches Verbrechen und daß
die Anwesenheit der beiden PSA-Agenten mehr als berechtigt war.
    Chief -Superintendent
John Carlton war inzwischen ebenfalls benachrichtigt. Seine oberste
Dienststelle hatte ihm den Besuch von zwei Herren angekündigt, die sich für den
Fall interessierten und denen jegliche Unterstützung zuteil werden sollte. Aber
das war noch nicht alles.
    X-RAY-1 wußte
noch mehr. Mit dem Butler des Lords hatte es seine besondere Bewandtnis. Der
Mann hatte sechs Jahre im Zuchthaus in Dartmoor gesessen, ehe man ihn begnadigt und mit besonderen Auflagen versehen in die
Anstalt von Lord Billerbroke geschickt hatte. Dies
war eigentlich das Verdienst von Dr. Anthony Hill gewesen, der sich des
Triebverbrechers, der Burke gewesen war, hatte annehmen wollen.
    Immer mehr
Faktoren kamen hinzu, die einer Nachprüfung wert schienen.
    Damals - das
lag nun schon wieder fünfzehn Jahre zurück - hatte es geheißen, daß Burke sich
von Dr. Hill operieren lassen wollte, der den gefährlichen Keim, der in ihm
wuchert, ein für allemal ausrottete.
    Dr. Hill
hatte den Erfolg seiner Operation an die Staatsanwaltschaft weitergemeldet.
    Burke, der
mit richtigem Namen Orson Howell hieß, war erfolgreich behandelt worden und
blieb bei Dr. Hill als Helfer und Betreuer. War wirklich alles so klar, wie man
das glaubte, oder bewies der Fall der jungen Edith Shrink genau das Gegenteil?
    Hatte man
zwar einen schlimmen Trieb bei Burke ausgeschaltet - aber einen anderen
geweckt? War er zur Bestie geworden, ohne daß jemand eine Ahnung davon hatte?
    Larry merkte,
wie sofort seine Kombinationen in Gang gerieten.
    Aber da war
noch etwas, und auch darüber ließ sich X-RAY-1 sehr genau aus.
    „Es gibt da
noch eine Mitteilung, die für uns von Bedeutung sein kann. Es handelt sich um
die verworrene Erzählung eines Mannes, der vor fast einem halben Jahrhundert
auf Billerbroke -Castle als Butler fungierte. Was
dieser Mann erzählte, liegt fünfzig Jahre zurück. Damals gab es noch keine PSA.
Doch die Computer wurden, als man sie in Dienst stellte, mit allen möglichen
Informationen gefüttert, die sowohl gegenwärtige als auch vergangene Ereignisse
berücksichtigten, welche als unsinnig oder unerklärlich abgewiesen wurden.“
    Niemand wußte
besser als die PSA, daß manche Dinge auf dieser Welt sich langsam entwickelten
wie ein Krebsgeschwür, daß in der Vergangenheit Dinge verursacht worden waren,
die erst jetzt akut wurden.
    „Niemand nahm
damals ernst, was der von Billerbroke -Castle
geflohene Butler erzählte. Er behauptete, daß es auf dem

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